Die Dame hinter der Rezeption lässt mich einige Papiere unterzeichnen, händigt mir den Schlüssel zu meinem Zimmer aus und erklärt mir anhand des Campusplans wo sich was befindet. Zudem überreicht sie mir eine Mappe mit Unterlagen zur Uni. Dankend nehme ich die Mappe, Karte und den Schlüssel an mich und versuche auf anhieb mein Wohnhaus zu finden - was natürlich nicht klappt. Zuerst verpasse ich eine Abzweigung und dann laufe ich zu weit, sodass ich wieder umdrehen darf. Der Koffer ist natürlich auch nicht gerade leicht, immerhin befindet sich darin mein Hab und Gut der letzten Tage und der kommenden Wochen. Endlich bei der Hausnummer 23 angekommen, betrete ich das Haus und stehe direkt in einem riesigen Wohnzimmer mit Sofa, Fernseher, einem Billardtisch sowie einer Küche und Esstischen. Überall wuseln Leute herum und ich versuche einen Überblick zu bekommen. Ein Tippen auf der Schulter lässt mich zur Seite schrecken. "Oh entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken!", versichert mir eine kleine dunkelhaarige. Sie muss ungfähr in meinem Alter sein und asiatische Wurzeln haben. Ich lächle entschuldigend, "Sorry, ich war grade nicht gefasst." Sie lächelt und stellt sich vor, "Ich bin Tina und im 2. Semester." Warum stellen sich hier denn alle mit dem Semester vor? "Ich bin Elena, freut mich sehr." Sie klatscht begeistert. "Ich nehme an du suchst dein Zimmer?" Verzweifelt nicke ich, "Ja ich bin in Zimmer 29." Sie nickt und bedeutet mir ihr zu folgen. Dankbar, nicht auch noch das Zimmer auf eigene Faust suchen zu müssen eile ich ihr nach. Nach etlichen Treppen und Abzweigungen bleibt sie schliesslich vor einer Tür stehen. Erleichtert erkenne ich das Schild mit der 29 darüber. "Das Mädchen-Badezimmer ist gleich um die Ecke." Dankbar lächle ich sie an. "Vielen Dank für deine Hilfe Tina." Sie nickt höflich und verabschiedet sich, während ich die Tür aufschliesse. Im Inneren des Zimmers erkenne ich zwei Betten und auf jeder Seite einen Kleiderschrank, sowie einen Schreibtisch. Zudem befindet sich ein einzelnes Waschbecken neben der Tür. Eines der Betten muss bereits besetzt sein, denn in den Regalen darüber befinden sich diverse Bücher - von Romanen bis hin zu Schulbüchern. Ein paar Fotos hängen an der Wand und stehen auf dem Schreibtisch und Klamotten sind auf dem Stuhl und dem Bett zu finden. Ich schiebe meinen Koffer neben das leere Bett und neugierig wie ich bin, betrachte ich die hängenden Bilder von meiner neuen Mitbewohnerin. Ich vermute mal, dass es sich um die dunkelhaarige mit den Locken handelt, da diese auf den meisten Fotos zu sehen ist. Gespannt darauf, wie sie wohl sein mag, widme ich mich nun meinem Koffer und greife als erstes nach dem Bilderrahmen den ich von Lando in Dubai geschenkt bekommen hab, wozu ich zu Hause dann ein Foto von uns drucken lassen habe. Es ist mein absolutes Lieblingsbild von uns und der Rahmen erinnert mich an die schöne Zeit die wir in Dubai hatten. Nach einigen Sekunden des Betrachtens stelle ich den Rahmen auf den Nachttisch und beginne damit, meine Klamotten in den Schrank einzuordnen. Ein paar weitere Fotos meiner Familie sowie Bilder mit Landos Familie und Tina finden ihren Platz ebenfalls an der Wand über meinem Schreibtisch. Zum Abschluss sende ich ein Foto meiner Raumhälfte in den Familienchat, sowie an Lando und lasse mich in mein Bett fallen. Mein Magen erinnert mich daran, dass es schon Mittag ist, weshalb ich mich umziehe und das Zimmer mit Handy und Campuskarte in der Hand verlasse. Bevor ich versuche den Ausgang zu finden betrete ich noch da Gruppen-Badezimmer. Es sind einige Toilettenkabinen sowie Waschbecken zu sehen. Hinter den Toiletten reihen sich zudem einige Duschkabinen auf, alles im normalen aber eleganten Stil. Draussen suche ich mir anhand der Karte einen Imbiss und schaffe es diesmal auf anhieb den richtigen Weg zu wählen. Mit einem Kaffee to go und einem Sandwich setze ich mich auf eine leere Bank und bewundere die Umgebung. Es sind viele Studenten hier, die meisten noch ganz aufgeregt mit der Karte in der Hand. Da ich keine bessere Beschäftigung weiss, mache ich mich um kurz vor 14 Uhr auf den Weg zur Rezeption, wo ich mich dem Rundgang von Nick anschliessen werde.
Nick führt uns - eine ganze Gruppe von neuen Studenten - über den ganzen Campus und erzählt uns zu jedem Gebäude gefühlte 10 Minuten woraus das Gebäude besteht, wann es gebaut wurde, was es vielleicht früher mal war und womöglich noch wer darin wohnt. Ich hingegen konzentriere mich eher darauf einzuprägen wo sich die Restaurants, Cafés und Imbiss-Stände befinden plus darum mal ein wenig Orientierung zu bekommen. "Dein erster Tag hier?" Ich drehe meinen Kopf zur Stimme um und vor mir steht ein gutaussehender junger Mann mit kurzen Haaren, Bart und einigen Tattoos auf den Armen. Seine dunklen Augen schauen direkt in meine als er freundlich grinst. "Ja, deiner auch?", erwidere ich ebenso leise, da Nick schonwieder etwas erzählt. Er schüttelt den Kopf, "Nein ich bin im vierten Semester." Verwirrt deute ich auf Nick und er scheint meine Frage zu verstehen. "Ich habe gesehen, dass du dich eher ab Nicks Gerede langweilst und gedacht vielleicht kann ich dich besser rumführen, ich verspreche auch keine Geschichtsstunde daraus zu machen." Lachend schüttle ich den Kopf, "Ich weiss nicht mal wer du bist?" Er streicht sich verlegen über die Haare, "Entschuldige bitte, ich bin Ian und wohne in der coolsten Studentenverbindung hier; East." Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. "Okay?" Er seufzt, "Und du bist?" Ich folge Nick der uns weiter führt und auch Ian läuft neben mir her. "Elena." Er grinst und hält mir die Hand hin, "Hi Elena." Zögernd nehme ich sie und lächle höflich. "Darf ich dir jetzt den Campus zeigen?" Da er nicht locker zu lassen scheint nicke ich seufzend. "Du bist nicht von hier oder? Du scheinst aus dem Süden zu kommen. Lass mich raten: Spanien?" Schnell schüttle ich den Kopf, "Italien." Er nickt anerkennend. "Und was treibt dich hier nach England?" Lando erscheint in meinem Kopf und ich muss unweigerlich grinsen. "Ohh, ist es etwa die Liebe?" Schnell schiebe ich Lando aus meinen Gedanken. "Nein, ich habe bis vor einigen Monaten bereits ein Jahr hier in London gelebt. Ich liebe es hier zu sein, daher habe ich mich für ein Teil-Fernstudium im Bereich Social Media und Communication entschieden. Das erste Semester werde ich hauptsächlich hier verbringen, danach entscheide ich je nach Lust und Laune." Bewundernd nickt er, "Dann hast du Kontakte hier in London?" Diesmal nicke ich. "Ja, ein paar wenige noch." Er lächelt. "Cool, dann hast du mit mir jetzt einen mehr." Ich lächle und deute auf einen Coffee Shop. "Ich habe durst und hole mir kurz was zu trinken." Er folgt mir und holt sich selbst ebenfalls etwas bevor wir den Rundgang fortsetzen. "Welche Richtung studierst du?" Er schaut kurz auf seine Füsse und grinst, "Architektur und Design." Zugegeben, ich hätte ihn nicht für einen Architekten gehalten. "Cool", meine ich nur und er lacht. "Übrigens findet morgen Abend eine Willkommensparty in unserem Verbindungshaus statt. Es sind alle eingeladen, komm doch auch." Kurz überlege ich. Ich war seit Silvester nicht mehr auf einer Party und naja... das hat bekanntlich nicht gut geendet. Aber ich könnte einfach den Alkoholkonsum auf dem Minimum halten, dann sollte das schon gehen. "Okay, vielleicht lerne ich so ein paar Leute kennen." Er stimmt mir begeistert zu. "Ich würde mich freuen wenn wir uns da sehen." Nickend erkenne ich dass wir wieder beim Hauptgebäude angelangt sind. "Ich hoffe meine Führung hat dir besser gefallen als die vorherige", er zwinkert mir zu und mustert mein Gesicht. "Danke dir, auch wenn ich jetzt mehr über dich als über den Campus weiss, war es sehr aufschlussreich." Er lacht und nickt, "Das war das Ziel. Den Campus lernst du noch schnell genug kennen." Lachend schüttle ich den Kopf und mache ein paar Schritte in die Richtung meines Wohnheims. "Bis dann", verabschiede ich mich und er winkt kurz bevor er in die andere Richtung verschwindet.Langsam schliesse ich die Tür zu meinem Zimmer auf, da ich Geräusche darin höre. Auf dem Bett liegt ein Mädchen, etwa in meinem Alter mit dunklen Locken und grossen Kopfhörern auf dem Kopf. Ich hatte also richtig geraten anhand der Bilder. Kaum setze ich einen Fuss in den Raum schnellt ihr Blick zu mir und ein breites Lächeln zaubert sich in ihrem Gesicht ab, während sie die Kopfhörer absetzt. "Herzich Willkommen Mitbewohnerin", begrüsst sie mich begeistert und eilt mir mit offenen Armen entgegen. Ich schliesse sie ein wenig überrumpelt kurz in die Arme. "Vielen Dank, ich bin Elena." Sie nickt, "Ich weiss, Tina hat mir schon von dir erzählt." Verlegen lege ich meine Sachen auf mein Bett. "Oh okay. Und du bist?" Sie grinst immernoch über das ganze Gesicht. "Entschuldige, ich bin Miley." Sie setzt sich im Schneidersitz auf ihr Bett und ich lehne derweil auf meinem Bett an die Wand. "Erzähl mir was von dir, woher kommst du?" Immernoch etwas überrumpelt binde ich meine langen Haare zu einem Dutt, während Miley geduldig auf meine Antwort wartet. "Ich bin Elena D'Angelo, komme aus Italien, beginne jetzt mit meinem Studium in Social Media und Kommunikation hier, mache das Studium als Teil-Fernstudium und ja." Sie nickt überrascht. "Wie cool, warum machst du ein Fernstudium? Lebt deine Familie noch in Italien?" Kurz überlege ich wie schlau es ist meine Beziehung zu einem F1-Fahrer gleich jetzt schon zu offenbaren. "Hauptsächlich deswegen ja. Ich möchte zu dem frei Reisen können und trotzdem studieren dabei." Wieder nickt sie. "Ich nehme an das ist dein Freund auf dem Bild?", sie deutet auf den Bilderrahmen auf meinem Nachttisch. "Entschuldige aber ich war so neugierig." Ich lache, denn eigentlich hatte ich ja genau dasselbe getan. "Schon gut, ich hab mir deine auch angesehen als ich angekommen bin. Ja das ist mein Freund. Er ist aufgrund der Arbeit oft unterwegs und das um die ganze Welt." Ihre Augen werden gross. "Oh ist er Pilot?" Unsicher darüber was ich antworten soll nicke ich einfach. Grundsätzlich ist er ja Pilot, nur halt nicht der den sie sich vorstellt. "Wie cool! Da hilft das Fernstudium natürlich. Würde ich auch so machen an deiner Stelle." Ich lache nickend, "Ja das ist wirklich cool. Wie siehts bei dir aus?" Sie richtet sich auf, "Miley Collins, 24 Jahre jung, geboren und aufgewachsen in Bournemouth und ich studiere Architektur und Design im 4. Semester. Und ich bin hoffnungslos Single." Ich lache, "Ach was da kam doch einfach noch nicht der Richtige." Sie schüttelt den Kopf, "Naja für mich fühlt es sich jeweils an wie der eine, für ihn dann meistens aber nicht." Sie zuckt mit den Schultern. "Aktuell versuche ich die Aufmerksamkeit von Ian Jones zu bekommen, aber bisher gestaltet sich das eher schwierig." Meine Stirn runzelt sich. "Ian? Kurze Haare, Bart, Tattoos?" Sie nickt begeistert, "Hast du ihn schon kennengelernt? Er ist einfach nur hot hot hot. Leider weiss er aber auch nach 3 Semestern kaum von meiner Existenz." Verwirrt starre ich sie an. "Wieso nicht?" Sie seufzt verträumt, "Er beachtet ausserhalb seiner Boygroup kaum jemand. Es gibt einige Mädels die bereits eiskalt abgeblitzt wurden." Verblüfft nicke ich. "Er hat mich zur Verbindungsparty morgen eingeladen." Ihre Augen werden gross. "Er hat... was?" Ich sehe die Eifersucht in ihren Augen aufblitzen. Hoffentlich habe ich mir meine erste Freundin und gleichzeitig Mitbewohnerin nicht grade vergrault. "Er hat mich auf dem Campus rumgeführt. Keine Ahnung wieso aber er hat darauf bestanden. Danach hat er mich eingeladen." Miley starrt mich weiterhin mit grossen Augen an. "Er meinte aber jeder sei willkommen also können wir gerne zusammen hingehen", ergänze ich schnell. Ihr Blick wandert von meinem Kopf bis zu meinen Füssen und wieder zurück. "Miley?" Sie schüttelt sich als wäre sie gerade aus einem Traum aufgewacht. "Entschuldige, ich meine nur... er spricht nie jemanden von sich aus an. Das ist ja krass." Ich ziehe die Augenbrauen hoch und schlucke leer, "das wusste ich nicht." Sie lächelt aufmunternd, "woher auch? Aber du scheinst seine Aufmerksamkeit auf dich gezogen zu haben." Verlegen streiche ich durch meine Haarspitzen. "Das wollte ich doch aber überhaupt nicht." Sie zuckt belustigt mit den Schultern. "Dein Freund muss ja ne Granate sein, wenn du für ihn den hottesten Typen dieser Schule abblitzen lässt." Beim Gedanken an Lando muss ich lächeln. Ich vermisse ihn bereits jetzt wahnsinnig fest, aber dass ich noch nichts von ihm gehört habe, heisst dass er wirklich sehr beschäftigt ist. "Lando ist wirklich toll und ich bin froh ihn zu haben." Sie nickt bevor sie inne hält und plötzlich aufspringt. Verwirrt verfolge ich wie sie das Foto von meinem Nachttisch schnappt und das Foto einige Sekunden betrachtet. "Entweder bin ich jetzt verrückt oder ich hab letztens bei meinem Dad im Fernsehen deinen Freund gesehen, ich meinte der hiess auch Lando." Ich beisse mich auf die Unterlippe und warte auf ihre Schlussfolgerung. "Wo war das nochmal?" Sie blickt fragend zu mir rüber während ich nur gespielt ahnungslos mit den Schultern zucke. Sie zieht ihr Handy aus der Tasche und tippt wild darauf um bevor sie das Handy neben das Foto hält und ihre Augen gross werden. "Lando Norris? Also DER Lando Norris, Formel 1- Fahrer?" Ich blinzle sie an und muss mir ein Lachen verkneifen. "Du verarschst mich doch? Du bist doch nicht eine dieser Fangirls die denken er sei ihr Freund?"
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Fast Love - Lando Norris Edition [COMPLETED]
RomansaTrotz dessen, dass die Italienerin Elena D'Angelo in einer Familie voller Formel 1-Fanatiker aufgewachsen ist, konnte sie sich nie mit diesem Sport anfreunden. Seit klein auf wird sie von ihrem Papa und Onkel Mattia - welcher Teamchef von Ferrari is...