Kapitel 16

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Als ich am nächsten Morgen mit meiner Tante und ihrem Freund am Frühstückstisch saß, klingelte es plötzlich. Ich konnte mir gut vorstellen, dass es Moritz war. Also stand ich auf und öffnete die Tür. Natürlich hatte ich recht. Er küsste mich rasch zur Begrüßung und trat ein. Er strahlte regelrecht vor Begeisterung und ich war mir sicher, dass ich den Grund dafür gleich erfahren würde. Und so war es auch.

Er verkündete: >>Also unsere Reise ist geplant und gebucht. Es geht heute Abend los.<<

>>Wow<<, sagte ich verblüfft und fügte hinzu: >>Das ist ja toll. Wie hast du das so schnell geschafft? Hast du die Nacht durchgemacht?<<

>>Ja<<, bestätigte er.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf und sagte: >>Du bist unglaublich.<<

>>Und dafür liebst du mich<<, sagte er.

>>Und dafür liebe ich dich<<, bestätigte ich. Dann fragte ich: >>Also, wohin gehts? Ich bin schon ganz gespannt.<<

>>Das dachte ich mir schon<<, sagte er.

Wir gingen zu den anderen in die Küche und er setzte sich neben mich. Wir frühstückten in Ruhe und er erzählte uns von den Plänen, die er in der Nacht umgesetzt hatte. Ich war ganz aus dem Häuschen. Ich konnte gar nicht oft genug sagen, wie sehr ich mich schon freute. Immerhin besuchten wir Rom, Madrid, Paris und London. Und das in nur zwei Wochen. Das war einfach toll und ich konnte es mit dem Menschen tun, den ich von ganzem Herzen liebte.

Schlussendlich verbrachten wir den restlichen Tag mit meiner Tante in der Wohnung und gingen zusammen eine Runde spazieren. Am Nachmittag packte ich meine sieben Sachen zusammen, die ich zu Hause hastig eingepackt hatte und war auch schon startklar. Meine Tante brachte uns zum Flughafen und wir verabschiedeten uns. Dann ging es los. Ich würde zum ersten Mal ohne miene Familie verreisen. Aber dafür hatte ich Moritz dabei und das konnte mir nun niemand mehr nehmen. Bei ihm fühlte ich mich wohl und ich wüsste nicht, was ich ohne ihn getan hätte.

Als wir endlich in den Flieger steigen konnten, überließ Moritz mir den Fensterplatz. Es war zwar schon fast dunkel, aber es war toll, die beleuchtete Stadt unter uns zu sehen. Ich kuschelte mich an ihn und genoss den Flug, der allerdings nicht allzu lange dauerte.

Mitten in der Nacht landeten wir schließlich in Rom, wurden zu unserem Hotel gebracht, checkten ein und gingen auf unser Zimmer. Ich ging hinaus auf den Balkon und schaute hinunter in die beleuchtete Stadt. Es war wunderschön.

Moritz stand direkt hinter mir, legte die Arme un meine Taille und fragte: >>Bist du glücklich?<<

>>Ich könnte nicht glücklicher sein<<, antwortete ich. Dann drehte ich mich um und sagte: >>Ich liebe dich.<<

>>Ich liebe dich<<, sagte auch er.

Er küsste mich und ich schlang die Arme um seinen Nacken. So sehr ich den Moment auch genoss, aber ich war hundemüde.

Ich löste mich von Moritz und sagte: >>Sei mir bitte nicht böse, aber ich bin wirklich fertig.<<

>>Ich auch, lass uns schlafen gehen<<, stimmte er zu.

Ich nickte und wir gingen wieder hinein, schlossen die Balkontür und legten uns ins Bett. Ich war so müde, dass es keine fünf Minuten dauerte, bis ich einschlief. So wie es in diesem Moment war, sollte es immer sien. Ich liebte Moritz und er liebte mich. Ich hatte eine tolle Familie und fühlte mich in meinem Job wohl. Und ich wünschte mir, dass es immer so weiter ging. Ich wünschte mir, dass es nicht nur ein Traum war, aus dem ich irgendwann aufwachte. Ich wusste es natürlich nicht, was die Zukunft für mich bereithielt, aber ich wusste, dass ich in diesem Moment der glücklichste Mensch auf Erden war.

Wie schön du bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt