Kapitel 1

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Es geht los!!! :-) Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass euch die Fortsetzung genauso begeistern kann wie der erste Band!! <33

Ganz liebe Grüße <3
Eure Mary-Ann

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Joy konnte sich nicht bewegen.

Panisch starrte sie an sich hinunter.

Sie war gefesselt! An Händen und Füßen. Die Hände schienen außerdem hinter einen Mast gebunden zu sein.

Joy stockte der Atem.

Ein Mast? War sie auf einem Schiff?

Da hörte sie plötzlich jemanden lachen. Ein tiefes, schallendes Lachen.

Joy erstarrte. Der Laut ging ihr durch Mark und Bein.

Black Soul.

Dieses Lachen würde sie niemals vergessen. Es hatte sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis gebrannt. Und da wusste Joy, was passieren würde: Sie würde sterben. Kaum hatte sie das verstanden, tauchte Black Soul in seiner ganzen Größe vor ihr auf – die Waffe auf ihren Kopf gerichtet.

Joy würde durch einen Kopfschuss sterben, so wie sie es ausgewählt hatte.

Panisch starrte sie auf den Lauf der Waffe und dachte darüber nach, ob sie das Unausweichliche noch verhindern konnte. Doch es war zu spät. Zu spät, um zu reagieren. Zu spät, um sich zu wehren.

Im selben Augenblick hörte sie bereits den Knall.

Erschrocken riss Joy die Augen auf. Ihr Herz raste und sie brauchte einen Moment, um zurück in die Realität zu finden. Sie musste auf dem Sofa eingeschlafen sein. Beklommen seufzte sie. Sie hatte schon eine Weile keine Albträume mehr gehabt. Seit der Entführung waren zehn Monate vergangen. In den ersten Wochen hatte sie kaum geschlafen, geplagt von Albträumen wie dem, den sie gerade durchlebt hatte. Immer und immer wieder war sie von Black Soul erschossen worden. In den Sitzungen mit ihrem Psychotherapeuten Dr. Drownes war es teilweise nur darum gegangen, diese Träume zu verarbeiten. Während des Prozesses gegen Black Soul vor sechs Monaten war es besonders schlimm gewesen. Doch seit er verurteilt worden war und sicher hinter Gittern saß, war sie kaum mehr eine Nacht schweißgebadet aufgewacht. Sie hatte es geschafft. Sie hatte die Träume besiegt.

Bis jetzt. Was hatte diesen Albtraum nur ausgelöst?

Auf weichen Knien stand Joy auf und ging in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Während sich das Glas unter dem Wasserhahn mit Wasser füllte, warf sie einen Blick auf die Uhr der Mikrowelle. Es war zehn nach sieben. Joy schien nicht lange geschlafen zu haben. Um sechs war ihr Dad zu dem Essen mit seinen Kollegen aufgebrochen.

Ihr Dad. Er hatte sich erstaunlich gut von allem erholt. Während der Prozess Joy selbst vollkommen aus der Bahn geworfen hatte, hatte ihr Vater gegen Black Soul ausgesagt. Viele hatten ihn dafür bewundert. Auch Joy war geneigt gewesen, auszusagen, doch sowohl ihr Dad als auch Dr. Drownes und Detective Hansson hatten ihr davon abgeraten. Sie hatten sie eindringlich gewarnt, dass man so einen Prozess nicht unterschätzen durfte. Und Joy wusste insgeheim, dass sie Recht gehabt hatten. Sie hatte ihren Dad jedes Mal ins Gericht begleitet und war als Zuhörerin im Gerichtssaal anwesend gewesen. Und jedes Mal, wenn Black Soul den Saal betreten hatte, war ihr Körper erstarrt.

Als Black Soul sie schließlich im Publikum entdeckt hatte, hatte er ihr merkwürdige Blicke zugeworfen. Sie hatte versucht, stark zu sein und die durchdringenden Blicke zu erwidern, anstatt sich wie ein Schwächling davor zu verstecken, doch sie hatte den Saal am Ende jedes Mal zitternd verlassen.

Im Strudel der Zeit - TodgeweihtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt