Auf der einen Seite erfreut, auf der anderen Seite traurig, steige ich hinter Mattia ins Flugzeug. Die letzte Nacht mit Lando war wunderschön und der Gedanken daran, dass wir uns jetzt zwei Wochen nicht sehen, versetzt mir einen Stich. Ich setze mich neben Mattia der mich kritisch mustert, "Alles okay?" Halbherzig lächelnd nicke ich, "Ich freue mich auf zu Hause." Er lächelt, zieht mich seitlich zu sich und streicht mir über die Schulter. "Ich mich auch und manchmal tut etwas Abstand gut, glaub mir.", er zwinkert mir aufmunternd zu. Das Flugzeug startet und wir machen es uns mit unseren Nackenkissen bequem. Die Gedanken rasen in meinem Kopf während Mattia sofort einzuschlafen scheint. Ich freue mich wirklich sehr auf zu Hause, auf Mama und Papa, Giulia und nächste Woche auch auf Lena. Trotzdem wäre ich auch gerne bei Lando und ich tu mich tatsächlich noch etwas schwer damit, ihn alleine in den Jungs-Urlaub gehen zu lassen. Trotzdem weiss ich, dass ich ihn nicht einsperren kann und schon gar nicht will. Ich muss lernen ihm zu vertrauen, ansonsten fährt diese Beziehung sehr schnell gegen eine Wand. Ich würde mich auch nicht einschränken lassen wollen und er braucht diese Freiheit genauso wie ich.
Knapp sieben Stunden später spüre ich wieder festen Boden unter meinen Füssen. Erschöpft vom Flug warten wir auf unser Gepäck. Eine Nachricht von meinem Dad erscheint auf dem Sperrbildschirm: Ich warte beim Ausgang auf euch. Bis gleich, Kuss. Nach gefühlten Stunden erhalten wir endlich unsere Koffer und falle meinem Papa in die endlich in die Arme. Ein paar Sekunden stehen wir so da und er drückt mir einen Kuss auf den Scheitel, "Wir haben dich vermisst", flüstert er bevor er auch Mattia zur Begrüssung umarmt. Er nimmt mir den Koffer ab, was ich dankbar annehme. Auf dem Weg nach Hause folge ich stumm der Konversation von Papa und Mattia. Sie unterhalten sich über die vergangene Saison und die Fehler die Ferrari unterlaufen sind - und das waren nicht gerade wenige wenn man das so sagen darf. So füllt sich auch die ganze Autofahrt, worüber ich aber nicht böse bin, denn so muss ich nicht reden. Wir setzen Mattia zu Hause ab und mein Dad erzählt mir noch was ich in meiner Abwesenheit so verpasst habe. Meine Mutter kommt aus dem Haus gestürmt als wir auf den Vorplatz unseres Hauses fahren. Voller Freude zieht sie mich in eine Umarmung und lässt mich gefühlt nicht mehr los. Nach einer gefühlten Ewigkeit macht sie einen Schritt zurück und mustert mich von oben bis unten, "Irgendwas ist anders, aber du siehst sehr gut aus!" Tatsächlich mache ich mein Makeup ein wenig anders, bin aber überrascht, dass es ihr auffällt. Zudem hat Lando etwas in mir verändert - ich bin glücklich und er hat mein Selbstwertgefühl sehr gestärkt. "Ich bin einfach nur glücklich", gebe ich meiner Mutter gegenüber zu und ein warmes Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Mein Papa schleppt meinen Koffer netterweise in mein Zimmer hoch und lässt mich dann alleine. Seufzend schaue ich mich im Raum um und störe mich zum ersten Mal an der Einrichtung. Nach so vielen farblich abgestimmten Hotelzimmern, stört mich die bunte Mischung unheimlich, weshalb ich mir vornehme mein Zimmer in den nächsten zwei Wochen umzustellen und neu einzurichten. Zudem muss diese rosane Wand endlich weg - die stört mich schon seit ich im Sommer aus London zurückgekommen bin. Innerlich stelle ich mir schon mein neues Zimmer vor als es an meiner Tür klopft und Giulia grinsend ihren Kopf rein streckt. Sie muss soeben nach Hause gekommen sein. Ich winke sie rein und stehe auf um sie zu umarmen. Sie schmeisst sich auf mein Bett während ich meinen Koffer am Boden öffne und auspacke. "Wann kommt Lando?", platzt sie mit der Frage raus die ihr schon seit Tagen unter der Haut zu brennen scheint. "In zwei Wochen kommt er hier her", beantworte ich ihr natürlich die Frage. Begeistert klatscht sie in die Hände, "hier her? Zu uns nach Hause? Und schläft hier?" kurz hält sie inne und schaut sich im Zimmer um bevor sie das Gesicht verzieht, "In diesem Zimmer?" Empört schaue ich zu ihr hoch. "Wenn du das so sagst, sollte ich meinem Freund wohl ein fünf Sterne Hotelzimmer in Mailand reservieren. Und zu diesem Zimmer: Ich ändere das sowieso noch diese Woche, das hatte ich schon vor Monaten geplant." Eifrig nickt sie, "das würd ich auch, das ist ein Promi, den kannst du nicht hier drin schlafen lassen so." Mit offenem Mund schmeisse ich ein Kleidungsstück nach ihr." Sie kreischt angewidert und wirft es zurück. "Für mich ist er mein Freund und kein 'Promi'. Und ich rate dir zu deiner eigenen Sicherheit, dass du ihn nicht wie ein kreischender Fan umgarnst wenn er hier ist. Sonst muss ich das Hotelzimmer wirklich noch in Betracht ziehen." Beleidigt zieht Giulia einen Schmollmund, "Lass mich doch. Nur weil er dein Freund ist darf ich trotzdem sein Fan sein." Mit hochgezogener Augenbraue schaue ich zu ihr hoch. "Giulia blamier mich nicht." Sie lacht herzhaft los, "Krieg dich ein! Ich sehe die Panik in deinen Augen klar und deutlich. Ich benehme mich schon, versprochen." Einen Moment beobachte ich sie um herauszufiltern ob sie das wirklich ernst meint. "Gut. Danke." Sie quetscht mich noch weiter über meine Wochen bei der Formel 1 aus. Am meisten möchte sie über ihren Liebling Alex Albon wissen. Sie ist total verschossen in ihn, sodass es fast schon süss ist. Ich nehme mir vor, eine Möglichkeit zu finden, dass sie ihn mal kennenlernen kann. Lando wird mir da bestimmt helfen können. Lachend folge ich Giulia zum Abend nach unten zum Abendessen. Es fühlt sich komisch an, wieder zu Hause zu essen und überhaupt zu sein. Zur Feier meiner Rückkehr hat meine Mama mein Lieblingsessen gekocht: Burger mit Pommes Frites. Der Geruch ist atemberaubend und der göttliche Anblick dieser Zutaten auf dem Tisch stimmen mich fröhlich.
LANDO
Alleine kehre ich in mein Hotelzimmer zurück. Ohne Elena fühlt es sich sofort etwas leer an - vielleicht liegts auch daran, dass ihre ganzen Klamotten nicht mehr im Zimmer herumliegen. Mein Flug nach Dubai geht erst heute Nachmittag, bis dahin muss ich also noch die Zeit totschlagen. Da mich mein Zimmer ohne Elena einsam stimmt, rufe ich Carlos an, der ebenfalls noch hier in Abu Dhabi sein sollte. "Landooooo!", begrüsst mich der Spanier fröhlich. "Hi Carlos, wo bist du?" Im Hintergrund höre ich Gelächter. "Ich bin mit Isa und Charles in der Stadt unterwegs, kommst du auch? Wir wollten nachher früh Mittagessen, weil unsere Flüge am Nachmittag gehen", erklärt er. "Ja klar, wo seid ihr? Ich komme gleich dazu." Carlos schickt mir seinen Standort der tatsächlich nur fünf Minuten zu Fuss von hier ist. Schnell schlüpfe ich wieder in meine Schuhe und verlasse das Hotel.
Ich umarme Isa und die beiden Ferrari-Boys zur Begrüssung. "Ist Elena schon nach Hause geflogen?", hakt Carlos nach. "Ja sie ist heute Morgen früh von Mattia abgeholt worden." Isa nickt zustimmend. "Wo hast du Charlotte gelassen?", richte ich meine Frage an Charles. Seufzend schaut er auf den Boden, "Sie ist gestern Abend bereits zurück nach Monaco geflogen." Sein Gesicht spricht Bände - da scheint etwas nicht zu stimmen. Trotzdem hake ich nicht weiter nach. "Elena hat erzählt dass du in zwei Wochen zu ihr fährst?" Isa grinst mich wissend an und ich nicke. "Ja, ich hoffe ihre Familie mag mich. Ihre Schwester ist Alex' grösster Fan und ihre Eltern sind stolze Ferrari-Fans, soweit sie es mir erzählt hat. Aber bisher waren sie so ganz nett und Elena meinte sie freuen sich." Carlos prustet los. "Da passt du super rein Lando - so als McLaren-Pilot. Vielleicht sollten Charles und ich euch auch einen Besuch abstatten um deine Sicherheit zu gewährleisten." Belustigt schaue ich Carlos an. "Ich schaff das auch alleine, immerhin bin ich der Traum-Schwiegersohn schlecht hin. Aber danke für dein Angebot." Isa und Charles lachen über unsere Zankerei. "Schon gut. Und sonst hast du ja unsere Nummer. Wir sind noch knapp einen Monat in Italien." Lachend schüttle ich den Kopf. "Nein Carlos, ich bin schon gross und ich schaffe das auch ohne euch." Isa kriegt sich kaum ein vor Lachen. "Ausserdem glaube ich sind ihre Eltern eher Fan von Charles und nicht von dir", necke ich ihn, was er mit einem beleidigten Gesichtsausdruck quittiert. "Das kann gar nicht sein." Charles räuspert sich um uns zu unterbrechen. "Jungs ihr solltet bestellen anstatt euch zu zanken", mit dem Kopf deutet er auf den Kellner der neben uns steht. Schnell geben wir unsere Bestellung auf. Charles wirkt ziemlich ruhig schon die ganze Zeit und ich frage mich was er hat. Als Isa den Tisch verlässt um auf Toilette zu gehen nutze ich die Chance. "Charles, ist alles gut mit dir und Charlotte?" Seufzend zuckt er mit den Schultern. "Wir haben gestern Abend noch gestritten. Eigentlich streiten wir seit kurzem ständig und finden auch kaum noch Lösungen für unsere Diskrepanzen." Die Sache scheint ihn sichtlich zu beschäftigen, die beiden sind ein schönes Paar, aber er steht gerade an einer Entscheidungsstelle. Wenn er nächstes Jahr Weltmeister werden will muss er sich Konzentrieren und den Fokus behalten. Ich nehme an, dass er sich dessen bewusst ist und es ihn deswegen noch mehr beschäftigt. Da Isa - die eine Freundin von Charlotte geworden ist - zurückkehrt, lassen wir das Thema auf sich beruhen. Er wird schon wissen was das Beste für ihn und auch für sie ist.Vermummt mit Kapuze und Sonnenbrille eile ich durch den Flughafen und suche meinen Platz im Flugzeug. Elena wird in ungefähr einer Stunde landen, mein Flug geht allerdings in ein paar Minuten, wir werden uns also erst morgen früh, wenn ich in Dubai angekommen bin wieder hören. Ich freue mich sehr auf die Tage mit Max auf dem Golfplatz. Die perfekte Gelegenheit um den Kopf auszuschalten und durchzuatmen nach dieser Saison. Zudem schadet Elena und mir ein bisschen Abstand nicht - ich muss mir in einigen Sachen bewusst werden: Sie wird nächstes Jahr nicht jede Woche bei den Rennen sein können. Da ist grosses Vertrauen und ehrliche Gefühle sehr wichtig, was wir diese Woche schon mal testen können. Aufgrund der Situation in der wir uns befinden - ich Formel 1-Fahrer und sie Studentin in Italien bzw. London - merke ich, dass ich mich etwas schwer tue mich komplett zu öffnen. Es gibt so viele, nicht änderbare Faktoren an denen es scheitern könnte. Nichts desto trotz freue ich mich ihr Leben, ihre Familie und ihr zu Hause noch besser kennenzulernen. Ich schätze sie nicht so ein, dass sie schnell aufgibt und wenn sie etwas will kämpft sie mit ganzem Herzen dafür. Sie tut mir gut und ich werde alles dafür tun sie in meinem Leben halten zu können.
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Bitte entschuldigt die aktuell lange Wartezeit. Ich bin gerade in der Prüfungsphase und arbeite nebenan 5 Tage die Woche. Die Situation sollte sich hoffentlich bald lockern, damit wieder regelmässiger Kapitel online kommen.
Vielen Dank an alle treuen und geduldigen Leser!
Eure Denise
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Fast Love - Lando Norris Edition [COMPLETED]
RomanceTrotz dessen, dass die Italienerin Elena D'Angelo in einer Familie voller Formel 1-Fanatiker aufgewachsen ist, konnte sie sich nie mit diesem Sport anfreunden. Seit klein auf wird sie von ihrem Papa und Onkel Mattia - welcher Teamchef von Ferrari is...