Kapitel 26

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Als Evelynn wieder zu Bewusstsein kam war sie immernoch in dem Kinderzimmer, doch als sie aufstehen wollte merkte sie schnell was sich verändert hatte, ihre Hände und auch ihre Knöchel waren gefesselt worden. „Versuch es erst gar nicht Lynn, du kommst nicht frei", hörte sie die Stimme von Björn und sah ihn auch vor sich stehen, als sie den Kopf hob. „Herr Tilman musste zu einer wichtigen Besprechung und so lange darf ich mich um dich kümmern, also lass uns ein wenig quatschen", sprach er weiter und grinste selbstsicher. Evelynn allerdings schwieg und schenkte ihm lediglich einen vernichtenden Blick. Björn sah sie nur kurz an. „Na gut, dann bring ich dich zum reden", meinte er einfach und trat ihr dann in den Bauch, so dass Evelynn Blut spuckte. Einige der Tropfen landeten auf Björns Arm und er begann beinah sofort zu schreien und ging zu Boden.
„Du Miststück, was ist falsch mit dir?!", brüllte er und krümmte sich etwas. Evelynn sah ihn verwirrt an, als ihr Blick auf seinen Arm fiel in welchem nun tiefe Löcher klafften, als wäre das Fleisch weggeätzt.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Andreas stand wieder im Raum, er sah wütend zu Björn. „Was schreist du hier so rum?!", brüllte er und ging zu dem anderen Mann, welcher ihm dann seinen Arm hinhielt. „Sie hat Blut gespuckt und als es meine Haut traf ätzt es alles weg, aber jetzt scheint es vorbei zu sein", gab er Report, als wäre es das normalste der Welt. „Hm, geh", meinte Andreas nur kalt und Björn folgte dankend den Anweisungen. Dann drehte ihr ehemalige Chef sich zu Evelynn und betrachtete sie. „Du bist wirklich ein Freak, aber wenn du mit diesen anderen Freaks am schaffen bist wundert mich das nicht", schnaubte er nur und beugte sich zu ihr runter. „Vielleicht sollten wir das weiter testen, keine Angst, es wird nur ein bisschen weh tun", sagte er grinsend bevor er wieder begann zu lachen und das Zimmer verließ.
Nun war Evelynn alleine, ihr Kopf brummte als würde ein Schwarm Wespen in ihm leben. Wie sollte sie hier rauskommen,sie wusste es nicht, vielleicht durch das Fenster, doch sie wusste nicht wie hoch sie war. Die Tür? Nein, die wurde immer abgeschlossen und sie hatte keine Möglichkeit das Schloss zu knacken.
Doch mehr Zeit zum nachdenken blieb ihr nicht, denn die Türen öffneten sich wieder und Andreas betrat den Raum erneut, allerdings hatte er einen kleinen Wagen dabei, welcher vollgestellt zu sein schien mit den verschiedensten Materialien.
„Da bin ich auch schon wieder, freust du dich schon?", fragte der Mann und schob den Wagen neben sie, nun konnte Evelynn auch sehen, was auf diesem lag. Von Papier, über Gummihandschuhe, bis hin zu einem Ziegelstein hatte Andreas wohl alles zusammen gesucht das eventuell von ihrem Blut zersetzt werden konnte. „Nun als hochrangiger Mann in unserer modernen Gesellschaft ist es ja schon fast meine Verpflichtung einem solchen Phänomen wie dir nach zu gehen, also wollen wir doch mal beginnen", sagte er und grinste sie an.
„Was sagst du? Wo soll ich die Proben entnehmen, hm? Wie wäre es hier?", fragte er und ging mit seinem Finger an ihrer Seite entlang. „Nehm deine dreckigen Hände von mir", knurrte Evelynn. „Na, na, na, nicht so unhöflich." Andreas nahm sich etwas von dem Tisch und wenig später zuckte der Schmerz durch Evelynns Körper als er ihre Seite aufschnitt. „Nun, dann wollen wir doch mal gucken ob dein Blut irgendwelche Auswirkungen auf.. hm.. den Ziegelstein hat", sagte der Mann und nahm den Stein vom Wagen, er legte ihn auf den Boden neben Evelynn und wartete bis das Blut auf den Stein tropfte. „Es tut sich nichts, vielleicht ist es einfach nicht genug?", sprach der Mann zu sich selbst bevor er direkt neben dem Schnitt noch einen tieferen in Evelynns Fleisch ritzte. Die Frau schrie auf vor Schmerz. „Ach stell dich nicht so an so schlimm ist es doch gar nicht, immerhin ist ist es nicht im Bein", meinte Andreas bevor er lachte und ihr die Klinge ins Bein stach. Evelynn stöhnte wieder schmerzerfüllt auf und kniff die Augen zu. „Tz", war das einzige von Andreas bevor er aufstand und zu ihr runter sah. „Es könnte noch eine Weile dauern bis der Stein vielleicht beginnt sich aufzulösen, also werde ich dich erstmal alleine lassen", sagte er und zog die Klinge wieder aus ihrem Bein, was Evelynn mit einem zischen quittiert.
Nachdem Andreas das Zimmer verlassen hatte brauchte es nicht lange bis Evelynn durch den Blutverlust erneut das Bewusstsein verlor, sie hatte langsam schon aufgegeben und wehrte sich nicht als die schier erdrückende Kraft wie eine Welle über ihr brach und merkte noch nicht mal mehr wie sie auf den Boden prallte.

Toxic Flesh (xEyeless Jack)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt