Das Wochenende ging natürlich mal wieder viel zu schnell vorbei. Das kannte man ja schon. Immer wenn man gerade was schönes machte, ging die Zeit auf vollspeed. Wir hatten ein richtig schönes Wochenende gehabt. Das Wetter war weiterhin traumhaft gewesen und auch hatten wir uns mit den Typen vom Nachbarszelt angefreundet. Mit ihnen hatten wir die Abende verbracht. Obwohl Tanja noch darunter litt, dass Tom Schluss gemacht hatte, hatte sie keine Scheu einen Typen näher zu kommen. Er heißt Jason und war cool drauf. Ich kam keinen Typen näher. Einer hatte versucht sich in meiner Nähe aufzuhalten aber ich hatte lächelnd abgewimmelt. Tanja hatte dann immer geseufzt und die Augen verdreht und auf der Fahrt nach Hause hatte sie mich die ganze Zeit gefragt warum ich denn so stur sei. Da zeigte jemand schon Interesse und ich blockte immer ab. Naja ich hatte so meine Probleme mit Männern. Ich hatte nichts gegen sie, aber irgendwie fühlte ich mich oft unwohl in ihrer Gegenwart. Tanja hatte mich ernsthaft gefragt ob ich auf Frauen stand, doch das konnte ich definitiv verneinen. Ich stand hundert prozentig auf Männer, nur musste ich erst einen finden, den ich vertrauen konnte. Schon öfters hatte ich nämlich Situationen mitbekommen in denen Männer sich abscheulich verhalten hatten. Seit dem traute ich ihnen nicht über den Weg. "Ach Süße. Männer sind halt so. Sie schauen Frauen halt so an. Das ist ihr Fortpflanzungstrieb." "Ja schon, aber ich möchte als Mensch angesehen werden und nicht als Gebärmaschine." Tanja lachte. "Sei doch froh, wenn dich jemand so anschaut, dann weißt du wenigstens dass du gut aussiehst." Jetzt lachte ich. "Also Tanja da sehen viele besser aus." Sie schaute mich empört an. "Wieso machst du dich denn so klein. Du bist ein heißer Feger. Wenn wir nächstes Mal ausgehen, mache ich dich mal fresh und dann glaub mir kannst du dich nicht von den Fluten an Männern retten." Ich lachte wieder. Sie stimmte mit ein. "Du spinnst Tanja, aber ich hab dich trotzdem lieb." "Ich dich auch!" Sie hielt an, denn wir waren angekommen. Es war Sonntag später Nachmittag. Ich holte meine Sachen aus dem Auto und verabschiedete mich. "Danke für dieses tolle Wochenende Tanja. Ich konnte endlich mal ausspannen." "Ich danke dir Süße. Es war unglaublich! Das wiederholen wir!" "Auf jeden Fall!" Ich schloss die Tür und winkte ihr noch zu. Als der Wagen nicht mehr zu sehen war, ging ich zur Haustür und schloss auf. Ich ging hinein und schloss sie wieder. Es war still. "Mama? Papa?" rief ich in den Raum hinein. Doch keiner antwortete. Ich lief zur Flurkommode und erblickte einen Post It. Wir sind zu Tante Ursel gefahren. Kommen Sonntag Abend wieder. Lieben Gruß Mama. Ich lächelte. Das ist doch schön! Dann hatten sie auch mal Zeit für sich. Und Tante Ursel hatte auch mal Gesellschaft gehabt. Ich nahm den Post it in die Hand und wollte ihn gerade wegschmeißen, als ich sah, dass eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter war. Vielleicht hatten meine Eltern was draufgesprochen. Also drückte ich den Knopf und die Computerstimme ertönte. "Sie haben eine neue Nachricht. Erhalten am Samstag um 20:45 ..... Rauschen...... Noch 2 Tage..... Tut tut tut..... Ende. Ich starrte fassungslos auf das Telefon. Schon wieder so eine komische Nachricht. Aber wer war das denn? Und was sollte das bedeuten? Was war in 2 Tagen? Ich ging in die Küche und schmiss den Post it in den Müll. Dann nahm ich meine Tasche und steckte die Dreckswäsche in die Waschmaschine. Den Rest räumte ich weg. Danach ging