Kapitel 4

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Am nächsten Morgen wachte ich langsam auf und bemerkte, dass die Bettseite neben mir leer war. Ich dachte schon, dass ich den vergangenen Tag nur geträumt hatte, doch dann kam Moritz aus meinem kleinen Bad und setzte sich aufs Bett.

>>Guten Morgen<<, begrüßte er mich und strich mir eine Strähne hinters Ohr.

>>Morgen<<, murmelte auch ich.

Ich war noch ziemlich schlaftrunken und kuschelte mich noch in die Bettdecke.

Er fragte: >>Hast du Lust auf Frühstück oder soll ich dich weiter schlafen lassen?<<

>>Ich steh gleich auf<<, sagte ich leise.

Nach ein paar Minuten stand ich auf und zog mir etwas an.

Dann fiel mir etwas ein und fragte ihn: >>Musst du nicht zur Uni? Es ist doch Montag oder?<<

Er antwortete: >>Ja, es ist Montag. Und nein, ich habe heute keine Kurse, erst morgen wieder.<<

>>Aha, okay<<, sagte ich.

Wir gingen nach unten und setzten uns zu den anderen an den reichlich gedeckten Tisch.

Meine Mutter fragte mich mit wissendem Blick: >>Wie habt ihr geschlafen?<<

Ich wusste worauf sie anspielte. Normalerweise schrie ich mitten in der Nacht auf, weil ich schlecht träumte und normalerweise war sie diejenige, die dann zu mir kam. Aber diese Nacht hatte ich durchgeschlafen.

Ich antwortete: >>Sehr gut.<<

Moritz nickte bestätigend. Wir frühstückten und dann wusste jeder was er zu tun hatte.

Als wir wieder oben in meinem Zimmer waren fragte ich Moritz: >>Willst du mir helfen, oder willst du lieber nach Hause?<<

Er antwortete: >>Ich helfe dir sehr gerne.<<

>>Alles klar<<, sagte ich und reichte ihm anschließend eine alte Jogginghose meines Bruders.

Er verstand den Wink und zog sich schnell um. Auf einem Hof konnte man schließlich immer schmutig werden.

Wir gingen aus dem Haus und er fragte: >>Was müssen wir alles machen?<<

Ich antwortete: >>Mein Zuständigkeitsbereich sind die Pferde, weil ich sie haben wollte. Also beschäftigen wir uns den ganzen Tag mit ihrer Pflege und ihrer Bewegung. Und da ich heute frei habe, haben wir wirklich den ganzen Tag dafür Zeit.<<

>>Alles klar<<, sagte er und folgte mir zum Stall.

Wir versorgten die Pferde und ließen sie auf die Koppel. Nach einer Weile holten wir sie wieder in den Stall, da ich noch etwas mit ihnen arbeiten wollte. Ich holte mir meine Lieblingsstute, eine wunderschöne Friesenstute und ließ sie an der Longe laufen.

>>Darf ich auch mal?<<, fragte Moritz der mir zusah.

>>Wenn du willst<<, sagte ich und winkte ihn zu mir.

Er kam zu mir in die Mitte des Kreises und ich reichte ihm die Longe.

Dann sagte ich: >>Pferde reagieren auf Energie. Das heißt, dass du ihr mit deiner Körpersprache Druck machen kannst und ihn wieder nehmen kannst. Und du solltest an dieser Stelle stehen bleiben und ihr nicht entgegen gehen.<<

>>Alles klar<<, sagte er.

Er versuchte sein Glück und ich fand, dass er sich wirklich gut anstellte. Nach einer Weile, holten wir uns dann noch die Lipizzanerstute und machten das gleiche. Auch bei ihr machten wir das eine Weile und brachten sie dann wieder in den Stall.

Wie schön du bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt