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Wenn ich so darüber nachdachte war Ushijima selten so stark einfühlsam wie heute. Er griff nach den richtigen Worten und Taten obwohl er sonst schon fast verloren wirkte wenn es um den sozialen Umgang mit anderen Menschen ging.
Lächelnd umarmte ich ihn und Roch an ihm.
Ich wanderte mit dem gesicht näher an seinen Hals um seinen Geruch besser wahrnehmen zu können wodurch sich auf seiner Haut Gänsehaut bildete.
Lächeln verteilte ich sanfte Küsse auf seinem Hals und spürte ihn ab und zu seine Hände an meinen Hüften zusammendrücken.
„Wenn du das machst endet es wie letztens" flüsterte er. Mein Gesicht wurde augenblicklich knallrot.
Wie letztens? Meinte er etwa... wie auf der Bank neben meinem Haus...
Ich entfernte mich wieder leicht von ihm und schaute in seine Augen.
„V-vielleicht ist es besser wenn ich zuhause schlafe... wenn man uns morgen zusammen sieht-" versuchte ich aus der unangenehmen Situation zu entkomme.
„Dann wissen sie das zwischen uns alles gut ist und uns dieser Artikel nicht aus macht" vollendete er meinen Satz.
Ich musste Lächeln.

Der Wecker klingelte mich wach und wie immer war ich bereit, dieses scheiss Ding aus meinem Fenster zu werfen. Doch bevor ich ihn mir schnappen konnte griff eine große Hand nach meinem Handgelenk.
„du musst aufstehen" hörte ich Ushujimas stimme neben meinem Ohr und wurde leicht rot.
Verschlafen blickte ich zu ihm hoch und rieb mir die Augen.
„Wie viel Uhr ist es?" fragte ich wärend ich mich aufrecht hinsetzte.
Er hielt mir den Wecker hin welchen ich vor einigen Minuten noch aus dem Fenster werfen wollte.
Gähnend begab ich mich ins bad und machte mich fertig.
Angezogen und endlich wach tappte ich leise hinter ihm her. Aus dem großen Raum dröhnten mehrere Stimmen.
Ushijima lief hinein,gefolgt von mir, und schnappte sich einen Teller mit Brötchen.
Ich hatte die Befürchtung, dass mich hier jeder anschauen würde oder über die Sache von gestern reden würde jedoch bekam ich nicht mal einen neugierigen Blick. Verwundert blickte ich um mich und erkannte semi der mich glücklich anlächelte.
Lieb lächelte ich zurück.
„Siehst du? Hier interessiert sich keiner für diesen komischen Artikel."
Ushijima belegte sein Brötchen und setzte sich dann mit mir zu semi.
Die beiden scheinen ihre Streits geklärt zu haben.
-
Unsicher betrat ich das Schulgebäude welches heute eine noch unangenehmere Aura von sich hab als sowieso schon.
Ushijima schob mich sanft am Rücken über die türschwelle.
Als ich versuche mich möglichst unauffällig zu verhalten, lunste ich immer mal wieder von links nach rechts.
Aber wie das so war wenn man sich unauffällig verhalten wollte passierte genau dann das exakte Gegenteil.
Mit einem wumms lief ich gegen eine der großen Säulen und landete auf meinem Po.
Natürlich starten mich nun alle an und man hörte das ein oder andere Gelächter von hinten.
Am liebsten wäre ich sitzen geblieben und hätte mich im Boden versteckt.
Seufztend stand ich auf.
„Geht's?" fragte mich mein Freund und half mir hoch.
Ich nickte leicht beschämt und wendete meinen Blick auf den Boden.
Möglichst schnell lief ich hoch in die Klasse und erkannte direkt Yunos Augen.
Meine Schritte wollten in Richtung yuno ansetzten doch mit einem Ruck wurde ich zurück in Ushijimas starke Arme gezogen.
„Hier geblieben kleine"
Ich spürte die Blicke der anderen auf uns und wurde knallrot.
Sein Verhalten war ungewöhnlich auffällig.
„Willst du mir nicht tschüss sagen?" fragte er nach einigen Sekunden und meine Anspannung fing an sich zu lösen.
„B-bis später" lächelte ich leicht und bekam einen schnellen Kuss zum Abschied.
Ich schaute ihm nochmal hinterher und lief dann auf Yuno zu welche mit weit geöffneten Augen zu mir sah.
„Was war das?" fragte sie schnell.
„E-ein Abschiedskuss"
„VON USHIJIMA?" rief sie laut und grinste dann.
„ja yuno von Ushijima... er ist schließlich mein Freund." erklärte ich vorlaut und hörte sie leise lachen.
„Ich bin nur verwundert, dass er dich so vor aller Augen küsst... aber vielleicht hat ihm der Artikel das Gefühl gegeben, dass er mehr zeigen musst wem du gehörst." erklärte sie mehr zu sich selbst und klopfte auf den freien Platz neben sich.
Ich setzte mich und stellte die Tasche ab.
„Wem ich gehöre?"
„ist doch klar... wenn andere Leute denken du würdest mit jedem was haben heißt das ja auch dass du nicht nur Ushijima gehörst... wahrscheinlich will er das ändern" grinst sie leicht vor sich hin und legte einen Block auf ihren Tisch.
Stimmt... so habe ich das noch garnicht gesehen...
Ich wurde leicht rot und tat mich schwer dem Unterricht aufrichtig zu folgen.
-
Die nächsten Tage vergingen recht schnell und ohne große Zwischenfälle. Ushijima konzentrierte sich wieder mehr aufs Training und wir sahen uns oft nur in der Turnhalle.
Mit dem Notizbuch in der Hand räumte ich auch die letzten Bälle ein wobei mir Ushijima wie immer half.
„Dankeschön" lächelte ich und lehnte mich an ihn.
„Hat noch jemand was wegen dem Artikel gesagt?" fragte er während wir Hand in Hand aus der Halle liefen.
Ich schüttelte leicht den kopf.
„Klar bekomm ich manchmal noch einige Blicke aber wirklich sagen tut keiner was"
Ich spürte wie er sanft meinen Kopf küsste und lächelte.
„Hab ich doch gesagt"
Ich nickte und drehte mich zu ihm.
„Was machst du am Wochenende?" fragte ich nach einer Weile und vernahm einen etwas unangenehmen Blick in seinem Gesicht.
„Ich muss trainieren... wir haben bald ein Spiel mit ein paar Trainern von anderen vereinen die mich vielleicht anwerben wollen... ich muss in Form sein"
Erklärte er leicht unsicher und drückte meine Hand.
Ich nicke kurz und legte dann meine Hände auf seine Wangen.
„Streng dich an" flüsterte ich und küsste ihn kurz.
Ich spürte wie seine Unsicherheit verflog.
Lächelnd nickte er.
„Aber du kannst mir gerne zuschauen"
Er brachte mich bis zum Tor.
„Natürlich! Da musst du nicht zwei mal fragen"
Ich gab ihm noch einen Kuss und verschwand dann hinter der ersten Abbiegung.
Als ich zuhause ankam füllte sich meine Nase schon mit dem leckeren Geruch von essen.
Ich stellte meine Tasche ab und lunste in die Küche.
„Ah hallo Schatz wie war dein Tag?" fragte er wärend er den Topf auf den Tisch stellte.
„so wie immer"
Hungrig setzte ich mich zu ihm und schaufelte mir hungrig einen Löffel nach dem anderen in den Mund.
„Wie immer? Super langweilig und einfach nur Schulzeug oder so spannend dass du es mir garnicht erst erzählen kannst?" fragte er etwas skeptisch als würde er genau wissen dass es das zweitere War. Und ich weiß das er es wusste und antwortete trotzdem mit „einfach nur Schulzeugs" und er fragte nicht weiter nach.
Wie sollte ich ihm denn meine Situation erklären ? Er würde sich wochenlang Gedanken machen und mich vielleicht zu einem anti mobbing training schicken. Das würde ich ihm zutrauen also nein. „Keine Chance Papa tut mir leid." entschuldigte ich mich stumm ohne es auszusprechen bei ihm und ich war mir sicher er würde es verstehen.
Nach dem Essen schlenderte ich müde die Treppen hoch und rief ein „gute Nacht" nach unten und lies mich ins Bett fallen.

Smile for meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt