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Als sie den Duschraum betraten lag die Rothaarige auf dem Boden. Paul fing schon mit der Herz Druck Massage an. Er ging auf sie zu und Paul hörte auf. "Wie lange bist du schon dabei?" "5 Minuten." "Fuck!" Er schlug mit der Faust gegen ihre Brust. Auf einmal fing sie an zu Husten. Sie war wieder da. Er schloss kurz die Augen dann öffnete er sie wieder. Sie starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an. "Tja Dornröschen. Die Zeit des Schlafens ist vorbei. Dein Prinz wartet." Er schlug ihr ins Gesicht. Sie wimmerte. "Du wirst hier nicht einfach sterben! ICH entscheide wann und wie du stirbst. Hast du das kapiert?" Er spuckte die Wörter voller Hass raus. Die anderen Wächter schauten sich stumm an. Sie sagten kein Wort. Er packte die Rothaarige und zog sie nach oben. "Wir werden dich etwas aufpäppeln und dann bringen wir dich zu deinem Prinzen. Ich werde ihm erzählen was seine Prinzessin gemacht hat und dann wird er entscheiden, wie es mit dir weitergeht." Sie schüttelte den Kopf. Er konnte die Angst in ihren Augen sehen. Er beugte sich zu ihr und flüsterte: "Jetzt wünscht du dir dass du tot wärst nicht wahr?" Er grinste und zog sie dann mit sich.

Als er weg war lauschte ich den Schritten, die sich entfernten. Irgendwann hörte ich nichts mehr. Mein Herz pochte wie wild in der Brust. Ich musste mich beruhigen. Er machte mir Angst und ich wollte mir nicht ausmalen was jetzt da unten passierte. Anscheinend hatte sich einer der Frauen das Leben nehmen wollen. Schrecklich. Ich bekam eine Gänsehaut. Wie verzweifelt sie sein musste! Aber wenn man mal so nachdachte. Man kam hier nicht raus. Das hatte ich selbst erfahren.  Naja einige hatten es mit unserer Hilfe doch geschafft. Aber waren sie denn wirklich noch am Leben? Oder hatte er sie aufgefunden und dann ermordet? Man wusste nichts. Aber vorstellen konnte ich mir es schon. Er war unberechenbar. Alleine schon seine Augen eben und seine Worte. Er meinte das wohl ernst. Ich musste also mich zusammenreißen und so tun als wäre er mein Freund? Ich musste ihn liebevoll anlächeln obwohl er mich vergewaltigt hatte? Das könnte ich doch nicht. Alleine wenn er mich ansah schlackerten mir die Knie. Wie sollte ich dann vor seiner Familie schauspielern?  Ich war mir jetzt ziemlich sicher, dass wir morgen dort hinfahren würden. Die würden das doch merken! Vorallem Matthias. Ich seufzte. Dann muss ich halt besser werden. Das erwartete er sowieso von mir. Aber wenn ich hier noch länger bleiben musste, was wahrscheinlich war, dann musste ich versuchen das Beste daraus zu machen. Vielleicht wenn ich ihn als meinen Freund akzeptieren würde, wäre er netter? Naiv kam ich mir vor. Aber welche Wahl hatte ich? Schlimmer sollte es nicht werden! Also übte ich. Ich versuchte mir sein Gesicht vorzustellen. Aber jedes Mal brach mir der Schweiß aus und ich fing an zu zittern. Die schlechten Sachen kamen mir in den Sinn. Und ich hatte Angst vor ihm. Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich erschöpft. Wie sollte das morgen werden? Ich würde versagen. Ich erschrak als sich die Tür öffnete und er herein kam. Sein Blick durchbohrte mich sofort und ich schaute zum Boden. Er kam auf mich zu und ich merkte wie mein Körper sich anspannte. Ich blickte erst auf als ich seine Füße vor meinen sah. Seine Augen blitzten. "Na wie sieht es aus?" Er beugte sich zu mir runter und ich versuchte ganz ruhig zu atmen. Sein Blick war so durchdringend dass die Angst in mir hochkroch. Eine ganze Zeit war es still. Ich wusste nicht was er jetzt von mir wollte. Es fühlte sich an als würde sich etwas mit Luft füllen so voll dass es gleich platzte. Und plötzlich schrie er :
"Buuuuh." Ich erschrak zutiefst, sodass ich nach hinten kippte. Er fing an zu lachen. Dann zog er mich an sich ran, sodass die Fesseln an meiner Haut scheuerten. "Weißt du eigentlich dass du ziemlich niedlich bist Kleines?" Ich fing an zu zittern. Er löste meine Fesseln und zog mich hoch. "Ich glaube ich zeig dir einfach mal wie liebevoll ich sein kann Schätzchen." Bei diesen Worten bekam ich noch mehr Angst. Er schubste mich sanft zu dem Bett und ich sah vor meinem inneren Auge das was vorher hier passiert war. Ich bekam kaum Luft und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Als ich auf dem Bett lag sah er mich hungrig an. Ich wollte am liebsten abhauen. Und tatsächlich machte mein Körper sich selbstständig. Doch er schien mich gut beobachtet zu haben. Blitzschnell packte er mich und drückte mich an seinen Körper.  "Ach Schätzchen ich möchte doch lieb zu dir sein. Du musst dich nur entspannen. Glaub mir dann wird es besser. Was soll denn meine Mutter morgen sagen, wenn du mich so ängstlich anschaust?" Sein Griff wurde etwas fester. Ich versuchte mich zu beruhigen. Also hatte ich Recht! Wir würden morgen zu seiner Familie fahren!  "Entschuldige." flüsterte ich. Er lockerte den Griff und fing an mich am Arm zu streicheln. Ich bekam eine Gänsehaut. Ich bewegte mich nicht. Es war als wäre ich gar nicht da. Ich versuchte auf andere Gedanken zu kommen und dachte an Matthias. Könnte er mir vielleicht helfen? Vielleicht müsste ich morgen mal nach einer Möglichkeit suchen, wie ich mich befreien könnte. Denn wenn er mich wie ein Adler beobachtete würde ich keine Chance haben.

Mandy fühlte sich elend. Sie war die ganze Zeit unter Beobachtung gewesen. Beim Duschen, beim Anziehen, beim Essen. Es war schrecklich. Zwei Wächter waren die ganze Zeit an ihrer Seite.  Sie konnte gar nicht wirklich essen, weil die Angst viel größer war. Außerdem tat ihr der Hals noch ziemlich weh. Sie hatte beim Anziehen in den Spiegel geschaut und die Spuren gesehen. Rote Würgemale. Wieso war sie nicht gestorben? Es war doch so qualvoll schon gewesen! Sie erschauderte als sie daran dachte. Erhängen war echt ekelhaft. Und trotzdem taten es so viele. Wenn man keine Luft bekam und der Körper panisch wird. Wenn die Hände zum Schlauch gehen  und daran zehren, aber die Kräfte versagen. Wenn das Herz zu schnell pumpt und der Schweiß aus allen Poren drängt. Und dann dieses beklemmende Gefühl. Grauenhaft. Aber dann war alles weg gewesen. Bis sie wieder aufgewacht war und jeder Atemzug schmerzte. Sie hätte heulen können. Sie hatte es doch fast geschafft! Aber nun war sie wieder hier. Und es würde bestimmt noch schlimmeres auf sie zukommen! Der bestimmte Mann würde wohl wieder erscheinen. Das hatte der junge Mann zumindest erwähnt. Mandy schossen Bilder in den Kopf von dem letzten Besuch dieses Kunden. Ihr wurde übel. Die Wächter führten sie dieses Mal durch andere Gänge. Sie wollte da nicht hin. Aber sie konnte nicht anders. Sie war umzingelt. Vor ihr lief einer und hinter ihr. Seitlich konnte sie nicht ausbrechen, weil da die Wand war. Sie liefen immer weiter bis sie nach Draußen kamen. Klare Luft schlug ihr entgegen. Sie sah sich auf einem großen Maisfeld wieder. Die Wächter blieben stehen. Mandy schaute sich nervös um. Der vordere Wächter sprach zu ihr. "Du musst durch dieses Maisfeld gehen. Es ist wie ein Labyrinth. Es wird verschiedene Auswege geben. Einer könnte deine Freiheit bedeuten. Aber du bist dort nicht alleine. Jemand wartet dort auf dich. Wenn er dich findet wird dir was blühen. Also viel Erfolg. Du entscheidest jetzt über dein Schicksal." Mandy stockte der Atem. Schon wieder eine Verfolgungsjagd? Was hatte der Kunde für krankhafte Fantasien? Aber Hoffnung tat sich auf. Sie hatte eine Chance. Eine Chance auf Freiheit.  Tränen stiegen in ihre Augen. "Hast du noch Fragen?" Sie nickte. Ihr Hals war ganz trocken. "Wenn... wenn ich angenommen den Weg zur Freiheit finde, werde ich dann in Ruhe gelassen?" Bevor der Wächter antworten konnte, erklang eine andere Stimme. "Du wirst den Weg nicht finden Süße, weil ich dich jagen werde. Und dann wirst du mir gehören und niemand wird mich aufhalten." Mandy drehte sich erschrocken um. Rechts stand der Kunde. Er sah noch hässlicher aus im Hellen als  er es im Dunkeln war. Seine Augen sprühten vor Wahnsinn und Erregung und Mandy glaubte ihm jedes Wort. Egal wie es ausgehen wird, dachte sie, ich werde bis zum bitteren Ende kämpfen.

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