Kapitel 43

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Überraschung! :-)

Ein neues Kapitel am Mittwoch <3 Ich kann noch nicht versprechen, dass das jetzt jeden Mittwoch wieder so sein wird, aber ich werde mein Bestes geben ;-)

Ganz liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen <3
Eure Mary-Ann

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Joy bekam kein Wort heraus. Sie war zu überrascht von der Frage.

„Was? Hast du deine Zunge verschluckt?", murrte Black Soul. „Das war keine schwierige Frage."

Joy zog die Augen zusammen und schüttelte fassungslos den Kopf. Wie kam Black Soul so plötzlich auf dieses Thema?

„Joy, du wirst verstehen, dass ich nicht ewig mit Nicholas zusammenarbeiten will. Ich will zurück auf mein Schiff. Also raus mit der Sprache. Wo ist es?"

Joys Kehle schnürte sich zu. Was hatte man ihm denn darüber erzählt? Glaubte er ernsthaft, sein Schiff wäre noch hier?

„Was... was denkst du denn?", fragte sie. „Wo es ist, meine ich."

Black Soul kam mit einer Packung Wurst aus der Küche und setzte sich auf den Couchtisch neben ihr.

„Man hat mir gesagt, dass es kein Schiff gab, Joy. Dass das alles meiner Einbildung entsprungen sei. Sie haben mich als verrückt abgestempelt, schon vergessen? Ihr habt schließlich diese tolle Lügenmärchen erzählt."

Joy schluckte. Nein, das hatte sie nicht vergessen. Aber hatte tatsächlich niemand ihm in den letzten zehn Monaten verraten, was wirklich passiert war? Keiner aus Hanssons Team? Respekt. Joy musste zugeben, dass sie tatsächlich Schadenfreude empfand. Zehn Monate lang nicht zu wissen, was mit der Mannschaft und seinem Schiff geschehen war und jedes Mal für verrückt erklärt zu werden, wenn er danach fragte, konnte nicht leicht gewesen sein, aber Black Soul hatte es verdient. Er war ein grausamer Mensch, der hunderte Leben auf dem Gewissen hatte.

„Ich frag dich das jetzt ein letztes Mal, Joy. Wo ist mein Schiff?"

Joy wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Wahrheit würde ihr ganz offensichtlich schaden.

„Es – ist weg", krächzte sie.

Black Souls Hand schnellte vor zu ihrem Gesicht. Er riss Joy am Kinn nach oben. Ein stechender Schmerz zog durch ihren Nacken, den Rücken hinunter bis in ihren Bauch und sie keuchte auf. Black Soul hielt ihren Kopf nur wenige Zentimeter von seinem entfernt, sodass sie seinen Atem riechen konnte.

„Was meinst du damit: Weg. Was habt ihr damit gemacht, Joy? Raus mit der Sprache oder du wirst es bereuen."

Es war unheimlich, wie schnell sich Black Souls Laune um 180 Grad ändern konnte. Vorhin hatte er noch beinahe liebevoll mit ihr gesprochen und plötzlich fürchtete sie um ihr Leben. Joys Herz raste, ihr Atem ging stockend. Widerwillig beschloss sie, Black Soul die Wahrheit zu sagen. Was brachten schon Lügen? Er würde sie durchschauen und Joy so lange quälen, bis er die Wahrheit hörte.

„Es ist... zurück in der Vergangenheit", ächzte sie.

Fassungslos ließ Black Soul sie los und stieß sie zurück aufs Sofa. Joy führte ihre rechte Hand zu der schmerzenden Bauchwunde, als könnte die Wärme die Schmerzen stillen.

„Ihr verdammten Verräter! Ihr –" Black Soul ließ eine ganze Reihe von Schimpfwörtern los, von denen Joy die meisten noch nie zuvor gehört hatte. Sie gehörten wohl zum Wortschatz eines Piraten, der vor über 300 Jahren gelebt hatte. Heute kannte sie niemand mehr. Joy machte sich bereits auf Black Souls Schläge gefasst.

Im Strudel der Zeit - TodgeweihtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt