Jack rannte durch den Wald, es konnte doch nicht wahr sein. Evelynn war wegen ihm abgehauen und sie hatte doch keine Ahnung von dem Wald. Er rannte weiter und stoppte ab und zu um zu lauschen ob er etwas hören konnte, aber da war nichts. Genauso wenig konnte er ihren Geruch vernehmen, es waren einfach zu viele verschiedene Gerüche im Wald. Außerdem hatte sie auch Sachen von Jane und ihm an, welche es noch mehr erschwerten. Nach einiger Zeit blieb er an einen Baum gelehnt stehen und atmete tief durch.
Plötzlich vernahm er einen hohen Schrei und er lief sofort in die Richtung, der Schrei hatte weiblich geklungen, vielleicht hatte Evelynn sich verletzt. Doch als er fast an der Stelle angekommen war sah er eine unerwatete Szene. Auf dem Boden lag ein Mann, sein Anzug war an einigen Stellen dreckig und zerknittert. Er sah ängstlich zu einer Person die Jack nicht sehen konnte, da sie hinter einem Baum war aushalb seiner Perspektive. „Was fällt dir ein, sie hat dir vertraut, dich angehimmelt! Und du, du tust ihr sowas an! Du solltest das selbe erleben, dann weißt du wie krank das ist!", rief die Person, offensichtlich wütend. „Es... Sie... Ich...Nein...", stottert der Mann und rückte zurück. „Entweder du läufst jetzt oder ich sorge dafür,dass du es nichts mehr kannst", knurrte die andere Person und der Mann bettelte leise, während er aufstand.Dann hetzte er jedoch auf die andere Person zu. „Du machst mir keine Angst! Ich erledige dich auch noch!", rief er, bevor ein weiterer gellender Schrei ertönte, diesmal der des Mannes, doch noch etwas war zu hören: ein Rascheln und Stimmen, die Polizei.
Innerlich fluchte Jack, doch er musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Er ging noch etwas auf die Szene vor ihm zu um zu gucken, ob Evelynn dort war. Doch als er auf die kleine Lichtung blicken konnte waren dort nur zwei Gestalten auf dem Boden, eine davon der Mann. Die Stimmen der Polizisten waren allerdings gefährlich nah und Jack ging schnell in die entgegen gesetzte Richtung.
Nach einem Stück hörte er das Knacken eines Astes, der zerbrach und er ging vorsichtig auf die Stelle zu. Er roch einen bekannten Geruch in der Luft und sah auch bald von wem dieser kam, es war tatsächlich Evelynn, welche auf dem Boden kniete und versuchte irgendwas an ihrer Schulter zu erreichen. Er ging langsam auf sie zu, doch Evelynn sprang auf und hielt ihm ihren Speer entgegen, allerdings in ihrer rechten Hand, trotz das sie ihn eigentlich hauptsächlich mit der Linken führte. „W-was willst du...?! L-lass mich allein! Ich will nicht euer Opfer sein!", rief sie panisch und fuchtelte mit dem Speer rum, doch in ihrer Panik und in ihrer nicht-dominanten Hand schaffte sie es nur mit dem Speer sich selbst einen tiefen Schnitt im Bein zu verpassen. Sie zuckte zusammen und zischte leise auf bevor sie auf den Boden fiel.
Jack kam langsam auf sie zu und sie rutschte weiter von ihm weg, bis sie mit ihrer Schulter an einen Baum stieß und kurz aufschrie. „Ganz ruhig, ok? Bitte, ich will dir nur helfen, du bist verletzt, so kannst du nicht weiter hier draußen rum irren", sagte er ruhig und Evelynn ließ ihn endlich näher kommen. Er betrachtete den Schnitt in ihrem Bein, er war tief, doch sollte problemlos verheilen können mit den richtigen Vorkehrungen. Dann sah er auf und merkte erst jetzt, dass Evelynn den Hoodie nicht anhatte, doch das war gerade nicht wichtig. „Darf ich mir deine Schulter auch ansehen?", fragte er und sie nickte. Jack kniet sich hinter sie und schob seine Maske in seine Haare.
Er betrachtete ihre Schulter und sah schnell die abgebrochene Klinge eines Cuttermessers, welche ziemlich tief zu sein schien. „Mist", fluchte er leise. „Ok, ich trage dich jetzt zurück zur Mansion und da versorgen wir dich erstmal. Dann erzählst du mir was passiert ist und was du dir dabei gedacht hast", sagte Jack und nahm erst den Speer, welchen er in seinen eigenen Gurt steckte und dann hob er vorsichtig Evelynn hoch. Sie zuckte kurz zusammen, doch wehrte sich nicht. Somit machte sich Jack zusammen mit ihr auf den Weg zurück.
Als sie endlich wieder an der Mansion angekommen waren öffnete ihnen Ben die Tür, der sie schon hatte kommen sehen. Er sah besorgt zu ihnen, doch sagte nichts, besonders weil Jack schon gleich nach oben ging und mit Evelynn im Krankenzimmer verschwand. „Ich werde deine Schulter und dein Bein betäuben und die Wunden nähen, nachdem ich den Dreck und die Klinge entfernt habe", erklärte Jack in aller Kürze während er bereits die nötigen Materialien zusammensuchte. „Ok...", murmelte Evelynn leise.
Jack kam einige Sekunden später wieder zu ihr und hielt eine Schale in der Nadel, Faden und andere Materialien lagen. Die Schale stellte er auf einen Tisch neben der Liege auf der Evelyn saß. „Du wirst dein Oberteil ausziehen müssen so wie die Hose, sonst komme ich nicht vernünftig an die Wunden ran", informierte der Braunhaarige die Frau während er ein Mittel in eine Spritze zog. Evelynn zögerte zwar kurz, aber gehorchte dann und zog sich die Hose aus. Als sie allerdings ihr Oberteil ausziehen wollte blieb sie mit dem Stoff an der abgebrochenen Klinge hängen und zuckte stark zusammen, was es nur noch schlimmer machte und sie zischte auf. „Kannst du mir kurz helfen?", fragte sie zerknirscht. „Klar", sagte Jack und half ihr dabei ihr Oberteil auszuziehen. „Danke...", murmelte sie und setzte sich wieder auf die Liege. Jack nickte nur und nahm die Spritze wieder auf.
Er ging hinter sie und setzte die Spritze an. Dann drückte er das Betäubungsmittel in ihre Schulter. Anschließend zog er die Nadel wieder raus und legte die Spritze weg. Er nahm sich ein Wattepad und treufelte Desinfektionsmittel auf dieses. Dann putzte er vorsichtig die Wunde an Evelynns Bein ab und wiederholte das Selbe an ihrer Schulter.
„Jetzt wird es spannend", murmelte er und wendete sich ihrer Schulter zu. Jack zog sich einen Handschuh an und nahm eine Pinzette. Er hielt die Haut um den Einstich mit der Hand fest und griff mit der Pinzette die Klinge. Er konnte diese ein Stück weit heraus ziehen bevor die Pinzette abrutschte. Nun griff er mit der behandschuhten Hand nach der Klinge und zog sie langsam vollständig raus. Er drückte eines der Wattepads auf die Wunde, welche begonnen hatte zu bluten. Nach einer kurzen Zeit nahm er das Pad wieder weg und betrachtete die Wunde. „Komm, das müssen wir ausspülen, wir gehen zu mir ins Bad", sagte er und Evelynn nickte. Sie stand langsam auf und er stützte sie. Als sie auf den Gang traten kamen ihnen Jeff und Ben entgegen, beide sahen verwundert zu der kaum bekleideten Evelynn und Jeff öffnete bereits den Mund um einen blöden Kommentar abzugeben, doch Ben rammte ihm den Ellenbogen in die Seite und zog ihn weiter.
So kamen Jack und Evelynn im Bad an und sie stellte sich in die Dusche nachdem sie auch ihre restlichen Sachen langsam ausgezogen hatte, so dass sie nicht nass werden würden. Jack stellte sich hinter sie und begann vorsichtig die Wunde auszuspülen. Als sie fertig waren wies er sie an sich hinzusetzen während er Nadel und Faden holte. Als er wieder kam machte er sich gleich an die Arbeit und nähte die Wunde.
„So fertig, ich habe dir auch gleich ein Shirt mitgebracht das du dann anziehen kannst", sagte Jack schlussendlich und gab Evelynn dieses. „Danke, ich kann immernoch nicht glauben, dass du das alles schaffst ohne etwas sehen zu können", murmelte sie während sie das Shirt anzog. „Naja, nicht ganz", gab Jack zu und Evelynn erstarrte förmlich.
„Also ich kann keine Farben sehen und es steht alles die ganze Zeit auf dem Kopf, ich bin ziemlich kurzsichtig aber ich kann tatsächlich doch sehen, nur nicht gut deswegen verlasse ich mich hauptsächlich auf meine anderen Sinne", erklärte er weiter und hoffte das würde sie beruhigen. „Heißt das du hast mich jetzt... nackt gesehen...?", fragte sie leise und Jack nickte. „Ja, aber keine Angst ich werde niemandem davon erzählen und es ist nicht ungewöhnlich dass ein Arzt auch mal etwas mehr vom Patienten-", wollte er sie weiter beruhigen, doch er wurde von ihr unterbrochen indem sie ihm eine gehörige Backpfeife verpasste.
„Wenn ich auch nur einen Moment die Vermutung habe dass du was gesagt hast... Bist. Du. Tot. Verstanden...?", sagte sie in einem gefährlich ruhigen Ton, denn Jack schon von den anderen Frauen aus der Mansion kannte, sie meinte es ernst, stellte er fest und somit nickte er einfach. „Gut", knurrte sie und verließ das Bad. Jack hob seine Hand und berührte seine Wange welche tatsächlich ziemlich schmerzte. Nach einer Weile stand er auf und ging nach unten und in die Küche. Dort holte er sich einen Kühlakku aus dem Kühlschrank. Er wickelte ein Handtuch darum und lehnte sich an den Tresen.
Nach einigen Minuten kam Jeff ebenfalls in die Küche und nahm sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank bevor er sich zu Jack stellte. „Was ist denn mit dir passiert?", fragte der Schwarzhaarige und deutete auf Jacks Wange. Jack nahm den Kühlakku weg und nun konnte Jeff den roten Handabdruck sehen. „Ich habe Evelynn gesagt, dass ich doch nicht ganz blind bin", murmelte er und drückte wieder den Kühlakku an seine Wange. „Oh, Ha, naja schwach scheint sie ja nicht zu sein, also damit wirst du eine Weile Spaß haben", sagte der andere und grinste bevor er mit seinem Messer die Flasche öffnete und die Treppe rauf ging.
![](https://img.wattpad.com/cover/323198166-288-k588432.jpg)
DU LIEST GERADE
Toxic Flesh (xEyeless Jack)
FanficEvelynn lebte nun schon seit vier Jahren in dieser Stadt und bis jetzt war ihr noch nichts ungewöhnlicheres aufgefallen, als ihre Kollegin Cora. Doch nachdem über einen wirklich merkwürdigen Mord berichtet wird, dreht sich das Leben der Büroangestel...