Chapter 44

68 2 2
                                    

Doch plötzlich passierte etwas.. komisches. Keiner bewegte sich mehr. Es war komplett still. Die Zeit schien wie angehalten.

Und ich kannte das. Leider.

Ich erinnerte mich an die Zeit bei der Kommission zurück, als ich Probetraining hatte und die Zeit plötzlich stillstand. Daraufhin tauchte die Leiterin vor mir auf und holte mich zurück.

War es jetzt genau so?

Ich lief bedacht durch die ganze Menschenmasse und schaute dabei in die einzelnen Gesichter.

Sie zeigten wie ängstlich, verwirrt und verstört die Menschen waren. Jedes Einzelne spiegelte eines dieser drei Emotionen wider. Konnte ich es ihnen eigentlich verübeln?

Von den Kindern will ich gar nicht erst sprechen. Diese wussten ja noch weniger, was überhaupt los war oder wie sie damit umgehen sollten. Die Kleinen hatten doch keine Annung.

Mein kompletter Körper spannte sich an. Ich kam auch an allen meinen Geschwistern vorbei. Sie waren wirklich komplett verteilt durch die Menge und schienen keinen Plan gehabt zu haben.

Diese unerträgliche Stille machte mich verrückt.

Ich lief weiterhin vorsichtig durch die Masse und schaute um mich. Die Leiterin musste hier irgendwo sein, nicht wahr? Sie musste irgendwo stehen und auf mich warten. Aber wo?

Ich bog schließlich in eine Seitengasse, um zu der Hügelregion zu kommen.

Diese war direkt hinter unserem Haus. Dort standen einfach mehrere Hügel nebeneinander und boten einen schönen Ausblick.

Für mich jedoch war das der Perfekte Ort, um nach der Leiterin Ausschau zu halten. Mein Herz klopfte gegen meine Brust und die Nervosität stieg immer weiter.

„Maja?"

Ich drehte mich ruckartig zur Seite und erkannte auf einmal Fünf, der schnell zu mir lief. Ich war so erleichtert, dass ich zu ihm rannte und ihn daraufhin umarmte.

Er legte seine Arme ebenfalls um mich und drückte mich an sich.

„Du-Di siehst das auch oder?"

„Ja, tu ich. Die Leiterin muss hier irgendwo sein."

Wir liefen nun zusammen auf den Hügel hinauf. Er hielt meine Hand und auch ich wollte nie wieder loslassen.

Ich war so glücklich, dass ich ihn endlich gefunden hatte. Ihm hätte sonst was passieren können.

„Ist alles in Ordnung bei dir?"

„Ja.. Sag mal, woher kennst du eigentlich die Leiterin? Du hast mir nie von ihr erzählt."

Ich sah hoch in seine grünen Augen, die ich immer noch wunderschön fand. Seine Haare waren leicht verwuschelt und auf seinem Gesicht lag ein Schatten.

„Wir hatten eine nicht so schöne Vergangenheit."

„Ist schon okay... ich kann dich verstehen."

So liefen wir nun still nebeneinander her. Dennoch war es eine angenehme stille und ich dankte allem und jedem dafür, dass ich ihn gefunden hatte.

Als wir endlich ganz oben ankamen, musste ich erstmal kurz durchatmen. Die Wärme war unvorstellbar, obwohl weiterhin dieser gruselige Himmel zu sehen war.

Schließlich schauten wir uns etwas um. Von hier oben hatte man den perfekten Ausblick auf die Menschenmasse und die umliegenden Häuser und Wohnungen.

Plötzlich hörten wir ein Pfeifen.

Wir drehten unsere Köpfe schnell nach links und da standen sie. Die Leiterin und... Aileen.

———————

His two- parallel daughter | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt