In den folgenden Tagen lag eine beinah fassbare Spannung zwischen dem Kannibalen und Evelynn, was auch von den anderen Bewohnern des Hauses nicht unbemerkt blieb, doch niemand wagte sich die Beiden darauf anzusprechen.
An diesem Tag saßen alle am Tisch zum Frühstücken als Slenderman aufsprach: „Jack und Evelynn, ihr werdet heute miteinander trainieren, ich denke es ist in Ordnung, wenn du sie wieder trainierst, Jack." Als wäre plötzlich ein kalter Luftzug an ihm vorbei gezogen spannte sich der Kannibale etwas an, doch er wusste besser als zu widersprechen.
Nach dem Essen stand Evelynn auf und begab sich ohne ein weiteres Wort in den Trainingsraum. Kurz darauf folgte Jack ihr. Als er den Raum betrat hörte er bereits wie Evelynn mit ihrem Revolver trainierte. Ein Schuss nach dem anderen fiel und als sie fertig war ließ sie ihren Arm sinken und Jack ging zu den Zielen, alle waren perfekt in der Mitte getroffen. Evelynn währenddessen hatte schon begonnen das Magazin wieder nachzuladen. „Ich vermute heute wird nur Schusstraining?", sprach sie dann und hob ihren Blick. Jack trat einfach zur Seite, was ihr Antwort genug war.
Sie hob ihren Arm erneut und zielte der Reihe nach auf die Zielscheiben, als sie sah, dass unter den Scheiben einer der Dummys stand nahm sie kurzerhand ihren Speer vom Rücken und ließ die Klingen ausfahren. Dann warf sie den Speer und durchbohrte mit einer der Spitzen den Kopf, wodurch die Puppe nach hinten umfiel. Sie ging zu dem Dummy und wollte gerade den Speer wieder an sich nehmen, als sie Jacks Hand sah, dieser erkannte ihr Vorhaben im selben Moment und zog schnell die Hand wieder weg.
Die Frau schnappte sich ihren Speer und drehte sich zu dem Kannibalen. „Hör mir mal zu, ich habe absolut keine Ahnung, was du schon wieder hast, aber ich kann dir sagen, ich habe keine Lust mehr auf bewegungslose Ziele zu schießen, also lass uns kämpfen, vielleicht kriegst du dich dann wieder ein", verkündete sie während sie auf ihn zu ging und er immer wieder zurück wich. Sie hielt an und drehte ihren Sperr in ihrer Hand. Keine fünf Sekunden später stürzte sie auf ihn zu und ließ ihren Speer direkt auf seinen Kopf zu schießen. Jack wich gerade noch so aus, indem er sich auf dem Boden abrollte. Dann griff er nach einem seiner Skalpelle, sowie dem Revolver der Braunhaarigen. Er stellte sich etwas weiter von ihr weg wieder hin und zielte mit dem Revolver auf sie. „Du hattest deinen Kampf, aber jetzt erwische ich dich mit deiner eigenen Waffe, weil du nicht aufgepasst hast, Tot." Evelynn drehte sich zu ihm und legte den Kopf schief. „Wo bist du mit deinen Gedanken, dass du die einfachsten Dinge nicht bemerkst?", fragte sie, beinahe traurig, bevor sie wieder auf ihn zu lief und ihm mit dem Speer die Füße wegschlug. Als sie dann über ihm stand, mit dem Fuß auf seinem Arm, in dessen Hand er das Skalpell hatte und dem Speer auf seine Brust gezeigt sagte sie nur ruhig: „Tot."
Jack sah zu ihr auf und schüttelte kurz den Kopf, bevor er den Revolver abfeuerte, doch es ertönte nur ein Klicken. „Du musst wirklich ganz woanders sein, wenn du nicht mit bekommen hast, dass keine Kugeln mehr im Magazin sind", stellte Evelynn enttäuscht fest und ging von seinem Arm runter. Jack sah einfach an die Decke des Raums und ließ den Arm sinken. Er hörte das Bewegen von Stoff neben sich bevor er sah wie Evelynn sich über ihn beugte. „Du kannst mit mir reden, Jack, ich hoffe du weißt das. Ich möchte doch nur wissen was mit dir ist", sagte sie leise und strich ihm über die Haare. Als wäre es ein natürlicher Instinkt hielt Jack ihre Hand fest und setzte sich auf.
„Du könntest mir nicht helfen, also hat es keinen Grund es dir zu sagen", meinte er nur und drehte seinen Kopf weg. „Vielleicht doch, es scheint schließlich etwas mit mir zu tun haben, sonst wärst du mir gegenüber nicht so abweisend. Ist es wegen dem Kuss? Wenn das so ein großes Problem für dich ist, tut mir das leid", entchuldigte Evelynn sich, bevor Jack sich anspannte und zu ihr drehte. „Ja, es hat was damit zu tun, aber noch mit so viel mehr. Ich weiß nicht wie genau du dich fühlst aber ich schaffe es kaum mich im Zaum zu halten wenn wir alleine im Zimmer sind. Ich will dich bei mir haben, aber es geht nicht. Denn es ist uns verboten eine ernsthafte Beziehung mit einem Menschen zu führen und du weißt nicht wie schwer es diese Regel gerade für mich macht!"
Jack war aufgesprungen und sah zu ihr runter, es kostete ihn all seine Kraft sich zusammen zu reißen, einerseits war ihm nun zum Heulen zu Mute, jetzt wo er ihr alles gesagt hatte, andererseits war es auch nicht leichter geworden sich von ihr fern zu halten. Evelynn erhob sich ebenfalls langsam. „Du.. hast Recht.. Ich kann dir mit dieser Regel nicht helfen.. Aber trifft die wirklich für uns zu? Immerhin habe ich euer Blut oder nicht?", fragte sie leise. „Du bist trotzdem ein Mensch", knurrte Jack und ging einen weiteren Schritt zurück. „Aber ich habe euer Blut das muss doch etwas zählen, oder nicht?" Evelynn kam auf Jack zu und dieser spannte sich an. Ohne etwas tun zu können holte er plötzlich mit seiner Hand aus in der immernoch das Skalpell war und ließ es auf Evelynn nieder fahren, diese bückte sich zwar, doch die Klinge bohrte sich trotzdem in ihre Schulter. Evelynn schrie auf und sank auf dem Boden zusammen. Jack sah geschockt zu ihr und dann auf seine Hand. Ohne ein weiteres Wort rannte der dann so schnell wie möglich aus dem Raum.
Durch seine Panik sah er auch nicht das feine Netz an kupferfarbenen Strichen auf dem Schulterblatt der Frau, dass durch den Schnitt in ihrem Oberteil zu sehen war.
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Toxic Flesh (xEyeless Jack)
FanfictionEvelynn lebte nun schon seit vier Jahren in dieser Stadt und bis jetzt war ihr noch nichts ungewöhnlicheres aufgefallen, als ihre Kollegin Cora. Doch nachdem über einen wirklich merkwürdigen Mord berichtet wird, dreht sich das Leben der Büroangestel...