Fast Love - Lando Norris Edition [COMPLETED]

15th chapter - elena

Mit grossen Augen schaut mich Mattia - fast schon entsetzt - eine gefühlte Ewigkeit einfach nur an. "Mattia?" Als wäre er aus einem Traum aufgewacht, schüttelt er den Kopf. "Das ist toll Elena wirklich. Ich bin nur etwas... überrascht." Er scheint nicht damit gerechnet zu haben, dass ich ausgerechnet den Piloten von McLaren date. Allerdings scheint er auch nicht wirklich ein Problem damit zu haben - oder? "Entschuldige dass ich nicht früher was gesagt habe. Ich wollte mir nur wirklich sicher sein, dass es etwas werden könnte." Er nickt, "Alles gut Elena. Vergiss einfach nicht dich bei der Arbeit auf Carlos und Charles zu konzentrieren, es gibt bestimmt einige, denen das sonst nicht gefallen wird." Ich verspreche noch mich Renntechnisch voll auf Ferrari zu konzentrieren und verabschiede mich dann um mich mit Maja zu treffen.

"Er hat was?!" Maja ist völlig aus dem Häuschen wegen der Einladung die mir Lando zukommen lassen hat. "Ja ich bin total aufgeregt. Wir waren heute Mittag zwar schon Essen, aber ich freue mich schonwieder ihn zu sehen." Sie scheint sich aufrichtig für mich zu freuen, "Das finde ich so toll Elena. Ich bin froh, dass ihr euer Problem geklärt habt. Wie geht es dir damit?" Skeptisch schaue ich kurz auf meinen Kaffee und überlege was ich antworten soll. "Es macht mich nervös. Sehr nervös. Ich bin kein Mensch der gerne die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aber sobald er neben mir ist, fühle ich mich unbesiegbar und als könnte mir niemand was anhaben. Es wird schwierig, dessen bin ich mir bewusst. Aber ich hoffe, dass es sich umso mehr lohnt." Sie nickt verständnisvoll. "Ich mach dich noch zum Profi in Social Media und dann fällt deine Ahnungslosigkeit gar nicht mehr auf versprochen." Frech zwinkert sie mir zu. Amüsiert lache ich über ihre Aussage - mit der sie eigentlich gar nicht so falsch liegt.  "Wie lief eigentlich das Gespräch mit Mattia?" Mein Seufzen scheint die Antwort bereits zu geben und sie verzieht das Gesicht, "So schlimm?". "Nein, eigentlich hat er es ganz okay aufgenommen. Ich denke er ist nur aus allen Wolken gefallen. Ich glaube er dachte zuerst, dass ich einen der Mitarbeiter von McLaren date. Als ich ihm beigebracht habe, dass es Lando Norris ist, sind ihm beinahe die Augen rausgefallen." Maja lacht herzhaft, "Wieso kann ich mir das gut vorstellen?" Mit zuckenden Schultern lache ich. "Er wollte auch, dass ich ihm verspreche mich bei der Arbeit aber ganz und gar auf Ferrari zu konzentrieren, was ich natürlich auch gemacht habe." Sie lacht weiter und kriegt sich fast nicht mehr ein, "Das ist so typisch Binotto". Wir sprechen noch weiter über Lando, Mattia und die Arbeit. In der freien Woche sind wir wirklich gute Freundinnen geworden und haben - soweit mein Fuss es zugelassen hat - auch einiges unternommen. Ich bin sehr froh darüber eine Gleichgesinnte hier zu haben, mit der ich auch über Lando sprechen kann. Und Valeria hat entschieden, dass ich nebst meinen Aufgaben vor und nach dem Rennwochenende mit Maja unterwegs sein kann, da sie aktuell keine Praktikantin mehr hat und etwas Hilfe braucht. Mit Social Media zu arbeiten macht mir ehrlich gesagt sogar spass und ich freue mich wenn ich endlich wieder loslegen kann.
Rechtzeitig fahre ich mit Maja zurück zum Hotel, damit ich mich noch umziehen kann vor dem Date mit Lando. Nach der Verabschiedung von Maja suche ich mir mein schwarzes enges Kleid aus dem Schrank und ziehe es an. Mein Make-Up vervollständige ich mit Eyeliner und etwas Wimperntusche und pudere mein Gesicht neu ab. Zufrieden schaue ich auf die Uhr und bemerke erschreckend, dass ich genau jetzt in der Bar sein sollte. Schnell ziehe ich meine Schuhe an und greife nach meiner Clutch. Die Jacke lasse ich hier, Lando würde mir seine sicher leihen sollte es noch kälter werden.

Mit knapp zehn Minuten Verspätung betrete ich die Bar und suche sie nach Lando ab. Es sieht gemütlich aus, jedoch bin ich doch etwas überrascht, dass Lando mich hierhin bestellt hat. Mein Handy vibriert ab einer eingehenden Nachricht. Da ich Lando nicht finden kann in der Bar, ziehe ich das Gerät hervor und lese verwirrt die Nachricht die von Lando eingetroffen ist: Wo bist du? Sehen wir uns heute nochmal? Was meinte er? Ich will gerade zurückschreiben, dass ich am Treffpunkt bin, da höre ich jemanden meinen Namen rufen und drehe mich zu der Stimme um. Ein Mechaniker - Alessandro - von Ferrari sitzt da und winkt mir zu. Mit einem zweiten Blick auf die Nachricht von Lando wird mir plötzlich bewusst wo ich mich gerade reingeritten habe.
Schnell stecke ich mein Handy weg und setze mich zögernd zu Alessandro. "Du hast meine Einladung erhalten! Danke dass du mir die Blamage erspart hast und gekommen bist." Verlegen fahre ich mir durch die Haare und lächle höflich. "Natürlich, danke für die Einladung." Er scheint sichtlich nervös zu sein. Ich habe auch schon ein paar Mal mit Alessandro gesprochen bei den Paddocks, jedoch habe ich nie diese Signale erhalten, die er mir plötzlich sendet und irgendwie überfordern sie mich. Mein Gesicht scheint meine Gefühlslage zu zeigen denn wird noch nervöser. "Ehm, irgendwas sagt mir dass du jemand anderen erwartet hattest?", fragt er vorsichtig. Entschuldigend lächle ich, "Ehrlichgesagt ja..." Er schaut auf seine Hände, "Würdest du trotzdem etwas mit mir trinken, damit ich mich nicht ganz so abserviert fühle?" Ich nicke erleichtert, dass er meine Abfuhr halbwegs gut verkraftet. Und ich verstehe mich wirklich gut mit ihm, daher möchte ich ihn hier auch nicht blosstellen. Wir bestellen uns also Drinks und versuchen den unangenehmen Start wieder gut zu machen in dem wir über einzelne unserer Mitarbeiter lachen.
Das Vibrieren meines Handys unterbricht unsere Lästereien und ich stehe entschuldigend auf und eile in Richtung Toilette, als ich sehe dass Lando mich anruft. Mit einem langgezogenen "Hi" nehme ich den Anruf entgegen. "Hey, was machst du? Es ist so laut bei dir?" Ich schliesse die Tür zu den Damentoiletten hinter mir, "Sorry, ist jetzt besser?". "Ja, bist du immernoch mit Maja unterwegs?" Kurz halte ich inne, "Naja nein nicht so ganz. Ich bin in einer Bar." Stille herrscht, "Okayy, verrätst du mir mit wem?" Unschlüssig was ich antworten soll, bemerkt er offensichtlich dass etwas nicht stimmt. "Elena? Verschweigst du mir etwas? Oder bist du in Schwierigkeiten?" Demonstrativ schüttle ich den Kopf was er offensichtlich nicht sehen kann. "Nein, ich bin mit einem Freund hier... eigentlich eine ganz lustige Geschichte." Angst, dass er das falsch verstehen könnte breitet sich in mir aus. Zugegeben, mein letzter Freund war stark eifersüchtig und mir fällt es daher schwer zu glauben, dass einzelne Männer kein Problem damit haben, wenn Frauen noch männliche Freunde haben. "Achso, sag das doch gleich. Dann sehen wir uns also morgen wieder?". Erleichtert atme ich auf, "ja, ist das okay?". "Natürlich, viel spass und wenn ich dich irgendwo abholen muss, gib Bescheid ja?". Ich bedanke mich noch bevor ich die Toilette wieder verlasse und mich wieder zu Alessandro setze, "Entschuldige, meine Schwester...", lüge ich um keine unangenehmen Fragen zu beantworten. Und um Alessandro nicht zu verletzen oder die Stimmung zu versauen. Er hat in der Zwischenzeit bereits neue Drinks für uns bestellt. "Kein Problem. Wen hattest du eigentlich erwartet hier zu treffen?" Fragend mustert er mich während ich die richtige Antwort suche. "Ach niemand spezifisches, ich hatte nur irgendwie nicht mit dir gerechnet." Er scheint die Antwort anzunehmen und lächelt zufrieden. "Gut, ich hoffe du bist nicht enttäuscht?" Ich schüttle den Kopf -  was sollte ich auch sonst antworten? Klar hätte ich ein Date mit Lando bevorzugt, aber das kann ich ihm aus mehreren Gründen nicht so sagen. Er scheint über meine Antwort mehr als erfreut zu sein, denn er bestellt uns zwei Shots. Eigentlich hatte ich nicht vor heute viel zu trinken, aber ich entscheide mich ihm den Gefallen zu tun und kippe den Shot runter. Durch den Alkohol wird die Stimmung immer lockerer und wir spielen sogar eine Runde Billard gegen andere Barbesucher. Mittlerweile habe ich den Überblick der Drinks die wir getrunken haben verloren. Um 1 Uhr, blicke ich erschrocken auf die Uhr. "Alessandro, ich bin müde und möchte zurück ins Hotel. Bleibst du noch oder kommst du mit?" Er greift sofort nach der Jacke, "Ich lass dich doch nicht alleine durch diese Strassen irren, ich komme mit." Dankbar, nicke ich und hänge mir meine Tasche um. Tatsächlich hasse ich es in der Nacht alleine rumzulaufen und in diesem Zustand könnte ich mich zusätzlich noch leicht verirren. Draussen hat es mittlerweile stark abgekühlt, aber ich sauge die frische Luft gierig ein. In der Bar warr es doch stickiger, als ich es bemerkt hatte. Als Alessandro mir seine Jacke umhängt zucke ich zusammen, lasse es aber zu da mir wirklich kalt ist.
Erleichtert sehe ich wenige Minuten später das Hotel vor uns auftauchen. In der Hotellobby steuern wir direkt den Fahrstuhl an. Mit einem Bing öffnen sich die Türen und ich schleife mich müde rein. Dank des kurzen Spaziergangs in der Kälte, spüre ich den Alkohol ein bisschen weniger, freue mich aber gleich in mein Bett fallen zu können. Alessandro folgt mir und stellt sich neben mich. "Elena?" Ich schaue zu ihm auf und ehe ich die Situation begreifen kann, drückt er seine Lippen auf meine. Empört stosse ich ihn weg und funkle ihn wütend an, "Was soll das?!". Seine vom Alkohol glasigen Augen glühen, als er wieder einen Schritt auf mich zu macht "Ach komm schon Elena, wir spüren das doch beide." Entsetzt weiche ich auf die Seite weg von ihm. "Sag mal spinnst du?! Du kannst mich nicht einfach küssen! Und nein ich weiss nicht wovon du sprichst!" Perplex starrt er mich an als ich ihm die Jacke entgegenschmeisse. Der Fahrstuhl öffnet sich endlich und erleichtert renne ich raus und den Gang entlang zu meinem Zimmer. "Elena!!" Ruft er mir nach während ich meine Tür aufsperre und schnell wieder hinter mir schliesse. Geschockt über das was gerade geschehen ist, setze ich mich vor die Tür und spüre heisse Tränen auf meiner Wange. Überfordert suche ich den Kontakt, welcher mir als erstes einfällt und klicke auf 'Anruf'. Nach kurzem Läuten höre ich Landos verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung "Elena?". Beim Klang seiner Stimme breche ich in Tränen aus. "Elena, was ist passiert?" Der Alkohol im Blut verstärkt meine Schockstarre nur noch mehr und ich bringe kein Wort heraus sondern nur endloses Schluchzen. "Ich bin gleich bei dir. Bleib am Telefon ja?" Ich nicke, was er aber nicht sehen kann und versuche ein "Ja" rauszuquetschen. Er versucht mich zu beruhigen und ich höre den Motor seines Autos im Hintergrund. Sein Hotel ist zum Glück nicht allzu weit entfernt. Er redet ununterbrochen mit mir, was mich ein wenig beruhigt, jedoch zwingt er mich nicht am Telefon darüber zu sprechen und dafür bin ich wirklich dankbar. Kaum habe ich ihm meine Zimmernummer mitgeteilt, klopft es "Ich bin es, öffnest du die Tür?" Langsam stehe ich auf und spüre den Schmerz wie ein Blitz meinen Kopf durchzucken. Ich schliesse auf und öffne die Tür. Lando starrt mich eine Sekunde erschrocken an, ich muss ziemlich scheisse aussehen, seinem Blick nach zu urteilen. Er betritt langsam das Zimmer und schliesst die Tür hinter sich, bevor ich ihm schluchzend um den Hals falle. Er hält mich eine gefühlte Ewigkeit einfach nur fest bevor er die Umarmung langsam löst und mich vorsichtig zum Bett schiebt, wo ich mich hinsetze. "Komm zieh dich erstmal um." Er greift nach dem T-Shirt welches au dem Bett liegt - ursprünglich sein T-Shirt - und hält es mir hin während ich mein Kleid über den Kopf ziehe. Respektvoll schaut er weg, bis ich mir das Shirt übergezogen habe. "Ich muss mich noch abschminken." bemerke ich mit krächzender Stimme. Ich stehe auf und schlarpe ins Badezimmer wo ich nach meinen Abschmink-Pads greife und mein Gesicht einseife. Er lehnt geduldig im Türrahmen und beobachtet mich, bis ich fertig bin. Zurück im Bett setzt er sich neben mich und zieht mich in seine warmen Arme, "Möchtest du darüber reden?" Kurz überlege ich. Will ich darüber reden? Eigentlich schulde ich ihm das, dafür dass er extra hergefahren ist, also nicke ich. "Ich habe eine anonyme Einladung in die Bar wenige Minuten von hier entfernt erhalten heute Nachmittag..." Verwirrt richtet er sich auf und schaut mich skeptisch an. "Ich dachte die ist von dir, also bin ich da hin, aber da warst nicht du sondern ein Typ von Ferrari. Er arbeitet da als Mechaniker und ich habe mich immer gut mit ihm verstanden." Landos Blick lässt sich nicht deuten und ich frage mich, ob er wütend ist. "Ich habe ihm sofort klargemacht, dass ich kein Interesse an ihm habe und ich dachte er hat das verstanden oder zumindest akzeptiert...", versichere ich ihm schnell. Sein Blick wird weicher und er streicht mir beruhigend eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er hat uns einen Drink nach dem anderen bestellt und irgendwie tat er mir leid nach meiner Abfruhr, weshalb ich mitgetrunken habe. Es war auch wirklich witzig in der Bar, aber im Fahrstuhl hier im Hotel ist er mir dann plötzlich so nahe gekommen - zu nahe." Lando spannt sich neben mir und ich sehe die Wut in seinem Gesicht. "Ich.. Lando es tut mir leid, ich wollte das nicht, er hat mich einfach geküsst aber ich habe ihn sofort weggestossen.."