ich ins Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Ich roch nach See, Feuer und Fisch. Den Geruch musste ich abschrubben. Als ich fertig war und mich umgezogen hatte, schnappte ich mir einen Joghurt aus dem Kühlschrank und eine Flasche Wasser und verzog mich in meinem Zimmer. Den Joghurt aß ich auf und dann ging ich wieder in die Küche um den Müll zu entsorgen und den Löffel abzuspülen. Als ich fertig war, wollte ich wieder in mein Zimmer, da klingelte das Telefon. Ich schaute auf die Uhr. Es war halb 7 Uhr abends. Ob es Mama war? Ich ging also ran. "Hallo?" Und da war es wieder! Das Rauschen und eine Stimme sagte: "Noch ein Tag." Dann war aufgelegt worden. Ich wurde langsam wütend. Was sollte dieser Mist? Was war denn morgen? Morgen war Montag. Lustig... waren es vielleicht meine Kollegen? Wollten sie mir das Wochenende versauen? Aber wozu? Ich weiß dass morgen Montag ist und ich wieder zur Arbeit musste! Das brauchten sie mir nicht zu sagen. Kopfschüttelnd ging ich in mein Zimmer. Sehr witzig. Bestimmt lachten sie sich jetzt schon schrott. Ich werde sie mal morgen beobachten ob sie sich das Lachen verkniffen. Wer zuletzt lacht lacht am besten oder wie war das nochmal? Den Abend verbrachte ich mit lesen. Als meine Eltern kamen begrüßte ich sie und wir schauten zusammen noch einen Film. Danach machte ich mich fertig und legte mich früh schlafen.
Am nächsten Morgen stand ich pünktlich auf und machte mich in Ruhe fertig. Heute war dieser besagte Tag. Ich schmunzelte. Bestimmt waren das nur meine Kollegen gewesen. Na die sollten was erleben! Ich ging ganz normal zur Arbeit. Ich lief gerne. Vorallem in den frühen Morgenstunden tat ein Spaziergang echt gut. Als ich auf der Arbeit ankam schaute ich jeden meiner Kollegen an. Doch alle verhielten sich wie immer. Schlurften an ihrem Kaffee und zogen müde lange Gesichter. Eine hatte wohl besonders schlechte Laune, denn sie funkelte mich böse an. Ich wandte den Blick ab und zuckte die Schultern. Als ich an meinem Schreibtisch kam, seufzte ich. Vorbei war das Vergnügen. Jetzt war Arbeit angesagt! Gegen Mittag stand ich auf und ging raus. Ich musste frische Luft schnappen. Mein Kopf rauchte! Also lief ich zu dem kleinen Einkaufsladen um die Ecke und holte mir was zu Essen. Danach setzte ich mich draußen auf eine Bank und verbrachte so die Mittagspause. Als ich wieder im Büro war machte ich mich wieder an meine Arbeit. Dann war endlich Feierabend und alle atmeten erleichtert auf. Ich lief also wieder los nach Hause. Auf dem Weg dorthin kam ich ins Grübeln. Wenn keiner auf der Arbeit mit den Anrufen zu tun hatte, wer steckte dann dahinter? Ob ich einen Stalker hatte? Ich schüttelte den Kopf. Ach quatsch wer sollte mich denn bitte stalken? Ich lachte innerlich. Viele Menschen kamen mir entgegen auf der Hauptstraße. Als ich in die Nebenstraße einbog schaute ich trotzdem mich vorsichtig um. Doch alles schien normal. Plötzlich rempelte mich jemand an. Ich stolperte fast und drehte mich wütend um. Konnte derjenige nicht aufpassen?! Doch als ich wieder weiter laufen wollte sah ich auf einmal alles verschwommen. Was war denn los? Wieso war mir auf einmal so komisch? Ich merkte das mir schwindlig wurde und ich langsam zu Boden sank. Dann schwanden mir die Sinne.
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In your Posession
Mystery / ThrillerUnd plötzlich ist man gefangen. Es ist dunkel,kalt und man ist nicht alleine. Mehrere junge Frauen sind in Käfigen eingesperrt. Doch wer steckt dahinter und was hat derjenige vor?