Kapitel 8

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Genau derselbe schrille Klingelton wie von gestern reißt mich aus meinen Träumen.

Erschrocken springe ich auf. Was ist denn jetzt verdammt nochmal los? Ich reibe mir die Augen und schaue auf mein Handy.
Schon wieder verschlafen.

Sofort stehe ich kerzengrade am Schrank und reiße mir neue Klamotten heraus. Ein schwarzes Top und eine normale Jeans sollten reichen. Habe ich wirklich so lange geschlafen? Ich sollte wirklich mal zum Arzt. Ich mache mich in einem schnellen Tempo fertig und binde meine Haare zu einen Zopf zusammen.

Ich muss an Takumi denken. Was er wohl mit „Differenzen" gemeint hat?

Am Bahnhof angekommen, steige ich aus meinem Zug. Ich trage noch immer meine Kopfhörer und höre Musik.
In Gedanken vertieft betrete ich das Schulgebäude, dass ich aber die Gaderobe nicht finden kann, macht mich nervös.

Ich nehme die Kopfhörer ab, wie kann ich nur so vergesslich sein? Verdammt nochmal Eva. Ich bin doch hier gestern irgendwo lang gegangen, oder nicht? Verwirrt gehe ich ein paar Treppen hinunter, die Gaderobe war unten, ich bin mir sicher. Ich durchquere mehrere Gänge, aber ich denke die Spinte müssen woanders gewesen sein. Vielleicht Nähe des Einganges? Sie müssen irgendwo am Eingang gewesen sein, das hat er doch gesagt oder? Ich biege nach links ab um schneller zurück zum Eingang zu gelangen. Hier ist nur ein langer leerer Gang, ich muss wohl wieder falsch sein. Ich bleibe kurz stehen. Vor lauter Gedanken fällt es mir noch schwerer nachzudenken. Gehört dieser Gang überhaupt noch zur Schule? Er ist schlecht beleuchtet und eher heruntergekommenen, hier geht es sicher weiter zum nächsten Gebäude. Warum muss in einer Stadt fast jedes Gebäude mit irgendetwas verbunden sein? Ich mache ein paar Schritte vorwärts und sehe mich nach etwas um, dass mir weiterhelfen könnte.

Es ist ruhig, aber ich kann Stimmen aus weiter Entfernung hören. Vielleicht kann mir diese Person weiterhelfen?Meine Schritte werden schneller, aber ich bleibe so ruhig wie möglich, falls ich Takumi höre. An einer Ecke angekommen bleibe ich stehen.

Vorne ist eine gläserne offen-stehende Ausgangstür. Draußen stehen zwei Männer, welche gerade rauchen. Einer von beiden telefoniert lautstark und scheint zu fluchen. Während der andere sichtlich genervt und müde aussieht. Die Augenringe kann ich bis hierher erkennen. Beide sind sehr groß und sehen ernst aus, vielleicht sogar gefährlich. Der mit dem genervten Blick, bringt mich aber fast schon zum lachen.

Plötzlich packt mich Jemand von hinten an den Schultern. Unkontrolliert schreie ich kurz laut auf.
Takumi bricht hinter mir vor lauter Lachen zusammen.

Wütend stelle ich ihn zur Rede.
,,Scheiße Takumi, was soll das denn? Ich hatte schon Angst genug hier in diesem gruseligen Gang!"

Takumi bringt vor lauter Lachen nur schwer Worte heraus.
,,Wie Du geschrien hast HAHAHA!
Wie ein Mädchen!"

Ich starre Ihn an.

Takumi fängt sich langsam wieder.
,,Hätte ich dich nicht gepackt würdest du jetzt vermutlich an der Decke kleben. Du bist hier mal sowas von falsch unterwegs. Das hier ist ein Gang rüber zum Krankenhaus. Du bist sogar an den Turnhallen vorbei."
Er wischt sich die Tränen aus seinem Gesicht.

,,Ich hätte den Witz mit den Blinden echt nicht machen sollen." Fügt er hinzu.

September - Eyes On YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt