Chapter 3

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Ein kleines Café machte sich am Ende der Straße auf. Es wurde schon langsam dunkel und ich musste wieder nach einem Schlafplatz suchen.

Zwei Tage waren es schon. Zwei Tage lief ich schon herum, wusste nicht wo genau ich war oder wo ich hinsollte.

Ich lief in das kleine Café hinein, welches sich als einen Donut Shop herausstellte. Ich setzte mich an einen Tisch in eine Ecke, damit ich nicht so viel Aufmerksamkeit bekam.

Ich schaute aus dem Fenster und überlegte wegen meinem heutigen Schlafplatz. Eine ältere Frau kam zu mir und lächelte mich freundlich an.

„Hallo, was kann ich dir bringen?"

„Einen Kakao bitte..."

„Alles klar, kommt sofort."

Sie lächelte mich weiter freundlich an und ging wieder. Ich strich mir über mein Gesicht und meine Haare. Seit zwei Tagen habe ich kaum Schlaf bekommen und ich fror immer noch extrem.

Leider hatte ich nicht allzu viel Geld ergattert, weshalb ich mir keine wärmeren Klamotten leisten konnte.

Leute bestehlen war tatsächlich nicht meine Art und Weise mein Geld zu bekommen, aber im Moment ging es nunmal nicht anders.

Ich hatte nur mein Top und eine Jogginghose an. In der Leere war es anscheinend viel wärmer als hier in der normalen Welt.

Das einzig gute war, dass die Apokalypse tatsächlich hier nicht stattgefunden hat. Nach ein paar Diskussionen wurde mir endlich erzählt, dass es Mai 2021 war.

Mehr Gutes war da aber auch nicht. Ich hatte meine zwei Familien verloren und war irgendwo im nirgendwo.

Die Frau, die sich als Agnes vorstellte, stellte mir meinen Kakao vor die Nase. Ich bedankte mich und widmete mich wieder meinen Gedanken.

„Sag mal, mein Kind, ist alles gut bei dir? Deine Klamotten passen absolut nicht zu dem Wetter da draußen. Es stürmt wie verrückt."

„Alles bestens."

Ich wimmelte eine besorgte Agnes ab und richtete meinen Blick wieder nach draußen, wo es tatsächlich auf einmal wie verrückt stürmte.

Bevor sie noch etwas sagen konnte, betrat ein Kunde das Gebäude, weshalb sie mich nun endlich in Ruhe ließ.

Ich konnte ihre Blicke trotz dessen die ganze Zeit in meinem Rücken spüren. Nach ein paar Minuten hörte ich einen Stuhl, der nach hinten geschoben wurde und Schritte, die auf mich zukamen.

Innerlich wollte ich diese Person direkt verbannen, da ich einfach mal in Ruhe gelassen werden wollte.

„Maja? Bist du es wirklich?"

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und da fiel mir alles aus dem Gesicht.

„...Klaus?"

Er grinste wie ein kleines Kind und setzte sich mir gegenüber. Ich war extrem froh ihn zu sehen, auch wenn Fünf mir am liebsten gewesen wäre.

„Du siehst echt Scheiße aus."

„Mhm danke, mir geht es auch so."

„Trink erstmal den Kakao und dann laufen wir zu den anderen."

„Die anderen sind auch hier?"

Klaus nickte nur und lächelte mich an. Mein Herz machte einen Aussetzer, als ich an meine Geschwister dachte. Sie alle waren wahrscheinlich älter geworden.

Klaus zum Beispiel hatte jetzt längere Haare, auch wenn er sich immer noch so kindisch verhielt. Ehrlich gesagt mochte ich ihn aber genau dafür.

Er unterhielt sich noch ein bisschen mit Agnes, während ich in Ruhe meinen Kakao trank und vor Vorfreude fast platzte.

Als ich dann endlich fertig war, machte ich mich zusammen mit Klaus auf den Weg zu deren vermeintlichen Haus.

Er wollte mir nicht so viel erzählen, aber er hatte schon verraten, dass ich eine neue Person kennenlernen werde.

Ich war schon ganz aufgeregt, hoffte aber, dass es kein Mädchen war. Ich wollte Fünf ganz alleine für mich haben.

Auch wenn das jetzt etwas gruselig klang, aber ich brauchte ihn. Ich konnte ihn nicht schon wieder verlieren...

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His two- parallel daughter | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt