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Endlich Wochenende! Die Woche im Büro war echt anstrengend. Es wurde langsam warm und somit auch stickig im Büro. Klimaanlage gab es nicht. Nur Fenster sperrangelweit aufmachen und ein paar lächerliche Ventilatoren. Aber ich möchte nicht zu viel meckern. Andere haben nicht mal Fenster. Trotzdem war ich froh, dass ich jetzt zwei Tage Ruhe hatte. Ich wollte mit meiner Freundin Tanja das Wochenende am See verbringen mit Zelten. Darauf freue ich mich schon total. Einfach mal die Seele baumeln lassen und an nichts denken. Nur die Sonne genießen. Die Tasche hatte ich schon gepackt. Vorhin hatte ich noch mit Tanja telefoniert und geklärt,dass sie mich morgen früh gleich abholen soll. Ich war schon total aufgeregt. Abendliche Lagerfeuer und Geschichten. Tagsüber sich sonnen und schwimmen,wandern und einfach leben! Im Büro saß man ja eh die ganze Zeit nur rum und die Augen waren auf den Computer gerichtet. Berge von Akten, die bearbeitet werden mussten und missgelaunte Kollegen,die einen den Tag versauten. Ja so war die Arbeitswelt! Ich war froh,dass ich meine Ausbildung schon längst fertig hatte! Es war schon schlimm immer der Buhmann zu sein und hier und da ausgenutzt zu werden. Mir kamen die ganzen Überstunden in den Sinn und das mickrige Gehalt. Klar war mein jetziges Gehalt nicht gleich ein Hauptgewinn,aber es war auf jeden Fall etwas mehr als nur die Fixkosten abzudecken. Ich wohnte noch bei meinen Eltern,war aber schon am planen auszuziehen. Nur leider hatte ich noch keine passende Wohnung gefunden. Alles war entweder zu teuer oder die Lage war blöd. Vielleicht sollte ich doch in eine andere Stadt ziehen, ein neues Leben beginnen. Aber so wirklich traute ich mir das noch nicht zu. Außerdem wohnte meine beste Freundin Tanja hier auch im Ort und sie konnte ich unmöglich im Stich lassen. Sie brauchte Ablenkung, denn erst letzte Woche hatte ihr langjähriger Freund sich von ihr getrennt. Er hatte eine neue Freundin. Tanja hatte Rotz und Wasser geheult und auch ich war richtig geschockt gewesen. Wie konnte man nach 5 Jahren Beziehung einfach alles auflösen? Klar war es so besser als wenn er sie betrogen hätte, aber trotzdem tat es weh. Mir tat Tanja leid. Das würde erstmal dauern bis sie alles verarbeitet hatte und ob sie jemals eine neue Beziehung eingehen würde war fraglich. Sie hatte Tom sehr geliebt. Ich hatte Tom gerne gemocht, aber jetzt waren die Sympathiepunkte gesunken. Männer waren schon seltsam manchmal. Ich war froh, dass ich nie so ein Dilemma hatte. Ok. Ich war mal unglücklich verliebt gewesen und auch das war eine Qual, aber egal das war Schnee von gestern, obwohl ich schon Jahre gebraucht hatte um es zu verarbeiten. Tanja hatte mehrmals versucht mich mit irgendjemanden zu verkuppeln, aber ich hatte kein Interesse daran. Die Männer, die ich kennen lernte waren entweder mega schüchtern oder sie verhielten sich wie Draufgänger. Ne ich glaube das wird nichts mehr mit den Männern. Ich hatte den ganzen Tag mein Zimmer geputzt und die Tasche gepackt. Das war wie ein Ritual bei mir. Wenn ich ein paar Tage wegfuhr machte ich vorher mein Zimmer sauber. Ich denke meine Eltern waren froh, wenn sie zwei Tage Ruhe hatten. Ich war zwar nicht die lauteste, aber ich denke sie brauchten auch mal Zeit für sich. Gegen Abend hatte ich mir was gekocht und saß nun in der Küche um zu essen. In der anderen Hand hatte ich ein Buch was ich zurzeit las. Es war still. Meine Eltern waren ins Theater gefahren. Als ich fertig gegessen hatte, spülte ich alles ab und wollte gerade in mein Zimmer gehen als das Telefon klingelte. Ich blieb stehen und drehte wieder um. Dann nahm ich ab. "Hallo?" Es folgte ein Rauschen. Als ich gerade auflegen wollte sagte plötzlich eine Stimme: "Noch 3 Tage." Als ich etwas erwidern wollte, war schon aufgelegt worden. Verwirrt starrte ich den Hörer an dann legte auch ich auf. Was war das denn gewesen? Wahrscheinlich ein schlechter Scherz. Trotzdem irgendwie war es schon gruselig gewesen. Ich schüttelte den Kopf und ging dann in mein Zimmer. Am nächsten Tag hatte ich das Telefonat schon wieder vergessen. Tanja holte mich gegen elf Uhr morgens ab. Als ich einstieg kam mir laute Musik entgegen. Tanja drehte sich zu mir und strahlte mich an. Sie sah gut aus. Ihre Haare waren hochgesteckt und sie trug ein grünes Top. Um ihre Handgelenke hingen ihre neongelbe Uhr und einige Armbänder. Außerdem ein paar Bänder von Festivals,die sie besucht hatte. Sie roch nach Parfüm und Sonnencreme. "Da hat jemand gute Laune." schmunzelte ich. Sie fuhr los und rief: "Na klaro. Endlich Wochenende man und dann noch so geiles Wetter. See wir kommen!" "Ja ich bin so mega froh. Die Woche war echt anstrengend." "Dann hast du dir das jetzt voll verdient. Wir werden jede Sekunde auskosten!" Ich lachte. Es war schön, dass sie so glücklich war. Tanja drehte die Musik lauter und wir beide sangen laut mit.

Die Fahrt dauerte 2 Stunden. Dann waren wir endlich da. Sie parkte das Auto an einem Stellplatz und wir stiegen aus. Es tat gut sich die Beine zu vertreten! Wir holten alle Sachen aus dem Kofferraum und trugen sie zu der Stelle am See. Einige andere Menschen waren auch da und hatten es sich schon bequem gemacht. Wir wählten eine kleine Ecke neben einigen Gebüschen. Dort stellten wir unser Zelt auf. Klar schliefen wir zusammen in eins. Wir rollten die Schlafsäcke aus und packten unsere Taschen daneben. Dann gingen wir hinaus und setzten uns auf zwei große Steine, die nah am Wasser lagen. Tanja schloss die Augen und seufzte. "Man bin ich froh,dass wir hier sind. Endlich Ruhe!" Ich schloss auch die Augen und atmete die frische Luft ein. Es war echt schön. Die Sonne schien uns ins Gesicht. Man hörte das Plätschern des Wassers und das Zirpen der Vögel in den Bäumen. "So was ist? Wollen wir rein ins Wasser?" Ich öffnete die Augen und sah Tanja an. "Meinst du wirklich? Ist es nicht zu kalt?" "Das müssen wir ausprobieren." Sie zog ihre Schuhe und Socken aus und tauchte einen Fuß ins Wasser. "Hm joa ist schon etwas kühl. Aber irgendwie habe ich Bock zu schwimmen." Sie ging ins Zelt und kam kurze Zeit später im Bikini heraus. Dann nahm sie Anlauf und sprang in den See hinein. Als sie wieder hoch kam jauchzte sie vergnügt. "Man ist das kalt!" Ich lachte. "Tja das hat man nun davon." "Ach wir sind ja keine Memmen. Los komm!" Ich ging nun auch ins Zelt und zog mir eine kurze Schwimmhose und ein T-Shirt an. Dann ging ich zurück zum See und tauchte meinen Fuß hinein. Man war das kalt! Ich zog ihn ganz schnell wieder zurück. Doch Tanja war näher gekommen und spritzte mich mit Wasser voll. "Heey." "Na los komm rein." Ich seufzte. Dann schloss ich die Augen und sprang hinein. Prustend kam ich wieder hoch und klimperte mit den Zähnen. "Das is ja schweinekalt." "Du musst dich mehr bewegen dann geht es." Also fing ich an zu schwimmen und tatsächlich wurde mir etwas wärmer. Ich hörte wie einige Menschen uns was zu riefen. Tanja verdrehte die Augen. "Da sind paar Typen, die uns angaffen. Vielleicht ist da ja dein Traumprinz dabei." Ich schüttelte den Kopf. "Ach Tanja. Darauf habe ich doch jetzt kein Bock. Wir wollen das Wochenende genießen." "Du hast doch nur Angst." "Angst wovor?" "Dass dir einer gefällt." Ich lachte und spritzte sie mit Wasser voll. Sie schaute gespielt empört und dann gab es eine große Wasserschlacht. Als uns zu kalt wurde stiegen wir aus dem Wasser und verschwanden in dem Zelt. Bibbernd trockneten wir uns mit Handtücher ab und zogen uns um. Als wir aus dem Zelt kamen sahen wir zwei Typen auf uns zu kommen. "Hey. Habt ihr Lust rüber zu kommen. Wir wollten gleich Fische am Lagerfeuer rösten." "Klar gerne." Tanja zwinkerte mir zu. Ich verdrehte die Augen, doch dann gingen wir mit ihnen mit. Die anderen Leute begrüßten uns und wenig später saßen wir zusammen am Lagerfeuer und unterhielten uns während die Fische vor sich hin rösteten.

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