Ich hatte mich gestern noch aus dem Bett gequält und war die Küche plündern gegangen. Durch Zufall war ich dabei auf Buchstabensuppe gestoßen.
Als ich meiner Mum eine heiße Schüssel gebracht hatte, war sie sehr überrascht gewesen und ich erklärte ihr, dass es mir schon wesentlich besser ging. Was auch nicht gelogen war, denn ich hatte nun einen Plan.
Einen Plan, der einen kleinen Haken besaß. Ich konnte ihn nicht alleine durchführen. Gleichzeitig durfte ich den Personen, die ich einweihte, aber nichts erzählen, denn diese würden sicherlich die Polizei verständigen und das durfte nicht passieren!
Ein Stift wedelte vor meiner Nase und brachte mich aus meinen Gedanken. Ich blickte Alice fragend an. „Weißt du es schon? Die große, große Neuigkeit?", flüsterte sie grinsend, während irgendein Vertretungslehrer vorne etwas an die Tafel malte.
„Na dann erzähl mal!", drängte ich sie lächelnd. Das war meine Alice. Eine kleine, liebenswürdige, ängstliche Plappertasche.
„Okay halt dich fest!" Sie beugte sich vor. „Luke und Brünettchen haben Schluss gemacht." Ich verdrehte die Augen. „Sie waren doch nicht mal richtig zusammen, Alice." Empört sah sie mich an. „Ist doch egal. Hauptsache Luke ist nun wieder frei."Sie stupste mich an und fing an zu zwinkern. „Oh Alice, du bist wirklich böse.", grinste ich. „Wieso? Versuch nicht mir einzureden, dass es dich nicht freut!", lachte sie. Ich gab auf und lachte mit ihr. „Ja, du hast Recht."
Michael tauchte von hinten auf und erschreckte uns. „Na, hier ist ja eine gute Stimmung. Liegt das etwa an einer gewissen, gescheiterten Beziehung?", neckte er mich und ich war mal wieder verblüfft, wie gut er uns kannte.
„Aber hallo!", kicherte Alice und ich sah mich nach dem Vertretungslehrer um, der wohl aus der Klasse verschwunden war. „Haben wir eine Freistunde?" Mikey nickte. „Weiß jemand wo Fletcher ist?", fragte er plötzlich. „Nein, keine Ahnung.", sagte ich ehrlich.
Das er fehlte, war mir sofort aufgefallen, aber es würde meinen Plan nicht sonderlich stören. Im Gegenteil, so fiel es mir leichter mein „Spiel" vorzubereiten.
Michael entschied sich, die Freistunde auf Caitlin zu warten und während wir uns entschlossen hatten uns in ein Kaffee zu setzen und auf Cal und Luke zu warten, war mein Kopf schon wieder vollkommen bei der Arbeit.Ich würde mich mit Ashton in der alten Autowerkstatt treffen. Für ihn würde es so aussehen, als wäre ich alleine, was ich aber keinesfalls sein würde. Ich würde Luke mitnehmen und er würde es filmen, damit ich endlich einen Beweis hatte. Damit ich dem endlich ein Ende bereiten konnte.
Ich bestellte eine heiße Schokolade mit Sahne und sah durch die Fensterscheibe. Ich dachte an Lukes geschriebene Worte. Es geht mir auf den Zeiger, wie er sich benimmt. War er vielleicht ein klitzekleines bisschen eifersüchtig?
Ich grinste in mich hinein und fing an zu träumen, wie er meine Hand nahm und jede einzelne Fingerspitze küsste. Kitschig ja, aber auch so romantisch. Und wer hat sich sowas nicht schon mal ausgemalt?
Lächelnd nahm ich einen Schluck Kakao und zuckte zusammen. „Ann?" Ich zog zischend die Luft ein, wohl wissend, dass es nicht viel bringen würde. „Nur die Zunge verbrannt...", lispelte ich.
In diesem Moment klingelte das kleine Glöckchen an der Tür und Cal und Luke traten ins Kaffee. Was für eine Ironie. Mit einer verbrannten Zunge war Schluss zwischen uns und hoffentlich fing es mir einer verbrannten Zunge auch wieder an.
„Hi" Luke und Calum setzen sich zu uns. „So und du hast also mit deiner blöden Kuh Schluss gemacht?", wandte sich Alice sofort an Luke. „Alice!", zischte ich leise. Sie tätschelte kurz mein Bein.
Lukes Wangen hatten derweil eine leicht rosa Farbe angenommen. „Wir waren nicht zusammen.", murmelte er. Alice verschränkte ihre Hand mit Calum's. „Ach ja? Worte sind Wind. Erzähl, wie hat sie es beendet?", fragte sie. Ich beobachtete Luke genau. Hatte sie es beendet?
„Ich habe ihr gesagt, dass ich keine Beziehung möchte.", erwiderte er und hatte sein Selbstvertrauen wieder. Seine Augenbrauen waren in die Höhe gezogen, während seine blauen Augen von Alice zu mir schweiften.
„Du Kavalier.", neckte meine beste Freundin ihn spottend. Calum und ich blickte uns an und ich zuckte leicht mit den Schultern. So wie Alice mit Fremden schüchtern umging, so ging sie mit ihren Freunden ziemlich ehrlich um.
„Wollt ihr nicht auch etwas trinken? In zwanzig Minuten müssen wir wieder in den Unterricht.", wechselte ich das Thema. Calum ergriff die Chance sofort und hielt Luke eine Auswahl an Getränken vor die Nase. Sie bestellten sich letztendlich doch nichts, da sie sich nicht entscheiden konnten und wir langsam zurück mussten.
Alice nahm Calum's Hand und zusammen turtelten sie vor uns her. Luke und ich schwiegen eine Weile. „Wieso hat es nicht geklappt zwischen dir und ...?", fragte ich irgendwann und blickte ihn an. „Scarlett." „Was?" Er grinste leicht. „Ihr Name ist Scarlett. Und es hat halt einfach nicht funktioniert."
Ich stieß ihm leicht in die Rippen. „Schon klar. Es hat also gar keinen Grund gehabt, warum es nicht funktionierte?", erwiderte ich stichelnd. Er musterte mich mit hochgezogenen Augenbrauen und schmunzelte. „Vielleicht, vielleicht auch nicht, Ann."
Als er meinen Spitznamen benutze, lächelte ich. Ja, es würde alles wieder gut werden. Aber dazu musste ich erstmal Ashton aus dem Weg räumen.
„Vertraust du mir?", fragte ich ihn unerwartet. Er schien verblüfft, doch nickte dann. „Gut, ich muss dich um einen Gefallen bitten. Hast du Freitagabend Zeit?" Ich zwang mich zu lächeln. „Ja, was denn für einen Gefallen?", murmelte er etwas misstrauisch. Ich presste meine Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
„Wirst du dann erfahren.", erklärte ich und nahm Alice bei der Hand um sie in unseren Klassenraum zu ziehen, an dem wie mittlerweile angekommen waren.
Sie grinste mich honigsüß an und ich wusste, dass sie mitbekommen hatte, wie Luke und ich miteinander umgegangen waren. In der Klasse liefen wir beinahe in Mikey rein, der sich gerade lächelnd in unsere Richtung drehte.
„Na, wie war's mit Caitlin?", feixte ich und zwinkerte. Michael überging meine Frage und klopfte mir auf die Schulter.
„Glanzleistung Annie. Zwei Typen gleichzeitig geangelt, wie? Ich soll dir von Fletcher ausrichten, dass du dir keine Sorgen machen sollst. Er kommt morgen wieder." Doch anstatt Angst zu bekommen, freute ich mich schon auf sein Gesicht.
Hey, nach Laptop-Problemen melde ich mich auch mal wieder ^^ So etwas kann ja ganz schon erschreckend sein :D
Ich hoffe es hat euch gefallen :3
DU LIEST GERADE
The sun between the moons
Mystery / Thriller"Denk nicht, du hättest keine Wahl, Annie.", flüsterte er. "Du hast sie immer. Doch gibt es Alternativen, für die du dich niemals entscheiden würdest." Annie. Luke. Ashton. Anfangs war es nur eine Begegnung. Dann wurde es ein Spiel. ***Alle Rechte...