Nach dem Gespräch brachte der Mann, welcher wohl Jack hieß, sie wieder aus dem Raum. ,,Du wirst vorerst bei mir im Zimmer bleiben, da wir die Betten im Krankenzimmer brauchen. Ich werde noch ein Feldbett für dich aufbauen und ein Kissen und eine Decke bekommst du auch noch", sagte Jack und er hatte seine Stimme diesmal nicht verstellt. Es war eine tiefe, doch auch sanfte Stimme, sie kam Evelynn irgendwie bekannt vor. Jack führte sie wieder über den Flur und zu der Tür neben der zum Krankenzimmer. Er öffnete die Tür und ging mit ihr in den Raum. Er war einfach eingerichtet: ein großes Bett das unter einem Fenster stand; links an der Wand stand ein Schreibtisch und ein hoher Aktenschrank; auf der Rechten stand ein Kleiderschrank. Jack führte sie zu dem Schreibtisch und gedeutet ihr sich zu setzen, was sie auch tat. ,,Ich bin gleich wieder da, fass nichts an", sagte er ernst und verließ das Zimmer. Evelynn sah sich noch etwas um und entdeckte eine Tür hinten an der rechten Wand. Außerdem fiel ihr ein kleiner
Kühlschrank auf, der von der Tür aus nicht gesehen werden konnte. ,Was da wohl drin ist..? Oder ist der für die Blutkonserven...', überlegte sie und schluckte laut. Sie hatte Angst vor ihrem Schicksal. Sie würde ihre Freunde und Familie nie wiedersehen. Sie würden den Rest ihres Lebens hier verbringen. Plötzlich öffnete sich die Tür und Jack kam wieder in den Raum er hatte eine Tasche über der Schulter und eine Decke mitsamt Kissen unter den Arm geklemmt. ,,Halt mal", sagte er und gab ihr die Sachen, die er unterm Arm getragen hatte. Dann stellte er die Tasche ab und öffnete diese. Er zog ein zusammengefaltetes Feldbett aus der Tasche und machte sich daran das Bett neben dem Schrank aufzubauen. Als er fertig war nahm er die Sachen wieder von Evelynn und platzierte diese auf dem Bett. ,,Dein Quartier für die nächste Zeit", sagte er und drehte sich zu ihr. Evelynn nickte leicht. ,,O-ok..", murmelte sie. Jack sah weiter zu ihr. ,,Du machst dir Sorgen das es jeden Moment vorbei sein wird, richtig? Brauchst du nicht, es wird eine ganze Weile dauern bis wir genug Blut haben. Aber du kannst schon mit deinem Leben abschließen, deine Freunde wirst du nicht wiedersehen", sagte er einfach. ,,Nicht gerade aufmunternd..." ,,Sollte es
auch nicht sein. Ich denke realistisch, wenn du Mitgefühl erwartet hast bist du beim falschen Creep gelandet." ,,Habe ich auch schon bemerkt, aber danke nochmal für den Hinweis", schnaubte Evelynn. ,,Du solltest nicht so frech sein, sonst darfst du draußen auf dem Flur schlafen", knurrte Jack. Evelynn verdrehte die Augen.
Es blieb eine Weile still bis sie wieder etwas sagte:,, Was meinte die Kreatur eigentlich vorhin? Er sagte es gäbe nur einen Grund warum ihr mich leben lassen würdet, welcher..?" Jack seuftzte. ,,Macht keinen Unterschied... Na gut, der einzige Grund wäre, wenn du auch eine Creepypasta wärst und wir es nur noch nicht bemerkt haben. Aber dafür ist dein Leben zu perfekt und harmonisch. Und übernatürliche Kräfte scheinst du auch nicht zu haben, sonst hätte ich dich nicht so einfach überwältigen können." Evelynn seuftzte nun ebenfalls. ,,Ok..", sagte sie leise.
Nach einer weiteren Weile war es Jack der begann wieder zu sprechen: ,,Da du ja jetzt wieder wach bist wirst du bald wieder normal essen. Aber ein Tipp, du solltest vorerst nicht alleine im Haus rumlaufen. Kaum jemand weiß, dass du einen Nutzen hast und das du noch nicht getötet werden sollst. Also halt
dich an mich." Evelynn nickte. ,,Hast du das verstanden?", fragte Jack nach. ,,Ja, hast du nicht gesehen das ich genickt habe?", erwiderte die Braunhaarige genervt. ,,Ich bin blind, ich kann es nicht sehen. Mein Name ist nicht umsonst Eyeless Jack", meinte der Mann und zog wie zum Beweis die Maske vom Gesicht. Er hatte graue Haut und anstatt Augen waren dort nur die leeren Höhlen, aus denen eine schwarze Flüssigkeit floß. Evelynn schreckte zurück und schrie kurz auf. Jack zuckte zusammen, doch grinste im nächsten Moment, wodurch seine spitzen Zähne zur Geltung kamen, die Evelynn erneut aufschreien ließen. Jack verzog wütend das Gesicht. ,,Kannst du das Schreien lassen? Meine Ohren sind sehr empfindlich.", knurrte er und Evelynn zuckte zusammen. ,,Sorry..", murmelte sie knapp. Jack atmete kurz durch und ging dann zum Bett er legte die Maske zur Seite und zog sich die Kapuze seines Hoodies vom Kopf. Er hatte ebenfalls braune Haare, die ihm zum Teil in die Stirn fielen. Evelynn musste zugeben, dass er eigentlich gar nicht so angsteinflößend aussah.
,,Bist du sowas wie ein Arzt hier?", fragte sie vorsichtig. Jack nickte. ,,Aber Ann hilft mir oft und übernimmt manchmal einfache Behandlungen",
sagte er. ,,Ann?", fragte Evelynn verwirrt. ,,The Nurse Ann, eine der anderen Creepypasta die hier leben", erklärte er. ,,Ok", sagte Evelynn. Plötzlich hörte man ein lautes Knurren, das von ihrem Magen ausging. ,,Hunger?", fragte Jack. ,,Hört man doch.." Jack grinste kurz und stand auf. Er ging zu dem Kühlschrank und öffnete diesen. ,,Möchtest du was abhaben?", fragte er und grinste immernoch. Evelynn wurde blass und hätte sie etwas im Magen hätte sie sich bei dem Anblick bestimmt übergeben.
![](https://img.wattpad.com/cover/323198166-288-k588432.jpg)
DU LIEST GERADE
Toxic Flesh (xEyeless Jack)
FanfictionEvelynn lebte nun schon seit vier Jahren in dieser Stadt und bis jetzt war ihr noch nichts ungewöhnlicheres aufgefallen, als ihre Kollegin Cora. Doch nachdem über einen wirklich merkwürdigen Mord berichtet wird, dreht sich das Leben der Büroangestel...