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Er hatte gewartet. War joggen gegangen. Hatte sogar noch den Papierkram erledigt. Aber er wusste, dass es Zeit war jetzt zu ihr zu gehen. Sie musste duschen und warme Kleidung bekommen. Willi hatte ihn vor einer Stunde gesagt, dass sie wieder vor dem Kamin saß. Willi hatte dabei gegrinst und er hatte ihn aus dem Zimmer verjagt. Alle machten sich über ihn lustig. Aber selber wären sie genauso wenn die Lust sie ergreifen würde. Allein der Gedanke, dass sie nur ein paar Räume weiter saß hatte seine ganze Konzentration schwinden lassen. Sein Verlangen war die ganze Zeit da und sein Kopf malte ihm die ganze Zeit Fantasien, sodass er die Fäuste zusammen ballte und seinen Kopf schüttelte. Schluss jetzt! Er stand auf und ging Richtung Wohnzimmer. Die Tür war verschlossen. Er drehte den Schlüssel und trat ein. Wohlige Wärme kam ihn entgegen vermischt mit ihrem Geruch. Einerseits streng andererseits lieblich. Er sah zu ihr. Sie saß da. Ihre Beine hatte sie angewinkelt und an ihre Brust gezogen. Die Arme darum. Sie blickte ihn erschrocken an. Dann senkte sie beschämend ihren Blick. Sein Körper reagierte sofort darauf. Er versteifte sich. Jetzt bloß nicht die Kontrolle verlieren! Er ging zu ihr. "Steh auf!" Langsam rührte sie sich und bewegte sich zitternd nach oben. Sie war wackelig auf den Beinen und drohte umzukippen. Er packte sie am Arm. Sie war eiskalt. Grimmig zog er sie langsam ins Badezimmer. Auch dort war es schön warm und es roch nach Zitrone. So rein es hier war ließ ihn bemerken wie dreckig sie war. "Dusche oder Badewanne?" fragte er. Überrascht sah sie ihn an. Ja Süße ich lass dich wählen. Sie wurde wieder rot dann sagte sie leise: "Dusche." Er war überrascht. Jede Tussi hätte sich für ein Schaumbad entschieden, doch sie nicht. Sie ist auch keine Tussi. Er nickte und schaute schon fast zärtlich zu ihr. Sie senkte den Blick. Sie ist wirklich süß. Er konzentrierte sich auf die Dusche. "OK. Waschlappen, Shampoo und Handtuch sind hier. Deine Klamotten lege in den Korb hier rein. Bademantel hängt an der Tür. Wenn du fertig bist kommst du einfach zurück ins Wohnzimmer. Verstanden?" Sie nickte. Er kam plötzlich näher und wisperte:"Lass dir ruhig Zeit. Dein Körper braucht jetzt eine gründliche Reinigung." Sie hatte fast aufgehört zu atmen, er musste innerlich grinsen. Oh man wie sie ihn anmachte! Er musste schleunigst hier raus! Er nickte ihr zu und verließ dann den Raum.

Als er gegangen war atmete ich tief durch. Es war so angsteinflößend wie er mich immer anschaute. Was er wohl dachte? Ich wunderte mich, dass ich wieder hier oben sein durfte. Warum war ich hier und die anderen Frauen mussten woanders bleiben? Oder war da nicht genug Platz? Mir war immer noch kalt, doch die Wärme tat gut. Ich zog langsam die Kleidung aus, die schon echt übel roch. Beschämend legte ich sie in den Korb auf den er gezeigt hatte. Dann stieg ich zitternd in die Dusche und schloss die Türen. Ich starrte auf meine Füße. Sie waren blau violett geworden vor Kälte. Ich machte das Wasser an auf ganz warm. Erschrocken zuckte ich zusammen. Das war wohl doch zu warm! Ich drehte an den Wasserhahn herum bis das Wasser eine angenehme Temperatur hatte. Dann stellte ich mich darunter. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment. Lass dir ruhig Zeit. Seine Worte kamen mir in den Sinn. Er hatte das so komisch gesagt. Ich griff nach einem Haarshampoo und seifte mir meine Haare ein. Als ich die Kopfhaut schrubbte, lösten sich Stücke von Dreck. Ich war geschockt wie dreckig ich war. Nach den Haaren nahm ich den Waschlappen und schrubbte meinen Körper mit dem anderen Shampoo, das nach Meeresbrise roch. Es roch so sauber. Nach dem Abspülen wiederholte ich den Vorgang noch zweimal. Dann war auch der letzte Rest an Dreck verschwunden. Ich stellte das Wasser aus. Meine Füße hatten sich wieder in den Normalzustand verwandelt und auch meine Körpertemperatur hatte sich erhöht. Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich mit dem Handtuch ab. Es roch frisch gewaschen. Als ich den Bademantel angezogen hatte kamen mir die Tränen. Ich war so dankbar, dass ich mich warm duschen durfte und schätzte es nun umso mehr. Wie selbstverständlich war es für uns warm zu duschen? Doch viele hatten diesen Luxus nicht! Ich wischte  mir die Tränen ab und ging zurück ins Wohnzimmer. Er saß auf dem Sofa in seinem Handy vertieft. Als er mich hörte blickte er auf und sah mich durchdringend an. Ich schaute schnell weg. Er kam zu mir und sog die Luft ein. "Jetzt riecht es wunderbar hier." Stimmt. Der beißende stinkende Geruch war verschwunden. "Folge mir!" Wir gingen wieder in sein Schlafzimmer wo ich damals das schöne Kleid anziehen musste. Auf einem Stuhl lagen dieses Mal Unterwäsche und ein Schlafanzug. Er deutete darauf und sagte: "Zieh dich um und bring den Bademantel zurück ins Badezimmer." Er verließ wieder den Raum. Ich zog mich schnell um und ging dann ins Badezimmer um den Bademantel an die Tür zu hängen. Als ich fertig war ging ich ins Wohnzimmer. "Deine Haare sind ja noch nass." rügte er mich. Ich hatte sie doch mit dem Handtuch getrocknet! Er dirigierte mich zum Sofa und ging dann ins Badezimmer. Wenig später hatte er einen Föhn in der Hand und kam zu mir. "Dreh dich um!" Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm und wenig später ertönte der Föhn und trocknete meine  Haare. Seine Hand ging dabei oft in meine Haare, um sie von allen Seiten zu trocknen. Als der Föhn verstummte, zog er mit einer Bürste über meine Haare. Es war komisch, dass er das machte und ich fühlte mich seltsam. Er war mir dabei so nah, dass ich seinen warmen Körper spürte. Als er fertig war räumte er die Sachen weg. Ich traute mich nicht ihn anzusehen aber ich spürte wie er mich ansah. Warum starrte er so? Plötzlich seufzte er. Ich schaute ihn an. Was war denn los? Als ich seinen Blick sah bekam ich Angst. Er war lüstern. Ach herrje! Was sollte ich jetzt tun? "Es wäre besser wenn du dich schlafen legst. Decke und Kissen findest du im Schlafzimmer. Hol sie dir und leg dich aufs Sofa." Ich stand viel zu schnell auf und flüchtete ins Schlafzimmer. Als ich mit Kissen und Decke ins Wohnzimmer zurück kam, war er nicht mehr da. Ich schloss die Tür und bereitete meinen Schlafplatz vor. Dann legte ich mich hin. Aber ich konnte die Augen nicht zu machen! Ich hatte Angst vor ihm. Wieso hatte er mich so angesehen? Ob er nochmals hier rein kam? Ich lauschte doch es war still. Wenig später hörte ich das jemand die Tür abschloss. Mit klopfendem Herzen hörte ich Schritte weggehen. Leise stand ich auf und huschte zu Tür. Erst lauschte ich. Als ich nichts hörte drückte ich langsam die Klinke runter und tatsächlich. Die Tür war verschlossen.

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