Kapitel 40

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Schließlich schenkt er mir ein warmes Lächeln und beendet nun endlich die tragische Stimmung.

,,Tut mir leid, aber Rothaarige sind einfach nicht mein Typ." Er deutet auf mich. So habe ich das nicht gemeint.

,,Meine Haare sind Mahagoni!" Werfe ich ihm hektisch an den Kopf.

Ich spüre Hataros Blick an mit haften und sehe direkt zu ihm.
,,Du bist wunderschön." Die Worte kommen diesmal überraschend leise von seinen Lippen.
Ich lächle ihm zu. Ungewollt.

Ashitaka klopft ihm irritiert auf die Schulter.
,,Dann bist du also die Schwester, die sich Takumi immer gewünscht hat."
Ein warmes Lächeln umschließt seine Lippen.

Takumi schnaubt dramatisch aus.

Hataro schließt sich darauf Ashitakas Worten an.
,,Wenn das so ist, bist du bei uns immer Herzlich Willkommen. Du kannst immer zu uns in den Club kommen. Auch wenn du Probleme hast."
Er lächelt anzüglich.
Ist das gut, oder schlecht? Hoffentlich bereue ich das nicht. Ich lächle verlegen und bedanke mich.

Zavicks Freund setzt sich währenddessen wieder an den Tisch. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für meine letzte Frage.

,,Und wie ist dein Name? Tut mir leid, ich hätte das viel eher fragen sollen." Ich lächle ihm falsch gutmütig zu.

Er blickt unsicher um sich.
,,Nikim."

,,Seid du und Zavick schon lange befreundet?" Frägt Takumi als nächstes.
Doch bevor Nikim antworten konnte, fuhr Hataro lachend ein.
,,Wer zur Hölle ist Zavick?"

Nikim atmet genervt aus. Erst jetzt bemerke ich, dass er mit leichtem Akzent spricht.
,,Juri gibt sich als Lehrer an der Schule von denen aus. Er ist da an was dran."

Was? An was dran? Woran dran? Takumi und ich wechseln fragende Blicke miteinander.

,,Achja."
Ashitaka steht anschließend auf um ans Fenster zu gehen. Er zündet sich gemütlich eine an.

,,Also ist Nikim dein richtiger Name?" Erkundige ich mich im Anschluss.

,,Nein. Jetzt hört auf Fragen zu stellen, ihr Beiden."
Er sieht uns bedrohlich in die Augen. Denkt er ernsthaft das soll uns abschrecken? Wie süß.

Takumi stellt ihm anschließend eine weitere Frage.
,,Hast du schonmal dran gedacht was gegen deine Augenringe zu machen?"

Der Mann richtet sich schlagartig auf und tritt kraftvoll den Sessel zurück an den Tisch. Reflexartig springen Takumi und ich einen Schritt zurück. Takumis Katzen rennen aufgescheucht und völlig verängstigt aus der Küche. Wütend beisst er seine Zähne zusammen. Ein aggressives - lautes Knurren ertönt. Seine Augen sind rot untermalt und voller Wut. An seiner Stirn, sowie an seinem Hals stechen Venen heraus. Sein ganzer Körper wirkt von Kopf bis Fuß angespannt. Der Anblick jagt mir eine riesen Angst ein. Er beugt sich zu uns hinunter, ehe er in einem aggressiven Tonfall und starken Akzent zu uns spricht.
,,Ihr kleinen Ratten, ihr habt keine Ahnung mit wem ihr es hier zutun habt. Ich habe seit 2 Tagen nicht geschlafen und euer Zavick ist einer meiner letzten lebenden Freunde. Ihr verzogenen Kinder."
Wutgeladen gestikuliert er, wie er uns am liebsten am Hals packen würde. Ihn so wütend von Nahe zu sehen löst Gänsehaut an mir aus.
,,Ich könnte euch mit einer Hand den Hals brechen." Droht er uns und flucht laut.

Er lässt langsam von uns ab, aber nicht seine Augen. Abwechselnd sieht er uns ein letztes Mal in die unseren. Mit Sicherheit ist er stolz auf seine Ansage.
Ich und Takumi bringen nämlich keinen Ton mehr heraus.

Ashitaka und Hataro starren uns bereits an und wirken ebenfalls angespannt, entspannen sich jedoch wieder schnell.

Nikim hört nicht auf zu Fluchen. Ich kann nicht verstehen was er sagt, aber es klingt so wie als würde er zutiefst über uns herziehen. Vielleicht bin ich froh darüber, es nicht zu verstehen. Mit seiner Zigarettenschachtel zwängt er sich zu einem freien Platz am Fenster.
Hataro macht ihn etwas Platz.

Takumi beschwert sich bei seinen Brüdern.
,,Musstest ihr diesen Bären ins Haus lassen? Ich dachte dieser Zavick wäre schon gestört genug." Genervt ruft er nach seinen Katzen und geht sie suchen.

Ich stehe noch immer wie angewurzelt da. Der Mann hat alle Gründe der Welt so wütend auf uns zu sein, aber irgendetwas hat das in mir ausgelöst. Ich hasse es einfach angeschrien zu werden.

,,Ist schon Ok Eva. Das hat nichts zu bedeuten."
Erst jetzt bemerke ich Ashitakas fürsorglichen Blick. Ich sehe ihn an.

Nikim, welcher sich fast schon zu weit aus dem Fenster lehnt, scheint sich etwas beruhigt zu haben.
,,Sie hat Glück, dass sie die Tochter eeines Bänkerchefs ist und Takumi euer Bruder." Sagt er fast schon sarkastisch.

Diese Worte wecken mich aus meiner Starre. Ich habe das hier noch nie erwähnt. Fragend sehe ich zu ihm ans Fenster.

,,Woher weisst du das?"

September - Eyes On YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt