„Ich hätte schwören können, ich habe hier Stimmen gehört", murmelte einer der Polizisten, die auf der Lichtung standen und kratzte sich am Kopf. „Vielleicht war es nur ein Tier?", schlug ein anderer als Lösung vor. „Oder es ist weggelaufen? Lasst uns die Fallen checken und dann zurück auf unsere Posten gehen", meinte ein weiterer Polizist und die anderen stimmten zu. Nachdem die Lichtung wieder leer war wagten sich die beiden stummen Beobachter, sich wieder zu bewegen. „Siehst du? Du musst zurück in die Mansion", zischte Evelynn den Kannibalen an. Dieser drehte sein Gesicht zu ihr. „Ich muss nur weg von hier, nicht zurück. Zurück sollte ich nur damit du Idiot nicht getötet wirst und da wir dein Blut noch brauchen habe ich keine andere Wahl", zischte er zurück und war schon dabei vom Ast zu springen, als ein junger Polizist über die Lichtung lief. Evelynn schaffte es gerade noch ihn zurück zu halten, wobei sie allerdings selbst das Gleichgewicht verlor.
Die Braunhaarige landete mit dem Gesicht vorraus auf dem Boden vor dem Polizisten, welcher einen Schritt zurück trat. Die Frau setzte sich auf und rieb sich den Kopf. „Sind Sie in Ordnung, Miss?", fragte der Polizist und kniete sich vor sie. „"Hm, ja natürlich", antwortete Evelynn etwas benommen. „Ich muss von Ihnen wissen, was Sie hier tun, dieser Bereich ist zur Zeit eigentlich ein untersagtes Gebiet für Zivilisten", sagte der Mann und half Evelynn auf. „Oh, das wusste ich nicht, tut mir leid, meine kleine Schwester ist in den Wald gelaufen und ich bin ihr gefolgt. Leider habe ich sie aus den Augen verloren. Ich dachte sie in dem Baum gesehen zu haben und bin hinauf geklettert. Tut mir leid, dass ich Ihnen solche Sorgen bereitet habe, meine Schwester ist bestimmt schon wieder zu Hause", log Evelynn um ihr wahres Tun zu verheimlichen. „Natürlich, dürfte ich trotzdem Ihre Personalien aufnehmen?", fragte der Polizist weiter. „Evelynn Mayborn, 22 Jahre. Meinen Ausweis habe ich leider zur Zeit nicht dabei", antwortete sie, wobei der Mann sie überrascht ansah.
„Tut mir leid sie zu informieren, aber Sie sind seit fast zwei Monaten als vermisst gemeldet, sind Sie sicher, dass sie hier mit ihrer Schwester waren?" Evelynn sah ihn erschrocken an. „Ähm ja, es muss sich dabei um ein Missverständnis handeln", versuchte sie zu erklären und griff nach ihrem Sperr, nur um feststellen zu müssen, dass er wohl aus der Halterung an dem Gurt gefallen war. „Frau Mayborn ich möchte Sie darum bitten mir zu folgen, wir werden Sie mit auf die Polizeistation nehmen und dort die Person informieren, die Sie als vermisst gemeldet hat, dass Sie wieder aufgetaucht sind", erklärte der Polizist das weitere Vorgehen und Evelynn nickte nur. Sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte außer zu kooperieren, da sie keinen Weg mehr sah aus der Situation zu kommen. Somit folgte sie dem Polizist, als dieser ihr so gedeutete. Sie warf nur noch kurz einen Blick zurück, doch konnte Jack nicht im dichten Laub des Baumes ausmachen. „Ist alles in Ordnung Frau Mayborn?", fragte der Polizist und blieb stehen. „Oh, ja natürlich, ich dachte nur ich hätte etwas gesehen, aber es scheint nur ein Tier gewesen zu sein", erklärte sie und lächelte leicht.
Er nickte und sie gingen weiter. „Sie haben viel Glück, dass wir Sie rechtzeitig gefunden haben", sagte der Polizist. „Oh, Warum denn?", fragte Evelynn nichtsahnend. „Es treibt sich zur Zeit ein sehr gefährliches Geschöpf in diesen Wäldern rum, dass schon viele Opfer in den vergangenen Tagen gefordert hat und zum Glück sind Sie nicht auch ein Teil dieser Opfer geworden. Auch wenn Sie etwas dissorientiert wirken", erklärte der Mann und als sie an einem der Polizeiautos ankam gab er ihr eine Wasserflasche, welche die Braunhaarige lächelnd annahm. Nach ein paar Schlucken aus der Flasche schloss sie diese wieder und drehte sich zu dem Polizisten. „Dankeschön", sagte sie. „Gern geschehen, wenn Sie nun bitte einsteigen würden, damit ich Sie zur Polizeitstation bringen kann", bat der junge Mann und sie tat eben dies. Nachdem der Polizist ebenfalls Platz genommen hatte fuhr er los. „Wir werden Sie auf dem Revier einiger Untersuchungen unterziehen, um sicher zu stellen, dass Sie auch gesund sind." Evelynn nickte und der Rest der Fahrt war leise, abgesehen von den rasenden Gedanken im Kopf der Frau, welche sich nicht sicher war, wie genau sie aus dieser Situation raus kommen sollte; oder wer nach ihr suchte.
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Toxic Flesh (xEyeless Jack)
FanficEvelynn lebte nun schon seit vier Jahren in dieser Stadt und bis jetzt war ihr noch nichts ungewöhnlicheres aufgefallen, als ihre Kollegin Cora. Doch nachdem über einen wirklich merkwürdigen Mord berichtet wird, dreht sich das Leben der Büroangestel...