Kapitel 8

26 2 1
                                    

Jack klopfte an der Tür und man konnte einen leisen Fluch vernehmen. Dann ein poltern und noch ein Fluch bevor die Tür von einem blonden Jungen geöffnet wurde. „Was willst du? Ich bin gerade am zocken", beschwerte sich der Junge bei Jack und sah dann zu Evelynn. „Hallo, und wer bist du?", fragte er und musterte sie. „Evelynn, Jack meinte du hast eventuell einen Waffengurt für mich?", meinte Evelynn und holte den Speer hervor. Der Junge sah zu diesem und öffnete dann die Tür zu dem Raum. „Ich bin Ben und um deine Frage zu beantworten: ja ich habe einen Waffengurt für den Speer. Gib mir einen Moment, kannst dich gerne hinsetzen", meinte er und verschwand in dem Zimmer.
Evelynn betrat den Raum und stellte fest, dass es ein einziges Chaos war. Überall lagen leere Chipstüten und Dosen, von welchen einige ihren Inhalt auf dem Boden verteilt hatten. Die Fenster waren durch Jalousien verdeckt, sodass der Fernseher in der Ecke die einzige Lichtquelle war. Auf dem Bett waren Pizzakartons und weitere Dosen, doch nach kurzer Zeit fand sie einen Platz auf der Bettkante und ließ sich dort nieder.
Ein wenig später kam Ben wieder zu ihr und gab ihr einen Gurt für den Speer. „Hier, der sollte funktionieren", meinte er und Evelynn bedankte sich. Sie stand auf und verließ den Raum wieder. „Achso und wenn Jack langweilig wird, kannst du gerne vorbei kommen", sagte Ben noch bevor er die Tür wieder schloss.
Jack drehte sich zu Evelynn und ging dann mit ihr zu seinem Zimmer. Er krammte in seinem Schrank und warf ihr einen Hoodie zu. „Zieh an, dann scheuert der Gurt nicht auf deiner Schulter und Ben kann dir nicht wieder ins Dekolleté gucken", sagte Jack. „Ok.. Moment, woher sollst du wissen, wo er hingesehen hat?", fragte Evelynn, während sie den Hoodie überstreifte. „Indem ich Ben kenne und weiß, dass Jane viele Sachen hat, die nicht sonderlich die Vorstellungskraft anspornen."
Evelynn nickte und schnallte sich den Gurt um, dann sah sie zum Speer. „Ich bin mir nicht so sicher, dass das so passt...", murmelte sie. „Du kannst die Enden einfahren lassen indem du auch den Knopf hier drückst", sagte Jack und drückte auf eben jenen Knopf, der beinahe unsichtbar in den Speer eingearbeitet war.
Die Klingen verschwanden mit samt den Enden im Stab. „Ok", meinte Evelynn etwas überrascht und steckte dann den Stab auf ihren Rücken.
„Na komm, es gibt Essen", sagte Jack dann und ging zum Kühlschrank, Evelynn drehte sich weg. Sie wollte den Inhalt nicht nochmal erblicken. Dann tippte Jack sie an und sie gingen zusammen runter. Evelynn fiel auf, dass dieses Mal ziemlich viele Personen am Tisch saßen.
Als sie stehen blieben sahen alle Anwesenden zu ihr. Evelyn konnte Jane und Sally erkennen und dann waren dort noch ein Typ mit weißer und einer mit schwarzer Maske; ein Mann mit schwarz-grauer Haut und gelben Augen sowie ein rothaariger Mann mit Zylinder.
„Hallo ich bin Evelynn", sagte sie schnell und setzte sich dann auf den freien Platz neben Jack. Nach und nach trudelten noch weitere Personen ein: Jeff, Ben, ein Junge mit Narben überall im Gesicht, ein weiterer Junge mit grauer Haut, eine Frau mit Nähten die ihre einzelnen Körperteile zusammenhielten, eine Frau mit einer Uhr statt einem Auge, ein monochromer Clown, eine Frau mit einer schwarz-weißen Ästhetik und schlussendlich ein Junge mit tiefen Ringen unter den Augen.
Als alle Platz genommen hatten kam die hochgewachsene Gestalt ohne Gesicht aus der Küche und stellte mehrere Töpfe auf den Tisch. Evelynn wagte einen Blick in den Topf vor ihr und war erleichtert, als sie Nudeln erkannte. „Ich bin der einzige Kannibale, alles andere Essen ist normal", versicherte Jack ihr. „Da bin ich aber erleichtert", murmelte Evelynn.
Slenderman blieb an einem leeren Platz des Tisches stehen und wandte seinen Kopf nach vorne. „Evelynn, steh bitte auf", sprach die Stimme in ihrem Kopf und Evelynn gehorchte. „Das ist Evelynn, sie ist zwar ein Mensch, aber sie hat unser Blut. So lange sie sich hier aufhält habt ihr sie nicht zu töten, da wir uns erhoffen noch einen Nutzen von ihr zu haben. Sobald ich es für genug halte steht es euch frei sie zu töten. Trotzdem will ich, dass ihr sie vorerst wie eine von uns behandelt und ihr sagt, wer ihr seid", sprach die Stimme nun zu allen. Dann setzte er sich und wandte sich zu seiner Linken wo der Mann mit der schwarzen Maske saß.
„Ich bin Hoodie, aber du kannst mich auch Brian nennen." Dann war Jeff an der Reihe: „Kennst mich schon", meinte er und Evelynn fasste sich an die Wange, wo der Schnitt war. „Jack, solltest du mittlerweile wissen." „Ich bin Laughing Jack, oder LJ wenn du willst." „Jason, Jason the Toymaker, schön dich kennenzulernen", sagte der Mann mit dem Zylinder. „Puppeteer." „Mich kennst du schon, aber nochmal, ich bin Sally." „Ich bin Zero." „Clockwork." „Hm? Oh, Bloody Painter, Helen", sagte der Junge mit den Augenringen, wobei er noch nicht mal auf sah. „Lost Silver, bleib mir vom Hals." „Muss ich das noch sagen? Ben", sagte dieser mit einem Grinsen. „Nenn mich Ann." „Ich bin Liu oder Sully, je nachdem." Jane machte nur eine kurze Geste um Evelynn zu zuwinken. „Ich bin Masky aber nenn mich Tim", schloss der Mann mit der weißen Maske ab.
Dann begannen sich alle etwas von dem Essen zu nehmen. Evelynn sah zu Jack, aber bereute es sofort, da dieser schon seine Niere verspeiste und ihr prompt wieder übel wurde. „Hier", kam eine Stimme von der anderen Seite und Evelynn stellte fest, dass LJ ihr freundlicherweise etwas auf den Teller getan hatte. „Danke", sagte sie und lächelte. „Nichts zu danken", meinte LJ nur und wandte sich seinem eigenen Teller zu.
Evelynn begann zu essen und achtete dabei darauf nicht zu Jack zu sehen. Nachdem alle fertig waren stand Slenderman wieder auf und sammelte das Geschirr ein. Nun begaben sich einige Personen nach oben, während andere aus der Tür gingen, welche wohl nach draußen führte. „Wo gehen die denn jetzt noch hin?", fragte Evelynn. „Töten, wir sind Mörder, schon vergessen?", meinte Jeff und spielte mit seinem Messer bevor er ebenfalls aus der Tür verschwand. „Stimmt ja, ich lebe jetzt mit einem Haufen Psychos zusammen...Wie schaffst du sowas Lynn...", murmelte sie leise. „Lass uns nach oben gehen, du musst dich ausruhen", sagte Jack und Evelynn stand auf.
Sie gingen zusammen nach oben, während Evelynn bereits in Jacks Zimmer ging holte dieser noch die Kiste mit der Kleidung. Er stellte diese neben das Feldbett. „Bekomme ich eigentlich auch was das ich zum schlafen tragen kann?", fragte Evelynn ihn dann. Jack sah zu ihr und ging dann zum Schrank. Aus dem Nichts kam ein T-shirt und ein Jogginghose angeflogen. „Sollte genügen, oder?", fragte er und drehte sich zu ihr. „Jap", antwortete Evelynn, während sie schon im Bad verschwand.
Nach ein paar Minuten kam sie wieder raus und sah zu Jack, welcher bis auf eine Boxershorts nichts mehr trug und seine Maske auf dem Nachttisch platzierte. Evelynn wurde rot doch schüttelte dann leicht den Kopf und ging zu ihrem Bett. Sie legte die Kleidung auf die Kiste und legte sich dann hin. Sie hörte nach einer Weile wie auch der Kannibale ins Bett stieg. „Gute Nacht", murmelte sie leise und bekam genauso leise „Nacht" zurück.

Toxic Flesh (xEyeless Jack)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt