Kapitel 20

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Lloyd

„Kai!", schrie ich. Reglos blieb er liegen. „Ups", murmelte Rex und nahm den Kristall genauer in Betracht. „Was für Ups? Bist irre? Du hast gerade meinen Freund gegrillt!", schrie ich und trommelte gegen die Stahlstangen, die mich von Kai trennten und daran hinderten, zu ihm zu laufen und ihn bis zum Tod zu verprügeln. „Ich habe nur seine Kräfte genommen, er wird's überleben", Rex rollte mit den Augen. Er hielt den Kristall erneut in die Luft und zielte auf mich. Ich sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, als ein Feuerball auf mich zusteuerte. Rex grinste. Er schritt vor und derselbe Strahl, der Kai zuvor getroffen hatte, traf auch mich.

Leya

Nachdem ich mich weitestgehend beruhigt hatte, bemerkte ich, dass meine Hals schmerzte. Ich wusste nicht wie lange ich geschrien hatte, aber musste sehr lange gewesen sein. Ich versuchte aufzustehen, doch ich ließ mich gleich wieder sinken. Nein. Du schaffst das. Für Harumi. Ich stand auf. Ich wischte mir die letzten Tränen vom Gesicht. Und ich untersuchte die Tür. Ein kleiner Befehl an meine Elementarkräfte, und ich hatte einen Schlüssel aus Kristall in der Hand. Ich schloss die Tür auf und rannte los. Die Zombies waren zu langsam, um mich zu erfassen. Ich fühlte mich fast wie der Meister der Geschwindigkeit. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ich rannte, blieb ich stehen. Meine Lunge fühlte sich schlechter als jemals zuvor. Warum musste er Harumi nur töten? Wieder drohte ich in Tränen auszubrechen. Ich presste meine Lippen zusammen und schaute nach oben. Ich wollte es unterdrücken. Auf keinen Fall wollte ich jetzt weinen. Ich hatte genug geweint. Jetzt wollte ich nur noch stark sein. Für Harumi. Für Lloyd. Mir war klar, dass Rex bereits Lloyds Kräfte haben musste. Ich wollte ihn einfach nur finden. Was ich danach machen würde, wusste ich noch nicht. Vielleicht würde ich versuchen die anderen Ninja zu warnen. Oder ich würde versuchen - was auch immer es kosten würde - Harumi von den Toten zurückzuholen. Ich hörte komische Geräusche. Es klang wie schweres Atmen. Es kam immer näher. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Dann sah ich mindestens fünf Zombies ins Gesicht. Ich konnte nicht weglaufen, dann würde meine Lunge endgültig explodieren. Ein bisschen ungeschickt streckte ich meine Hand nach vorne und versuchte die Zombies irgendwie zu kristallisieren. Ich erschuf eine Kristallwand vor mir. Plötzlich fasste mich jemand von hinten an den Oberarm. Erschrocken fuhr ich herum. Es war nur ein Zombie. Ich atmete kurz aus, bis mein gesamter Arm schmerzte. Der Zombie sah gruselig aus. Verweste Haut, unterschiedlich lange Fingernägel. Die Haut unter seinen Augen war fast weg. Ich versuchte auch ihn zu kristallisieren und lenkte meine Elementarkräfte auf ihn. Eine heller Schein trübte meine Augen, und eine Druckwelle warf mich gegen meine erschaffene Kristallwand.

„Geht es Ihnen gut? Schnell, wir müssen hier weg", jemand rüttelte mich wach. Ich öffnete langsam die Augen. Schnell wich ich zurück. Der Zombie, der mich angefasst hatte, sprach mit mir. Ein pochender Schmerz befand sich an meinem Hinterkopf. Ich fasste an die Stelle. Als ich etwas Nasses spürte, zog ich meine Hand schnell zurück. Blut. „Schnell", drängte der Zombie. Er sah gar nicht mehr so Zombiemäßig aus. Er hielt mir seine Hand hin. „Wer sind Sie?", fragte ich. Der Zombie blickte kurz hinter sich. „Hutchins. Berater des Kaisers und der Kaiserin von Ninjago. Wir müssen sofort hier raus, alles fliegt hier gleich in die Luft", sprudelte er hektisch. Er lebte also wieder? Wie hatte ich das denn wieder geschafft? Und er konnte sich nicht an die Dinge erinnern, die er für Rex gemacht hatte. Seine Erinnerungen reichten nur bis zu seinem Tod. „Hier wird nichts in die Luft fliegen, hören Sie Zombies werden auftauchen und-", ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke. „Wir müssen Lloyd finden und Harumi und..." „Harumi? Ist sie am Leben? Was ist mit dem grünen Ninja?" „Das erkläre ich unterwegs, kommen Sie!", rief ich panisch, denn weitere Zombies kamen langsam auf uns zu. Ich stand auf und nahm Hutchins bei der Hand und zog ihn mit mir. Die Kristallwand, die ich erschaffen hatte, war zerbröselt. Im Laufen erschuf ich hinter uns aus den kaputten Stücken eine neue Wand. Wir rannten und rannten. Ich war stolz auf mich, dass ich ab und zu ein paar Zombies kristallisierte. Es funktionierte fast so wie einfrieren, und war einfacher als gedacht. Es waren meistens die Dinge, die nicht wirklich waren, die mir Angst machten. Wie zum Beispiel, dass ich meine Kraft nicht kontrollieren kann. Ich hatte es geschafft, und ich werde weiteres schaffen. Das ich einen Zombie wiederbeleben konnte, hinterfragte ich erst gar nicht. In den letzten paar Stunden war so viel passiert, dass ich gar nichts mehr hinterfragen wollte. Es war wirklich, aber ich wusste, dass es mir keine Angst machte.

Leya - Ninjago FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt