Ich konnte nicht atmen. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nichts machen. Doch solange ich auch wartete, es passierte nichts.
Das Auge sah mich einfach nur mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an. Doch dabei fiel es mir tatsächlich auf. Genau das, was andere Bürger auch gesagt hatten.
Die Geräusche klangen wie die aus einem Stromkasten und manchmal war ein leises Zischen zu hören. Der Schimmer bestand aus vielen blauen Strahlen.
Plötzlich kam einer dieser Strahlen auf mich zu und fiel über meinen Körper. Es war wie, als ob es mich scannen würde.
Mein Herz schlug mittlerweile bis zum Himmel und ich spürte schon fast gar nichts mehr, da mich meine Angst so stark betäubte. Nur wenige Momente später weitete sich die Pupille des Auges.
Beim Menschen würde man jetzt sagen, dass der Blick sanft wurde. Und genau so sah es mich an. Das Auge verkleinerte sich nun um einige Kilometer, sodass es die Größe von einem Tennisschläger halte.
Es kam auf mich zu und kuschelte sich an mich ran. Es fühlte sich so an, als ob es mich umarmte.
Schließlich wurde es wieder größer und flog hinauf zum Himmel, an seine ursprüngliche Stelle, wo es weiterreiste.
Ich sah noch mehrere Minuten geradeaus und berührte die Stelle, an der mich das Auge „umarmt" hat. Sie war warm und irgendwie voller Liebe.
Perplex lief ich schließlich langsam nach Hause. Meine Gedanken kreisten ständig um das, was gerade passiert war.
Ich zog vorsichtig den Schlüssel aus meiner Tasche und drehte diesen im Schlüsselloch um. Direkt kam mir Klaus entgegen, der mich freudig umarmte.
„Maja! Wo warst du solange? Hat sie dir irgendwas angetan?"
„Was? Ich war doch gar nicht so lang weg?"
„Spinnst du? Du warst den halben Tag weg. Es ist schon 17 Uhr."
Verwirrt sah ich zur Uhr, die in der Küche hing. Und tatsächlich. Es war bereits 17 Uhr. Doch für mich hatte es sich nur wie ungefähr zwei Stunden angefühlt.
Aber wenn es stimmte, was auf der Uhr stand, dann war ich knapp sechs Stunden weg.
„Maja!"
„Hm? Was?"
Klaus fuchtelte vor meinem Gesicht mit seiner Hand umher.
„Hey Schatz."
Ich drehte mich um. Fünf kam aus dem Wohnzimmer mit einem Lächeln zu mir gelaufen. Er gab mir einen Kuss und umarmte mich daraufhin.
„Ihhhh nehmt euch ein Zimmer!"
Ich warf Klaus einen wütenden Blick zu, woraufhin er die Hände hob und mich wie ein kleines Kind ansah.
„Ich muss mal mit dir reden."
Damit zog ich Fünf an seiner Hand in die Küche. Diese hatte zwar keine Tür, jedoch war es mir komplett egal. Ich lehnte mich gegen den Tresen und schaute aus dem Fenster.
Meine Lippen presste ich zusammen.
„Was ist los? Hat Aileen irgendwas getan? Hat sie dich verletzt?"
„Nein... nein, alles gut. Ich weiß jetzt warum sie dieses Auge geschaffen hat und sie hat mir auch erzählt, wie sie es getan hat. Aber- ich hatte eben eine komische Begegnung. Das Auge hat mich bemerkt."
Fünf sah mich besorgt an und stellte sich vor mich. Er nahm meine Hände und strich vorsichtig über diese.
Ich atmete tief durch und legte meinen Kopf an seine Schulter, ehe ich auch schon begann, ihm alles zu erzählen, was mit dem Auge passiert ist.
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His two- parallel daughter | Five Hargreeves
Fanfiction••• Band 2 ••• Nachdem Maja in diesem Loch aus unendlicher Leere gelandet ist und dort für eine bestimmte Zeit lebte, schaffte sie es endlich zurückzukommen. Doch als sie endlich ihre Familie wieder findet, kommen schon bald große Probleme auf. Sie...