>>Viel Spaß!<<, riefen mir meine Eltern noch aus dem Wagen hinterher und ich drehte mich noch einmal schnell um und grinste ihnen zu.
Ich konnte es nicht fassen, endlich war es soweit. Ich hatte Tickets für Bon Jovi ergattert und heute war endlich das Konzert. Ich konnte es gar nicht mehr abwarten. Die Karten lagen schon fast ein Jahr zu Hause, aber dafür hatte ich auch wirklich gute Karten erwischt. Naja, Karten war auch gesagt, immerhin ging ich allein dahin. Meine Eltern waren zwar zuerst nicht so begeistert davon gewesen, aber schließlich konnte ich sie doch überzeugen, dass ich mir dieses Konzert nicht durch die Lappen gehen lassen wollte und da ich weder einen Freund noch eine beste Freundin hatte, ging ich nunmal allein. Aber mir war das egal. Mir ging es nur um den Typen, der da auf der Bühne stand und die tolle Musik. Und da wir nur ein paar Kilometer außerhalb von Wien lebten, hatten wir wenigstens nur eine kurze Anfahrt. Als ich schließlich durch alle Kontrollen durch war und mich auf die Suche nach meinem Platz machte bemerkte ich erstmals, wie viel schon los war. In windeseile wurden die Tribünen immer voller und voller. Von den Stehplätzen und dem Golden Circle brauchte ich gar nicht erst anzufangen, denn da drängten sich schon wahnsinnig viele, da sie alle ganz vorne stehen wollten. Das war ein Grund weshalb ich keinen Stehplatz haben wollte: Dieses furchtbare Gedränge. Sobald ich meinen Platz gefunden hatte, setzte ich mich hin und beobachtete die Menschenmassen. Es war wirklich interessant mitanzusehen wie alle schnell zu ihrem Platz eilten, obwohl sie wussten, dass sowieso noch eine Vorband kam. Ich für meinen Teil, fand ja schon die Vorband toll. Als ich gehört hatte, dass Skid Row als Vorband auftreten würde, war ich noch mehr Feuer und Flamme als ohnehin schon. Nach einer Weile, als das Stadion fast voll war, ging es los. Schon wenige Minuten danach, merkte ich, wie sich neben mir jemand bewegte. Ich hatte mich ja schon gewundert, dass der Platz neben mir so lange frei war.
>>Hi<<, sagte ein blonder, großer, gut gebauter und ziemlich gut aussehender Junge.
Er musste ziemlich in meinem Alter sein. Ich fragte mich nur, warum er mich ansprach. Normalerweise tat das niemand. Nicht mal die Jungs mit denen ich in der Schule gewesen war, wechselten viele Worte mit mir.
>>Hi<<, sagte also auch ich und sah ihn an.
Ich musterte ihn kurz und sah dann wieder rüber zur Bühne. Sobald Skid Row fertig waren, räusperte sich der gutaussehende blonde neben mir.
>>Ja?<<, fragte ich ganz verwundert.
Ich wunderte mich nach wie vor, dass er mich angesprochen hatte.
>>Ich bin übrigens Moritz Kuen<<, sagte er und reichte mir höflich die Hand.
>>Melissa Koch<<, stellte auch ich mich vor.
>>Kommst du von hier?<<, fragte er.
Ich antwortete: >>Ja Wien, aber ein bisschen außerhalb.<<
>>Und du?<<, fragte ich.
>>Ja, direkt aus der City<<, erwiderte er.
Dann fragte er: >>Bist du allein hier?<<
>>Ja<<, antwortete ich ehrlich und fragte: >>Warum?<<
>>Wundert mich nur, so schön wie du bist<<, erklärte er.
>>Das glaubst aber auch nur du<<, witzelte ich.
>>Ne, is so<<, bestätigte er.
Wir unterhielten uns noch ein bisschen und dann endlich kam Bon Jovi auf die Bühne. Ich konnte natürlich alle Liedtexte auswendig, es war ja nicht umsonst meine absolute Lieblingsband. Es war ein atemberaubendes Konzert. Er hatte einige Songs vom neuen Album gespielt aber auch die alten Klassiker wie Bed of Roses, It's my Life, Livin' on a Prayer, You give Love a bad Name, Have a nice Day und noch viele mehr. Es hatte sich wirklich gelohnt. Nachdem das Konzert zu Ende war hatte ich beschlossen noch ein wenig zu warten, da es jetzt an den Taxi Ständen ziemlich überfüllt wäre. Aber so wie es aussah hatte Moritz auch nicht wirklich im Sinn aufzustehen.
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Wie schön du bist
RomanceMelissa Koch ist gerade mal 18, lebt mit ihren Eltern und ihrem Zwillingsbruder auf einem großen Hof und hat noch nicht viel von der Welt gesehen. Doch bei einem Konzert begegnet sie Moritz. Sie fällt ihm sofort ins Auge und weckt sein Interesse. Do...