Der Mann sah mich überfordert an und öffnete den Mund, jedoch kam kein Wort raus. Schließlich senkte er seinen Kopf und lief schnell davon.
„Alles okay?"
„Ja, ich- es überfordert mich gerade nur ein bisschen."
„Weißt du, wo Fünf ist?"
Diego zeigte in eine Richtung. Ich bedankte mich und ging nochmal kurz sicher, dass er gut zurechtkommt, als ich mich weiter durch die gesamten Menschenmassen drängte.
Ich wollte zuerst sehen, wie es Fünf geht, bevor ich irgendwo half. Abgesehen davon hatte ich auch keinen Plan, was wir jetzt noch machen sollten.
Aber wir waren nun mal „Helden". Jeder ging davon aus, dass wir sie retten und so mussten wir es wenigstens probieren.
Irgendwann rannte ein kleines Kind in mich. Es viel hin und war sichtlich überfordert mit der ganzen Situation.
Es verstand noch nicht, was los war. Aber selbst die Erwachsenen hatten ja keine Ahnung.
Ich hockte mich langsam hin und half ihm hoch. Der Kleine hatte Tränen in den Augen und klammerte sich direkt an mir fest.
„Wo ist deine Mama?"
„Ich- Ich weiß nicht... Mama verschwunden."
Ich lächelte ihn an und nahm ihn schließlich auf meine Arme. Er war höchstens vier. Der Kleine tat mir so unglaublich leid.
Ich brachte ihn zuerst etwas aus der Menschenmasse und lief mit ihm dicht an den Häusern entlang, sodass uns keiner umrennen konnte.
Das kann ja was werden...
Von Weitem konnte ich Viktor erkennen, der gerade versuchte, eine hysterische Frau zu beruhigen. Ich lief schnell auf die beiden zu.
Die Frau sah so aus, als ob sie gerade erst aufgestanden wäre. Augenringe zierten ihre braunen Augen und auch sonst war sie nur mit Bademantel und Schuhen bekleidet.
„Hey, was ist los?"
„Dieser junge Mann will mir weiß machen, dass ich mich verstecken soll, weil hier irgendein komisches Vieh rumfliegt!"
„Ma'am es tut mir leid, aber Sie sind gerade wirklich alle in Lebensgefahr, Sie sollten auch rennen oder sich irgendwo sicher verstecken."
Bevor sie noch was sagen konnte, zog ich Viktor mit mir und stellte mich in eine kleine Seitengasse. Er war außer Atem und sah ebenso sehr müde aus.
„Weißt du, wo die anderen sind? Ich habe bis jetzt nur Diego gefunden."
„Eh- Fünf hat die Leiterin gesehen und ist ihr hinterhergelaufen. Allison ist mit Damian zu Hause geblieben, Luther und Abby habe ich eben in der Menge verloren und die anderen sind auch irgendwo in den Massen verteilt."
„Viktor.... Allison ist- sie hat es nicht überlebt.."
„Was..? Aber sie ist doch zu Hause geblieben?"
„Ja, lange Geschichte. Kannst du den Kleinen zu uns nach Hause bringen? Ich muss Fünf und die anderen suchen."
Er nicke verständnisvoll und zwei Minuten später war ich wieder alleine, hatte aber auch endlich wieder beide Hände frei. Ich lief also wieder los und joggte weiter gegen die ganzen Menschen.
Ich wusste nicht, wann das alles ein Ende nehmen würde, jedoch lief ich einfach weiter. Ich musste sichergehen, dass ihm nichts passiert ist.
Irgendwann fand ich auch Nilas, Malea und Klaus. Sie alle drei koordinierten die Menschen etwas und kümmerten sich um hysterische Bürger.
Ich checkte kurz, ob sie alles im Griff hatten, ohne mich noch weiter zu nähern und bog irgendwann wieder in eine ruhige Seitengasse ein.
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His two- parallel daughter | Five Hargreeves
Fanfiction••• Band 2 ••• Nachdem Maja in diesem Loch aus unendlicher Leere gelandet ist und dort für eine bestimmte Zeit lebte, schaffte sie es endlich zurückzukommen. Doch als sie endlich ihre Familie wieder findet, kommen schon bald große Probleme auf. Sie...