Wichtig! Lest bitte die Anmerkung am Ende! Danke! :)

Die unscharfen Konturen verwandelten sich in meinem Kopf. Meine Augen gewöhnten sich an das Licht und ich erblickte zwei Personen. Erstarrt sah ich in die Küche und versuchte zu verstehen.

Meine Mum saß auf einem Stuhl, ihr Blick ging ins Leere. Sie war nicht tot, nein. Sie lebte, aber irgendwas ließ sie in eine Parallelwelt abtauchen. Ihre Hände lagen unbewegt auf dem Tisch. „Mum?" Ich wagte kaum zu atmen. Sie zeigte keine Reaktion. Ich wandte mich der zweiten Person in der Küche zu. Es war Calum.

„Was hast du bloß getan?", flüsterte ich geschockt. Er sah mich unbewegt an. „Was? Sag es mir!" Meine Stimme wurde lauter und vor Sorge wurde ich wütend. Ich war mit einem Schritt bei meiner Mum und stellte mich zwischen die Beiden. Meine Mutter drehte nicht mal den Kopf. Was sollte ich denn tun? Überfordert nahm ich ein Messer, welches auf der Spüle lag, in die Hand.

„Calum, ich warne dich! Sag mir, was du hier machst!" Ich meinte es absolut ernst. Seine braunen Augen ließen so etwas wie Beunruhigung erkennen. Ich würde zustechen um mich und meine Mutter zu verteidigen. Um das zu unterstreichen, umfasste ich den Griff des Messers noch fester. „Ich warte.", knurrte ich angespannt.

Calum trat unruhig von einem Fuß auf den Anderen. Er sah nicht aus wie jemand, der etwas Böses vorhatte. Eher gehetzt. Ich ließ das Messer etwas sinken. Ich kannte ihn ja eigentlich. Aber ich konnte mir partout nicht erklären, was er nachts in unserer Küche zu suchen hatte!

„Komm schon, jetzt erkläre mir doch endlich was los ist!" Mein Drängen zeigte Wirkung. Calum verhaspelte sich immer wieder. Er sprach schnell und leise. „Annie, du musst hier weg! Sie wollen dich umbringen. Sie stecken alle unter einer Decke. Beide. Komm weg... komm... zu Alice... Nein, stimmt nicht. Alice ist nicht mehr da." Ich unterbrach ihn. Aus seinen wirren Worten konnte ich nicht viel entnehmen. Aber Alice' Namen habe ich verstanden. „Was ist mit ihr?" Ich ließ das Messer ganz sinken.

„Tot. Tot, tot, tot.", flüsterte Calum.

Sein Blick verweilte kurz in einer Leere, die ich nicht sehen konnte. Tiefe Verzweiflung lag in dem zittrigen Kichern, das ihm entkam. „Dabei wollte ich sie nach ihrer Telefonnummer fragen." Ich nahm an, er stand unter tiefem Schock. Oder er wurde verrückt.

„Und davor? Wen meintest du mit ‚SIE wollen dich umbringen'?" Ich musste es hören um im Chaos zu versinken. Seine braunen Augen wurden ruhiger und blickten mich an. Er wirkte fast friedlich. „Ashton ist nicht alleine. Nein, Annie. Er ist klug, weißt du. Es gibt Menschen, die für ihn arbeiten." Mein Atem ging schnell. Woher kannte er Ashton?

„Wer? Wie?", fragte ich. Er beugte sich vor. Mitleid schimmerte in seinen Zügen. „Er macht ihnen Angst. Er nimmt ihnen ihren Verstand. Willst du wissen, wen es jetzt getroffen hat?" Ich nickte, obwohl sich eine Vorahnung wie Gift in meinen Verstand schleicht. Calum's Blick huschte durch die Küche und blieb an der dritten Person im Raum kleben. „Deine Mutter, Annie. Sie war die Erste."

„Nein!" Ich schrie, Tränen brannten in meinen Augen. Das Messer warf ich auf den Boden. Es schepperte.

„Du lügst! Verräter. Lügner."

Ich wollte Calum hart gegen die Wand schubsen, doch er war zu stark. Ich blieb vor ihm stehen und sah ihm ins Gesicht. „Du. Lügst! Elender Verräter!", brüllte ich und zog die Nase hoch. Mit einem tötenden Blick wandte ich mich von ihm ab um meiner Mum zu helfen.

Sie stand gebeugt da und hob das Messer vom Boden auf. „Ist gut, Mum. Ich mach das schon.", flüsterte ich beruhigend. Sie hob den Kopf. Meine Augen trafen Ihre. Herzklopfen. Stille.

„M-u-m?" Sie lächelte, als das Messer wieder zu Boden fiel. Die Klinge war seltsam verfärbt. Sie schimmerte.

Meine Mutter hielt sich die Seite, während sie langsam auf die Knie sank. Meine Knie zitterten. Ein Geruch, der meinen Magen rebellieren ließ, entfaltete sich in der Küche. Ich wollte etwas sagen, doch mein Mund brachte kein Wort heraus. Stattdessen stürzte ich vor und stützte meine Mutter, die sich zitternd auf den Boden legte. Ich bettete ihren Kopf auf meinen Schoß und drückte vorsichtig ihre Hand weg, die sich an ihre Seite klammerte.
Alles war rot.

Wie hatte ich das nicht bemerken können? Ich hielt für drei Sekunden die Luft an.

„Calum? Ruf bitte einen Notarzt.", wandte ich mich an den unerwarteten Besuch. Ich blickte der roten Pfütze, die sich langsam ausbreitete auf und sah ihn an. Er lächelte. „Das ist nicht lustig, du Idiot!", zischte ich drohend. „Ruf einen Notarzt!" „Nein." Ich stieß fassungslos die Luft aus. Sah er nicht wie ernst es war? Ich hatte keine Zeit für hirnkranke Menschen. Denn das war er ja wohl.

Langsam richtete ich mich auf und sprintete dann zum Telefon. Ich wählte, es klingelte, ich wartete. Während ich so dastand, ließ ich mir noch mal Calum's Worte durch den Kopf gehen.

„Er macht ihnen Angst, er nimmt ihnen ihren Verstand."

Das Telefon fiel mir aus meiner Hand. Jetzt wusste ich, was er hier machte. Ihn hatte Ashton unter Druck gesetzt, nicht meine Mutter. Er war dran schuld, dass meine Mutter sich wehgetan hatte. Und nun war er alleine mit ihr.

So schnell ich konnte, rannte ich zur Küchentür. Ich blieb stehen und starrte auf das Messer im Brustkorb meiner Mutter. Die Hintertür stand offen und kalte Luft strömte meine nackten Arme entlang. Der Schrei, der mir entkam war lauter als jegliches Klagen und so fiel ich noch tiefer in die darauffolgende Stille.

Meine Wimpern waren verklebt, als ich mich aufsetzte. Mein Hals brannte wie Feuer und meine Haare klebten an meiner Stirn. Meine Decke lag auf der Erde, als die Tür aufging.

Jemand kam herein und nahm mich in den Arm. Mein Herz klopfte, als wäre ich einen Marathon gelaufen und meine Finger zitterten, als ich sie langsam um die andere Person schlang. „Pst...", flüsterte eine weibliche Stimme und eine weiche Hand strich mir übers Haar. Ich atmete ein. Der Geruch kam mir bekannt vor.

„Mum?", hauchte ich geschockt. Sie rückte ein Stück von mir ab und blickte mich lächelnd an. „Wer denn sonst, Spätzchen?" Ich schluchzte. Sie lebte! Das war ein verdammter, beschissener Traum gewesen!

Schon wieder.

Dann war ich wohl gar nicht aufgewacht, sondern hatte es nur geträumt.

Ich umschloss sie wieder fest mit meinen Armen. „Huch, ich laufe schon nicht weg, Annie!", kicherte sie und ich wischte mir über die Wangen. Mir war klar, dass ich nach dem Traum umso mehr Angst hatte sie zu verlieren.

„Wie spät ist es, Mum?". Ich war heiser. „Gleich fünf. Du solltest noch eine Stunde schlafen.", antwortete sie sanft. Ich gähnte, doch schüttelte ich den Kopf. Das könnte ich jetzt nicht mehr. „Ich geh duschen.", erklärte ich und stand auf, nachdem sie mir einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte.

Das Wasser prasselte mir auf die Haut, als mir wieder einfiel, welcher Tag heute war. Es war Freitag. Der Tag, an dem mir Ashton sein Spiel vorstellen würde. Der Tag, der Entscheidungen mit sich bringen würde, die ich hoffte, niemals klären zu müssen.

Und in diesem Augenblich blinkte mein Handy, das auf dem Waschbecken lag, auf. Ich hatte eine Nachricht.

Also wichtig: Ich bekomme keine Rückmeldung und wenn ich ehrlich bin, bin ich ziemlich enttäuscht! Ich habe euch nett darum gebeten, aber ihr wollt mir den kleinen Gefallen wohl nicht tun.
Und selbst wenn ein Kommi euch zu lange dauert, voten ist eine Sache von einer Sekunde.

Und wenn euch die Story nicht gefällt:
Schreibt mir, was ihr besser finden würdet!

Zum Schluss: Soll ich die Story weiterschreiben? (Keine Antwort -》Kein Update)

Danke, fürs Lesen :)

The sun between the moonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt