Am nächsten Tag kam Michelle vorbei. Sie war gerade schwanger und die ganze Familie freute sich schon auf den Nachwuchs.
Sie fragte: >>Wie gehts dir?<<
Ich antwortete: >>Gut, ich bin froh, wenn ich endlich hier rauskomme. Aber der Doktor gibt mir später noch Bescheid.<<
Sie lächelte schwach und sagte: >>Ich meinte; wie gehts dir wirklich?<<
Ich wusste was sie meinte. Sie meinte, wie es mir psychisch ging.
Ich zögerte und antwortete dann: >>Um ehrlich zu sein ... ich weiß es nicht. Sag es bitte niemandem, auch Manuel nicht, aber ich glaube, dass es ein Fehler war, nicht mit Moritz zu gehen. Aber jetzt kann ich nicht mehr.<<
>>Aber wieso kannst du jetzt nicht mehr?<<, fragte sie.
Ich antwortete: >>Er würde mir doch niemals verzeihen, dass ich ihm von der Schwangerschaft nichts erzählt habe und schon gar nicht, dass ich ihn nach der Fehlgeburt nicht angerufen habe.<<
>>Also ich glaube schon, dass er dir verzeihen würde. Er liebt dich von ganzem Herzen<<, erwiderte sie.
>>Ich liebe ihn ja auch, aber es ist wahrscheinlich besser, wenn er mich vergisst. Er lernt sicher eine andere kennen und wird mit ihr glücklich<<, entgegnete ich.
>>Das glaubst du doch selbst nicht<<, konterte Michelle. Dann fragte sie mich: >>LIebst du ihn noch?<<
>>Ja, natürlich. Ich werde ihn immer lieben, aber ich muss ihn los lassen. Es ist besser so<<, sagte ich mit Tränen in den Augen.
Michelle sagte: >>Aber ihr könnt doch miteinander sprechen. Ihr würdet sicher einen Weg finden. Und, wenn du es wirklich bereust nicht mit ihm gegangen zu sein, dann kannst du das doch immer noch machen. Ich denke, dass er dir verzeihen würde und sich freuen würde, wenn du zu ihm kommst.<<
>>Vielleicht hast du Recht, aber ich kann einfach nicht. Mir fehlt die Kraft und der Mut. Ich kann ihm so nicht unter die Augen treten<<, sagte ich.
Dann fragte sie: >>Aber, wenn Maxi und du zusammen ziehen, dann kommt er doch sicher manchmal zu Besuch. Was willst du dann machen?<<
Ich antwortete: >>In den nächsten Flieger steigen und euch besuchen.<<
>>Ach Mel, ich finde das alles nicht gut, aber es ist dein Leben, deine Entscheidung. Aber, meiner Meinung nach gehört ihr einfach zusammen. Er tut dir so gut. Was wird aus deinen Alpträumen? Seit er weg ist, hast du sie wieder. Willst du jetzt wieder jede Nacht aufwachen und diesen Horror immer und immer wieder durchmachen?<<, fragte sie.
Ich antwortete: >>Das geht euch nichts an und da ich ja ohnehin bald ausziehe ...<<
Michelle unterbrach mich und sagte: >>Das heißt nicht, dass ich dich aus dem Haus haben will. Du weißt, dass ich dich liebe wie eine Schwester und deshalb mache ich mir große Sorgen um dich, das tun wir alle. Wir wissen ja noch alle, wie es war, bevor du Moritz kennengelernt hast.<<
DU LIEST GERADE
Wie schön du bist
RomanceMelissa Koch ist gerade mal 18, lebt mit ihren Eltern und ihrem Zwillingsbruder auf einem großen Hof und hat noch nicht viel von der Welt gesehen. Doch bei einem Konzert begegnet sie Moritz. Sie fällt ihm sofort ins Auge und weckt sein Interesse. Do...