Kapitel 21

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Es waren schon drei Tage vergangen seitdem Jack aus der Mansion verschwunden war. Langsam machten sich auch die anderen Creeps Sorgen um den Kannibalen. Evelynn versuchte ihre Sorgen zu verstecken doch sie gab dies auf, als sie die Schlagzeile der Zeitung lass, die jemand von seiner nächtlichen Runde mitgebracht hatte. „Mysteriöse Mordfälle mit mangelnden Merkmalen", war die Überschrift und als sich die Frau den Anfang des Artikels durchlaß wurde ihr sofort bewusst, wer für diese Morde verantwortlich war.
„In den letzten Tagen wurde die ländliche Gegend unserer kleinen Stadt von mehreren Morden erschüttert. Alle Opfer vermissten ein oder mehrere Organe, welches die Polizei zunächst vermuten ließ, dass der berüchtigte Eyeless Jack hinter den Attacken steckt, doch die Opfer waren im Gegensatz zu seinen sonstigen Morden um einiges brutaler zu gerichtet. Nun hat der Kommissar Thomas Schlieker in einem Interview die Vermutung geäußert, dass es sich um einen neuen Mörder handeln könnte. Diese und weitere Theorien können Sie im Lokalteil lesen, wo das gesamte Interview für Sie einzusehen ist."
Evelynn legte die Zeitung wieder auf den Tisch und atmet tief durch; Sie hatte einen Entschluss gefasst.
Sie begab sich nach oben, wo sie vor den großen dunkeln Türen des Büros von Slenderman stehen blieb. Nachdem sie nochmal tief durch atmete klopfte sie an. „Herein Evelynn", klang die Stimme in ihrem Kopf und sie trat in das Zimmer. „Nimm doch Platz", ertönte die Stimme erneut und die Kreatur deutete auf einen der Stühle, die vor dem großen Schreibtisch standen. Als die Frau sich gesetzt hatte, wollte sie sogleich ihren Plan erklären, doch eine kurze Geste ihres Gegenübers verstummte sie bevor sie beginnen konnte. „Du weißt ich kann dich nicht einfach so gehen lassen und dein Wort alleine genügt nicht um mich umzustimmen." „Und wenn sich jemand von den Anderen dazu bereit erklärt mit mir zu gehen?" „Sie haben alle ihre eigenen Probleme und haben keine Zeit um dich bei deinem unnötigen Vorhaben zu unterstützen. Bleib einfach hier und zeige Geduld, Ann kann dir auch das Blut abnehmen und Jack benötigt bestimmt lediglich eine Auszeit." „Mir geht es nicht darum, Jack geht es wirklich nicht gut und wenn er so weitermacht wie zur Zeit wird er schnell gefangen werden und wer weiß was sie dann tun!", rief die Frau und sprang auf. „Setzen", war die kalte Reaktion und sie folgte dieser Anweisung widerwillig. „Weil es dir so wichtig ist, erlaube ich dir nach ihm zu suchen. Du hast 48 Stunden, sollte diese Zeit ablaufen oder Jack selbstständig wiederkommen giltst du als Freiwild und wir werden nicht davor anhalten dich zu töten." Evelynn wusste, dass sie keinen besseren Deal bekommen würde und nickte knapp. „Dann bereite dich vor, du kannst nicht davon ausgehen, dass es einfach wird." Mit diesen Worten stand die Braunhaarige auf und verließ das Zimmer.
Nach dem Betreten ihres Zimmers suchte sie in ihrer Tasche nach Kleidung, die für die nächsten Tage geeignet ist, doch fand lediglich noch eine graue Jeans. Sie seufzte und richtete sich auf, dabei fiel ihr Blick auf einen Hoodie, der auf dem Bett lag. Ohne weiter darüber nach zu denken nahm sie sich diesen und zog ihn sich über. Der Hoodie war zwar gemütlich, aber schmiegte sich zu eng um ihre Hüften und Oberschenkel. Evelynn wusste, dass sie so nicht laufen konnte und zog den Hoodie wieder aus. Sie betrachtete das Kleidungsstück und nahm sich dann einen Kleiderbügel aus dem Schrank. Sie hängte den Hoodie an den Schrank und nahm sich ihren Speer. Nachdem sie den Knopf drückte ließ sie den Speer vor sich durch die Luft wirbeln. Der untere Teil des Hoodies landete auf dem Boden und sie zog sich den Hoodie wieder an. Nun war die Frau auch mit ihrer Bewegungsfreiheit zufrieden und schnallte sich noch ihren Speer auf den Rücken. Zu letzt griff sie nach einem Gürtel, welcher ein Holster für den Revolver hatte. Sie atmete erneut tief durch und verließ dann das Zimmer.
Auf ihrem Weg zur Tür griff sie sich noch eine Tasche aus der Küche, welche den Creeps für längere Missionen zur Verfügung stand. In der Tasche war ein kleines Erste-Hilfe-Set. „Wo geht es hin?", kam dann plötzlich eine Frage von hinter ihr und Evelynn drehte sich überrascht um und blickte somit in das bleiche Gesicht von Jeff. „Ich gehe Jack suchen, so wie es die Zeitung beschrieben hat ist er wohl unberechenbar und so ist es einfacher für die Polizei ihn zu erwischen", erklärte sie in aller Kürze. „Warte, wie hast du Slenderman überzeugen können?", fragte der Killer verwirrt. „Ich habe 48 Stunden Zeit, dann bin ich Freiwild, also wenn es dich nicht stört will ich diese Zeit auch nutzen", erwiderte die Frau. „Du weißt was es bedeutet, wenn du Freiwild bist? Wir müssen dich umbringen, wenn wir dich sehen sollten." „Ich bin mir dieser Sache bewusst, aber da ich sowieso nur noch ein laufender Blutbeutel bin, den ihr früher oder später tötet macht es keinen Unterschied. Ich will Jack helfen und da er dein bester Freund ist ist das bestimmt auch in deinem Interesse!",rief sie wütend und drehte sich zum gehen. „Stop", sagte Jeff und hielt sie dabei fest. „Was?!", fragte sie entrüstet und drehte sich wieder zu ihm. „Nimm das Messer, es fällt nicht so sehr auf und erfüllt seinen Dienst. Wenn Jack damit zurück kommt weiß ich wenigstens, dass du ihn möglicherweise zu uns zurückgebracht hast", meinte der Killer und drückte ihr ein Klappmesser in die Hand. Anschließend ließ er sie los und verschwand nach oben. Evelynn sah ihm kurz nach und steckte das Messer weg. Dann wandte sie sich wieder der Tür zu und verließ das Haus, wahrscheinlich zum letzten Mal.

Toxic Flesh (xEyeless Jack)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt