DIe restliche Woche war ganz normal. Naja, mal abgesehen davon, dass mittlerweile natürlich das ganze Dorf von meiner Beziehung zu Moritz wusste. Naja, was wollte man erwarten, wenn man mit jemandem zusammen war, der in ganz Wien bekannt und beliebt war. Sogar mein Bruder und meine Eltern wurden darauf angesprochen. Und bei allen konnte man eine Spur Neid heraus hören.
Am Wochenende war es dann so weit. Ich hatte meinen gesamten Kleiderschrank durchwühlt, hatte, aber nichts gefunden, das passte. Ich war zum Abendessen bei Moritz zu Hause eingeladen. Ich würde seine Zwillingsschwester und seine Eltern kennenlernen. Ich war ziemlich nervös und die Tatsache, dass ich nichts Passendes zum Anziehen hatte, machte die Sache nicht besser. Michelle hatte mir angeboten mit mir Shoppen zu gehen, aber ich hasste shoppen. Sie wollte mir etwas leihen, aber wir hatten unterschiedliche Größen und unterschiedliche Geschmäcker. Nun stand ich nur in ein Handtuch gewickelt, ratlos vor meinem Kleiderschrank. Ich hatte nur noch zwei Stunden um mir eine Lösung einfallen zu lassen. So wie es aussah hatte ich keine Wahl und musste wirklich noch einkaufen gehen. Plötzlich klopfte es an meiner Tür und meine Mutter steckte den Kopf herein.
Ich drehte mich zu ihr um und sie sagte: >>Du hast Besuch. Soll ich ihn reinlassen oder noch nicht?<<
>>Ist schon okay<<, sagte ich.
Ich wusste zwar, dass ich nur ein Handtuch trug, aber ich wusste, dass ich Moritz vertrauen konnte. Er kam herein und betrachtete mich.
>>Hey<<, begrüßte er mich.
>>Hey<<, sagte auch ich.
Er kam auf mich zu und gab mir einen Kuss.
Dann sagte ich: >>Du kommst genau richtig. Was gefällt deiner Familie?<<
Er antwortete: >>Zieh einfach etwas an, das dir gefällt und worin du dich wohlfühlst.<<
>>Wirklich?<<, hackte ich nach.
>>Ja, auf alle Fälle<<, bestätigte er.
>>Okay<<, gab ich nach.
Also zog ich mir eine schwarze Bluse und eine weiße Hose an, dazu einen grauen Cardigan. Als ich fertig war, kam ich aus dem Bad zurück. Moritz stand vom Bett auf und kam zu mir.
>>Du bist wunderschön<<, sagte er und legte mir eine Hand auf den Rücken während er mir mit der anderen durch die geglätteten Haare fuhr.
>>Danke<<, sagte ich.
Ich küsste ihn und er erwiderte den Kuss sofort. Er löste sich schneller von mir, als es mir passte. Er machte einen Schritt zurück und hob einen Finger.
Dann sagte er: >>Etwas fehlt noch.<<
Ich schaute ihn neugierig an. Er holte etwas aus seiner Jackettasche und reichte mir eine kleine schwarze Schachtel. Ich öffnete sie und konnte meinen Augen nicht trauen. Es war eine mit Diamanten besetzte Halskette. Ich glaubte zumindest, dass es Diamanten waren. Es war eine Goldkette, der Anhänger hatte die Form des Buchstaben M und war mit wunderschönen Diamanten besetzt. Doch ein Stein war rot und ich vermutete, dass es ein Rubin war. Ich hoffte nicht, da ich mir nicht vorstellen konnte und wollte, wie viel dieses Teil kostete.
Ich sagte: >>Sie ist wunderschön, aber ich kann das nicht annehmen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie viel das gekostet hat.<<
Er entgegnete: >>Mach dir darüber mal keine Gedanken. Und ich möchte, dass du sie annimmst. So sind wir verbunden.<<
>>Aber ...<<, fing ich an, doch er unterbrach mich und sagte: >>Kein aber.<<
Ich gab mich geschlagen und sagte: >>Okay.<<
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Wie schön du bist
RomanceMelissa Koch ist gerade mal 18, lebt mit ihren Eltern und ihrem Zwillingsbruder auf einem großen Hof und hat noch nicht viel von der Welt gesehen. Doch bei einem Konzert begegnet sie Moritz. Sie fällt ihm sofort ins Auge und weckt sein Interesse. Do...