Schnell ziehe ich mich im Badezimmer um und kämme meine Haare. Zusätzlich frische ich noch mein Make-Up auf und beneble mich in einer Wolke Deo und ein wenig Parfüm. Als ich mich umdrehe, steht Lando in der Tür und ich frage mich wie lange er da schon steht. "Du hast die Tür nicht ganz geschlossen, da musste ich sichergehen, dass du nicht von einem fremden Mann ausgespannt wirst." neckt er mich. Seit ich mich entschieden habe ihn zum Essen zu begleiten, reisst er einen Witz nach dem anderen. "Das wäre eine Schande oder?", necke ich zurück. Er nickt eifrig und macht mir Platz damit ich das Badezimmer verlassen und mir meine schwarze Clutch aus dem Schrank ziehen kann. Zusätzlich suche ich passende Schuhe zu meinem Outfit raus. Die schwarzen Absatz-Schuhe passen zu meinen langen weissen Stoffhosen und dem schwarzen engen Top. Zufrieden mit dem Ergebnis drehe ich mich zu Lando um der mich wie ein kleines Kind angrinst und einen kurzen Pfiff abgibt. Verlegen schlage ich ihm auf den Oberarm was er mit einem gespielten "Aua" quttiert. Kopfschüttelnd greife ich nach der Clutch und gehe voraus aus dem Hotelzimmer, während er mir folgt. Auf dem Weg zum Restaurant hält Lando ununterbrochen meine Hand. Mein Bauchkribbeln ist weiterhin präsent, hat sich aber mittlerweile ein wenig eingekriegt.
Wie von Lando prophezeit, sind wir mit 15 Minuten Verspätung die letzten in der Runde und besetzen die zwei Stühle zwischen Carlos und George. Carlos strahlt mich an "Er hat es also doch noch geschafft dich zu überzeugen?" Mit einem vorwurfsvollen Blick zu Lando bejahre ich die Frage. Er hatte mit Carlos darüber gesprochen, dass ich nicht kommen wollte? Neben George sitzt dessen Freundin, welche sich bei mir als Carmen vorgestellt hatte. Auch Alex' Freundin Lily scheint sehr nett zu sein. Glücklicherweise stellt niemand Fragen über Lando und mich, ich wüsste nämlich nicht wie ich darauf antworten soll. Noch ehe ich mich versehe ist ein Glas Wein nach dem anderen leer. Lando hatte nach dem ersten aufgehört, immerhin musste er uns wieder irgendwie nach Hause bringen. Das Essen war wirklich sehr lecker, das Restaurant ist sehr nobel eingerichtet. Vor dem Eingang steht die Security. Nach einem Gang zur Toilette, erhasche ich einen Blick auf die Strasse. Viele Menschen hatten sich vor dem Eingang versammelt und die Security hat alle Hände voll damit zu tun die Leute vor dem Betreten des Restaurants abzuhalten. Zurück am Platz, steht Lando bereits mit meiner Tasche in der Hand da und wartet auf meine Rückkehr. Besorgt legt er mir die Hand auf den Rücken, "Alles okay bei dir?" Verwundert über seine Frage nicke ich und sehe seinen Blick kurz zum Ausgang huschen und wieder zurück zu mir. In der Sekunde wird mir bewusst warum die ganzen Leute vor dem Gebäude stehen. Er schaut mich entschuldigend an "Ich versuche dich hier unentdeckt raus zu bringen okay? Wir müssen aber los bevor die Fans den Hinterausgang finden." Stumm nicke ich und folge ihm. Zu meiner Überraschung bleiben die anderen im Restaurant sitzen und plaudern fröhlich weiter. "Lando warum bleiben die anderen hier?" Meine Frage scheint ihn zu irritieren, denn eine Sekunde starrt er mich einfach nur an. "Sie sind nicht in Begleitung einer reizenden Dame, die noch keine Erfahrung mit der Presse machen soll. Also komm." Der Alkohol lässt meine Gedanken wild kreisen weshalb ich entscheide Lando zu vertrauen und folge ihm. Einer der Restaurantangestellten hatte bereits Landos Wagen vor den Hinterausgang gestellt, jedoch waren auch die ersten Fans schon da, die offensichtlich unser Abschleichen durch die Fenster beobachtet hatten. So schnell wir können springen wir ins Auto. Eine junge Dame ungefähr 17 Jahre alt geschätzt, scheint mich beleidigt zu haben, denn ihre Worte waren im Gegensatz zu dem der anderen Anwesenden sehr direkt und hatten einen wütenden Unterton. Da es japanisch war, habe ich natürlich kein Wort verstanden. Lando fährt sich mehrmals gestresst durch die Haare und im Auto ist eine seltsame Stille eingekehrt. "Alles okay?", richte ich mich an Lando. Erstaunt über meine Frage schaut er zu mir rüber. "Es tut mir leid, ich wusste nicht dass das passieren wird..." Ich greife beruhigend nach seiner Hand, "Mir geht es gut, es ist nichts passiert." Er schaut mich skeptisch an. "Ich würde mit Mattia sprechen. So schnell es geht", empfiehlt er mir. Was sollte ich Mattia denn sagen? Wir sind nicht zusammen, das würde viel zu schnell gehen. Ich entgegene nichts, sondern entscheide für mich, mir morgen nüchtern Gedanken darüber zu machen. Lando scheint sich viele Vorwürfe zu machen. "Ich kann dich zu dir bringen wenn du möchtest?" Durch die angespannte Situation wirkt er ein wenig distanziert. Verwundert starre ich ihn nur an, gebe allerdings keine Antwort. Er schaut zwischen mir und der Strasse hin und her. Keine Ahnung welche Kuh ihm über die Leber gelaufen ist, allerdings verstehe ich seine Reaktion null. "Willst du, dass ich in mein Hotel gehe?" Frage ich also zurück. Er reagiert nicht sondern fährt sich nur wieder durch die Haare. Der Wein sitzt mir noch im Blut, weswegen ich mutiger bin als sonst. "Lando halte bitte an, ich möchte, dass wir darüber sprechen." Wortlos fährt er auf den nächsten Parkplatz und stellt das Auto ab. "Was ist los?", frage ich ihn. Er schaut mir nicht in die Augen. Irgendwas scheint ihn zu bedrücken. Weshalb ich mit beiden Händen seinen Kopf halte und ihn so hochschiebe, dass er mich anschauen muss. Unsere Blicke treffen sich und ich halte geduldig stand. "Das Mädchen vorhin." Fragend schaue ich ihn an, "Sie hat dich beleidigt." Mit dem Daumen streiche ich ihm kurz tröstend über die Wange, "Ich weiss. Ich habe zwar nicht verstanden was sie gesagt hat, aber dass es kein Kompliment war habe ich mitbekommen." Natürlich beschäftigt es mich, immerhin bin ich keine Person des öffentlichen Lebens und kann dementsprechend schlecht mit solchen Situationen umgehen, allerdings scheint der Wein dafür zu sorgen, dass ich mir im Moment noch keine Gedanken darüber mache. "Ich meine nur... wir sind noch nicht zusammen und du bekommst das jetzt schon ab." Zustimmend nicke ich, "Lass uns zu dir gehen, dann können wir nochmal darüber reden." Er nickt und ich schnappe mir seine Hand nachdem er wieder auf die Strasse eingebogen ist.Natürlich habe ich weder ein Pyjama noch meine Arbeitsklamotten mitgenommen. Das heisst ich muss morgen noch vor Arbeitsbeginn zurück ins Hotel. "Kriege ich ein T-Shirt zum Schlafen?" frage ich Lando. Er grinst mich freudig an und zieht sein getragenes Shirt über den Kopf. Mir stockt der Atem, als er mit diesem gut trainierten Körper vor mir steht. Das T-Shirt nehme ich zögernd entgegen und muss mich konzentrieren ihn und nicht seinen Oberkörper anzuschauen. Zu meinem Glück ist das Shirt gross genug, dass es meinen Arsch auch noch fast vollständig abdeckt und es riecht auch noch atemberaubend gut. Schnell hüpfe ich unter die Bettdecke um meinen Körper zu verdecken. Er schaut mir lächelnd nach und verschwindet nochmal kurz im Badezimmer bevor er zu mir unter die Decke kriecht. "Hast du vorhin gesagt dass wir noch nicht zusammen sind oder habe ich mich da verhört?" provoziere ich ihn. Sein Blick spricht beinahe schon ein 'Ernsthaft?' aus was mich zum Lachen bringt wie ein kleines Kind - naja vielleicht ist es auch der Wein aber es steckt Lando auf jeden Fall an. "Was lachst du denn jetzt so?" versucht er auszuweichen. "Neinnein, nicht eine Gegenfrage stellen! Ich hätte gerne eine Antwort", lache ich. Er fährt sich nervös durch die Haare und platziert sich unbehaglich um. "Naja, ja habe ich." Ich lächle, "Okay." Da es ihm sichtlich unangenehm ist, lasse ich es dabei. "Der Abend war lustig, danke dass du mich mitgenommen hast." "Das freut mich, auch wenn das Ende etwas... filmreif war", entgegnet er schmunzelnd. "Du musst mich nicht beschützen das weisst du?" Er zieht mich wieder zu sich hin, sodass ich mit dem Kopf auf seiner Brust liege und streicht mir mit dem Daumen über den Handrücken. "Doch das muss ich. Immerhin habe ich dich hier hineingezogen." Ich seufze tief, wiederspreche aber nicht. "Wie ist das so?", frage ich neugierig nach. Er murmelt müde, "Was denn?". "Na in der Öffentlichkeit zu stehen?" Er atmet tief aus, "Die Fans sind wirklich toll, allerdings sind einige ziemlich... drüber?" Ich lache leicht, "ist mir kaum aufgefallen." "Sie sind wirklich eine grosse Unterstützung und ein Ansporn um auf der Strecke alles zu geben. Trotzdem ist es schwierig ein Privatleben zu führen und vor allem jemanden - dich - kennenzulernen." Irgendwie macht es mir Angst, das von ihm zu hören. Könnte ich dem Drcuk standhalten, den die die Öffentlichkeit mit sich bringt? "Ich werde alles versuchen um dich da raus zu halten Elena", errät er meine Gedanken. Aber zu welchem Preis? Natürlich will ich nicht, dass Fotos von mir gemacht werden und im Internet kursieren. Aber andererseits möchte ich uns auch nicht verstecken. Was wäre das für ein Leben wenn wir uns nur heimlich treffen könnten. Auf einmal wird mir bewusst wo ich mich hier reingeritten habe. Lando scheint eingeschlafen zu sein während ich immer mehr und mehr Zweifel hege. Nachdem ich eine halbe Stunde gegrübelt habe, befreie ich mich langsam aus Landos Armen. Meine Gedanken spielen verrückt, als ich in meine weisse Stoffhose schlüpfe und nach meinen Schuhen und der Tasche greife und so schnell und leise wie möglich die Suite verlasse. Im Flur angekommen scheine ich endlich wieder Luft zu bekommen. Barfuss schleiche ich zum Lift und suche dabei nach Francescos Nummer in meinem Handy. Müde meldet sich seine Stimme auf der anderen Seite der Leitung. "Elena?" Ich stocke kurz, "Kannst du mich abholen... bitte?". "Alles okay?", er klingt besorgt und scheint plötzlich hellwach zu sein. "Ja... ja... aber kannst du bitte kommen? Ich bin im West Hotel." Er stimmt zu und ich setze mich ungeduldig in die Hotellobby.
Keine 20 Minuten später sehe ich Francescos Wagen vorfahren und ich springe sofort rein. Er mustert mein Outfit - ich trage immernoch Landos T-Shirt - und fährt wortlos los. Nachdem ich einige Minuten stumm aus dem Fenster gestarrt habe räuspert er sich. "Willst du darüber reden?" Einen Moment überlege ich was ich antworten soll und seufze. "Ich habe Angst bekommen." Er nickt nur und wartet bis ich ihm die Aussage erkläre. Bisher habe ich ihm nicht von Lando erzählt aber ich muss meine Zweifel irgendwo loswerden. "Du musst mir versprechen niemandem - also wirklich gar niemandem davon zu erzählen." Er nickt wortlos. "Ich habe mich einige Male mit Lando Norris getroffen..." Er schmunzelt, "Ich weiss." Erschrocken schaue ich zu ihm rüber, "Was? Woher?". Wir Chaffeure wissen alles über den Klatsch und Tratsch hinter den Paddocks. Ausserdem habe ich dich vor dem Circuit in sein Auto steigen sehen." Ich lache verlegen. "Na gut, dann kann ich den Rest der Erklärung ja weglassen." Er lacht nickend, "Na los erzähl was ist passiert, dass ich dich mitten in der Nacht bei ihm abholen muss?". "Wir hatten beim Essen heute ein Vorfall mit seinen Fans. Eine hat mich sogar beleidigt. Ich bin mir nicht sicher ob ich dieses Leben führen möchte. Entweder wir müssen uns verstecken oder...", meine Stimme versagt kurz und Francesco spricht für mich zuende. "oder du stehst in der Öffentlichkeit an seiner Seite und musst es mit all seinen hysterischen Fans aufnehmen." Langsam nicke ich und kämpfe gegen die Tränen an. "Du magst ihn wirklich oder?" Ich schaue aus dem Fenster in die Ferne. "Weiss er dass du weg bist?" Meine Stille reicht ihm wohl als Antwort. "Schreib ihm wenigstens eine Nachricht. Sonst wirst du ihn verlieren." Wortlos ziehe ich mein Handy hervor und öffne Landos Chat. Als letzte Nachricht hat er mir ein Bild von der Gruppe am Tisch heute Abend weitergeleitet. Lächelnd zoome ich zu uns beiden hin als wir vor userem Hotel anhalten. Bevor ich aussteige sende ich Lando noch eine Nachricht. Entschuldige bitte meinen heimlichen Abgang. Ich musste weg.
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Fast Love - Lando Norris Edition [COMPLETED]
RomanceTrotz dessen, dass die Italienerin Elena D'Angelo in einer Familie voller Formel 1-Fanatiker aufgewachsen ist, konnte sie sich nie mit diesem Sport anfreunden. Seit klein auf wird sie von ihrem Papa und Onkel Mattia - welcher Teamchef von Ferrari is...