Kapitel 35

4 0 0
                                    

„Das nächste Mal wird dich das Abendessen nicht vor mir retten", flüsterte Jack und Evelynn lief ein Schauer den Rücken hinab, als sie die Treppe runter gingen. „Wer weiß, wer weiß", entgegnete sie und setzte sich auf ihren Platz am Tisch. „Wer weiß was?", kam beinah sofort die Frage von der anderen Seite des Tisches und Sallys Augen sahen Evelynn erwartungsvoll an. Bevor diese aber beginnen konnte sich zu erklären kam eine Stimme von hinter ihr. „Also ich weiß jetzt wo der Schnösel ist, oder jedenfalls sein Handy", meldete Ben und quetschte sich dann zwischen Evelynns und Jacks Stuhl. „Also es sieht tatsächlich danach aus, dass der werte Herr sich in dem Gebäude seiner Firma verbarrikadiert hat, oder sich dort jedenfalls seit nun mehr drei Tagen aufhält, hilft dir das?" Evelynn nickte und schenkte ihm ein Lächeln. „Ja,sehr sogar, danke." „Nichts zu danken, aber das nächste Mal kostet dich der Dienst was", Ben grinste und ging dann zu seinem eigenen Platz.
Jack drehte sich von Jeff weg, mit welchem er sich unterhalten hatte, und zu Evelynn und nickte ihr zu. „Dann solltest du ja bald fertig sein mit dem Typen." „Hoffen wir es...", sagte sie mit deutlichen Bedenken in der Stimme. „Also ich bin dabei", kam es dann von Jacks anderer Seite und Jeffs grinsendes Gesicht schob sich in Evelynns Sichtfeld. „Jack meinte du brauchst jemand ohne Muster, also bin ich die richtige Wahl", prallte er selbstsicher. „Man könnte auch sagen, du hättest einfach keinen Plan, aber wenn du es lieber so ausdrückst", mischte sich auch Jane in das Gespräch ein. „Shh! Ich bin gut, ok?", schnappte Jeff zurück, doch bevor die Situation weiter eskalieren konnte hob Evelynn ihre Hände. „Kein Krieg, bitte. Jeff hat recht, dass er am besten darin ist ohne ersichtliches Muster vorzugehen, darum wird er mir helfen, wenn er es will." „Klar mach ich das, immerhin kann ich dann alle dort schlafen schicken, außer deinen Erzfeind", ein verrücktes Funkeln schlicht sich in die Augen des Killers bei dem Gedanken. Jane quittierte das Ganze nur mit einem Seufzen.„Wenn das Pläne schmieden nun geschehen ist würde das Essen beginnen", sprach dann Slenderman und nahm ebenfalls seinen Platz am Tisch ein, was das Zeichen für alle war das Essen in Stille zu verbringen.
Als alle wieder in ihren Zimmern waren und auch Jack und Evelynn es sich in ihrem Bett bequem gemacht hatten wagte die Frau es doch ihre Zweifel zu äußern. „Jack? Was würde eigentlich passieren, wenn ich es nicht schaffe... was wenn Andreas entkommen sollte...?", flüsterte sie in die Dunkelheit des Raumes. Ein leises Knarren verriet, dass der Kannibale sich zu ihr gedreht hatte. „Genau kann ich dir das nicht sagen, aber ich bin zuversichtlich, dass du ihn erledigen wirst. Denk nur immer daran, wie sehr du wegen ihm schon leiden musstest und nutze diesen Schmerz um ihn zu töten." Evelynn seufzte. „Hoffen wir das reicht..." „Hey, ich hab gesehen was du kannst, du packst das", versicherte ihr Jack und legte sanft einen Arm um sie. Evelynn schloss die Augen und atmete durch, als sie plötzlich eine Berührung an ihrer Nasenspitze spürte. Sie schlug nach der Hand, die schnell weggezogen wurde und ein leises Lachen war von dem Mann neben ihr zu hören. „Was findest du eigentlich immer so witzig daran mich zu ärgern?" „Weil es süß ist wie du dich immer aufregst", gab Jack von sich als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Evelynn verdrehte die Augen doch dann entschied sie sich nicht weiter darauf zu fokusieren, stattdessen kuschelte sie sich an Jack und legte ebenfalls einen Arm um ihn. Jack legte seinen Kopf sanft auf ihren und so schliefen sie letztendlich beide ein.
Evelynn prüfte nochmal den Sitz aller Sachen. War ihr Speer einfach zu greifen? War der Revolver geladen? Waren ihre Schuhe zu? Sie sah runter und betrachtete die Schnürsenkel ihrer Schuhe nochmal genau. „Mach dir nicht so viel Stress", erklang Jacks Stimme und kurz darauf legte er seine Arme um sie. Evelynn sah auf und lehnte ihren Kopf an ihn. „Ich prüfe nur nochmal alles nach." Jack piekste sie in die Seite. „Brauchst du nicht, und jetzt los, sonst zieht Jeff aus Langeweile noch alleine los." Evelynn nickte und verließ dann das Zimmer.
Als sie das Wohnzimmer betrat bemerkte sie, dass niemand einen große  Sache aus ihrer Mission machte. Ben saß mal wieder mit Lost Silver zusammen auf der Couch und sie spielte wieder irgendwas, wobei LJ ihnen zusah. Tim und Brian betraten gerade das Haus und nickten ihr nur kurz im Vorbeigehen zu bevor sie die Treppe hoch trotteten. „Du betrügst doch schon wieder!" beschwerte sich Ben plötzlich lautstark und Silvers Schulterzucken und „Du bist halt nur nicht so gut wie ich." wurde übertönt von Jeffs aufgeregtem: „Da bist du ja endlich!", als er bemerkte, dass Evelynn nun auch im Raum stand. Die Frau nickte knapp. „ Na dann würde ich sagen los geht's die Nacht ist nicht ewig lang, wenn du nicht riskieren willst, dass es doch wer zu früh mitbekommt", erläuterte Jeff auf halbem Weg zur Tür. „Viel Glück Evelynn", kam es kurzgebunden von Ben, der nun noch mehr ins Spiel vertieft war um Silver zu besiegen. „Denk dran, dein Hauptziel ist Andreas, Jeff kümmert sich um die anderen, außer sie stellen sich dir direkt in den Weg", sagte Jane, die gerade aus der Küche kam. „Ich werd mein bestes geben", versicherte Evelynn ihr und wandte sich dann der Tür zu. Noch einmal durchatmen und dann war sie im Wald auf dem Weg ein neues Leben zu beginnen und ein anderes dafür zu beenden.

Toxic Flesh (xEyeless Jack)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt