Harumi
Leyas Augen weiteten sich und dann lächelte sie. Ich spürte, dass jemand hinter mir stand. Rex nahm sich seinen Stab und zielte schon auf mich. „Stopp", krächzte Leya. Plötzlich fing sie an zu schweben und zu leuchten. In der Mitte ihres Herzens breitete sich eine Helligkeit aus, die mich fast blind machte, also schloss ich die Augen. Ich spürte einen schwachen Windzug und hörte jemanden schreien. Ich stand auf und wirbelte herum. Rex flog ein paar Meter und der Kristall im Stab zersprang. Ich sah kleine, bunte Kugeln aufblitzen, die sich in verschiedene Richtungen verstreuten und verschwanden. Rex blieb reglos liegen. Ich wandte mich von ihm ab. Leya schwebte nicht mehr, sie war lautlos zu Boden gefallen. Ich kniete mich wieder zu ihr ihn. Ihre Augen waren geschlossen. Panisch tastete ich ihr Herz ab. Es schlug noch. Langsam, aber es schlug. „Leya?", fragte ich. Sie regte sich nicht. Erst jetzt wurde mir klar, dass sie ihre Elementarkräfte verloren haben musste. Doch ihre Knochenbrüche mussten versorgt werden. Ich hörte Schritte hinter mir. Langsam kamen sie auf mich zu. Schnell stand ich auf und begab mich in Kampfposition, weil ich dachte, Rex war aufgestanden. „Geht es ihr gut?", fragte Lloyd, als ich ihn von weitem erblickte. Ihn schien es nicht so hart getroffen zu haben wie Leya. Er humpelte nur und hielt sich sein Handgelenk. Er musste den ganzen Weg hierhergelaufen sein. „Wir brauchen einen Krankenwagen", sagte ich. Wie gerufen hörte ich Polizeisirenen. Ihre Autos preschten dahin und hielten ein Stückchen vor Rex, der sich mittlerweile benommen umsah. „Nehmt ihn fest!", rief der Polizeichef. Auch ein Krankenwagen traf ein. Wer auch immer das zu verantworten hat, ist ein toller Mensch. Die zwei Frauen vom Krankenwagen kamen mit Arztkoffern auf uns zu gerannt. „Ich fahre mit Leya zum Krankenhaus", sagte ich zu Lloyd. Er nickte. „Ich suche die anderen", antwortete er. „Können Sie Verstärkung rufen?", Lloyd wandte sich an die Sanitäter. „Die Verstärkung ist bereits bei den Ninja", sagte eine warme Stimme, die ich nicht sofort erkannte. Doch als ich der Meisterin des Bernsteins in die Augen sah, wusste ich, wer sie war. Sie hatte den Steinriesen gesteuert und war daran schuld, dass ich Narben von Operationen am ganzen Körper trug. Ich sollte ihr böse sein, doch ich lächelte. Sie hatte die Polizei und den Krankenwagen gerufen. „Skylor!", rief Lloyd.
Lloyd und ich fuhren schweigend mit zum Krankenhaus. Um Rex brauchten wir uns keine Sorgen zu machen, denn er war benommen von der Polizei weggebracht wurden. Ich hoffte, dass jetzt wieder alles gut werden würde. Ich sah auf Leya, die an jede Menge Schläuchen lag. Als wir im Krankenhaus ankamen, wurde Leya sofort notoperiert, während Lloyd und ich im Flur warteten. Skylor ist bei den anderen Ninja mitgefahren und müsste jeden Moment kommen. „Hoffentlich geht es ihnen einigermaßen gut", murmelte Lloyd. Ich wusste, dass ich darauf nicht antworten musste. Trotzdem tat ich es. „Ich hatte als Kind seit der Zeit im Palast keine Freunde mehr" „Das tut mir leid, Rumi", kam es von Lloyd. „Das brauch dir nicht leidtun. Ich war so von Trauer und Wut überwältigt, dass ich gar keine Freunde mehr wollte", ich sah ihn an. „Auch das tut mir leid", murmelte Lloyd wieder. Ich musste traurig lachen. „Verzeihst du mir?", fragte ich. Lloyd sah mich mit großen Augen an. „Du warst noch ein Kind, genauso wie ich. Wir beide hatten auf unsere eigene Weise eine zu kurze Kindheit. Es tut mir leid, Lloyd. ", fügte ich hinzu. Es fühlte sich wie ein Messerstich an, dass ich immer noch dachte, die Ninja seien schuld an dem Tod meiner Eltern. Aber vielleicht sollte ich anfangen zu glauben, dass sie es nicht sind. Gefangen in meinem eigenen Kopf, wo sich meine Gedanken stritten, ob die Ninja schuld waren oder nicht, sagte Lloyd: „Wir sind doch immer noch Kinder. Solange wir als Kinder nicht leben durften, sind wir noch Kinder." Meine Gedanken hörten auf sich zu streiten und arbeiteten an einer Antwort für Lloyd. „Du hast Recht", sagte ich, weil mir nichts darauf einfiel. In solchen Momenten genoss ich einfach nur das gribbelne Gefühl der Hoffnung, das sich in mir ausbreitete. Lloyd lächelte. Und ich lächelte zurück. „Die Ninja sind versorgt", Skylor kam auf uns zu. „Jetzt solltest du dich versorgen lassen, Lloyd. Und du auch Harumi", Skylor deutete auf Lloyd und sah mich danach an. Auch sie lächelte.

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Leya - Ninjago FF
FanfictionLeya galt Jahrelang als verschwunden. Als ihr Bruder Lloyd Garmadon die Nachrichten sieht, fliegt er sofort zu dem Haus, wo Leya gefunden wurde. Aber die Verbrecher, die sie die ganzen Jahre lang gefangen gehalten haben, haben schon den Ausbruch ge...