Chapter 40

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Total überfordert schaute ich mich um und hielt meine Ohren zu. Die Menschen waren alle viel zu laut, weshalb ich kurzzeitig meine Augen zusammenkniff.

Schließlich drehte ich mich ein Stück zur Seite und versuchte zu erkennen oder zu verstehen, was los war.

Irgendwann rannte eine Frau in meine Richtung. Sie hatte ein Baby auf dem Arm und war total aufgelöst. Ich stellte mich ihr in den Weg, sodass sie stehen blieb.

„Entschuldigung? Was ist los? Warum schreit jeder so?"

„Du hast es nicht mitbekommen? Das Auge! Da hinten!"

Sie zeigte hinter sich. Mit großen Augen beobachtete ich das Auge, wie es sich gerade durch einen Menschen durchfraß.

Ach du scheiße.

„Du bist doch Maja oder? Von der Arrow Akademie?"

„Eh- ja, ja. Kommen Sie mit. Wie ist ihr Name?"

Schnellen Schrittes lief ich zusammen mit ihr durch eine kleinere Seitengasse, wo es zum Glück ruhiger war.

„Paula. Paule Adams."

„Und die Kleine?"

Ich zeigte mit meinem Kopf auf ihr kleines Baby, welches warum auch immer seelenruhig schlief. Paula lächelte mich sanft an.

„Das ist Sarah."

Ich lächelte ebenfalls und wich nebenbei einigen Stühlen aus, die mit voller Windkraft in unsere Richtung flogen.

„Maja, wieso hilfst du uns? Ich meine, ich bin dankbar, aber da sind so viele andere Menschen. Warum ausgerechnet wir?"

„Weil ich auch ein kleines Baby erwarte. Ich kann es nicht übers Herz bringen, dich und Sarah einfach dem Sterben auszusetzen."

Paula schien sehr überrascht, über die Nachricht, dass ich ein Baby erwarte, aber darum kümmerte ich mich nicht.

Sie stellte keine weiteren Fragen und so konnte ich mich nun ganz darauf konzentrieren, uns relativ sicher nach Hause zu bringen.

Nach ein paar Minuten, weiteren Stühlen und noch einigen anderen Hindernissen, sah ich endlich unser Haus.

Sarah schrie mittlerweile, was nicht wirklich überraschend für mich war.

Uns trennte nur noch eine Straße und wir wären zu Hause.

Das Auge flog in dem Moment genau über uns, schien uns aber nicht zu bemerken. Zur Sicherheit zog ich Paula allerdings hinter eine Hauswand, die eine Ecke bildete.

Ich schirmte uns etwas ab und nach wenigen Momenten war das Auge zumindest nicht mehr im Gefahrenbereich.

Das Überqueren der Straße kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich schaute ständig um mich, versuchte meine Panik zu verstecken und ging sicher, dass es Paula und Sarah gut ging.

Bevor ich überhaupt Klingeln konnte, riss Damian die Tür auf. Wir drei gingen schnell hinein und ich war durchgehend darauf bedacht, hinter den beiden zu laufen, um sie im Notfall schützen zu können.

Ich lehnte mich gegen die Wand und auch Paula war fertig mit den Nerven.

Damian schloss die Tür schnell zu. Ich sah zu der jungen Mutter und lächelte sie müde an.

„Alles wird gut. Wir sind jetzt erstmal in Sicherheit."

Hoffentlich.

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His two- parallel daughter | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt