Die Braut der Magier #Wattys2023

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Watt zog sich aus den Schatten des Kerkers zurück, in die er der Brautmutter und dem Scarr heimlich gefolgt war.
Er hatte nun mehr als genug gehört.

Mit flinken unhörbaren Schritten verließ er den Tunnel und weckte im Vorbeilaufen die von ihm verzauberten Wächter wieder auf, damit sie nicht gar noch beim Schlafen erwischt würden, bevor er seine Magie nutzte um sich damit hinauf auf das Dach zu katapultieren und dann dort ganz gemächlich und ungesehen zurück zu dem Hochzeitspavillon begab, an dessen hinterer unbewachten Seite er dann ungehört und ungesehen hinabsprang und rasch durch die vielen dicken Schleier eintrat.
Sein Magierbruder Zed wartete bereits ungeduldig auf ihn.

„Bei den Göttern... Watt, da bist du ja endlich.
Sie haben schon die Trommeln geschlagen. Und das bedeutet, deine Braut hat sich nun auf den Weg zu dir gemacht.
- Und? Ist sie wirklich so krank und hässlich im Geiste, wie man es behauptet hat?", fragte er ihn Neugierig, und tausche dann zugleich die Jacke mit ihm, denn um seinen Ausflug zu decken, hatte er sein dunkel gezaubertes Haar nun ebenfalls zu einem Schopf gebunden und vorübergehend seinen Platz eingenommen.

„Nein. Sie ist schön und scheint auch nicht gestört oder geistig umnachtet zu sein, ganz so, wie es sich seine Hoheit, der König bereits dachte, als ich ihm um die Erlaubnis bat, diese edle Blume als eine Zwölf-Monats-Braut freien zu dürfen, wie man es an mich heran trug.
Doch die bösen Gerüchte über das hoch-ehrenhafte Haus Jayy sind anscheinend wirklich wahr und diese Familie hat all ihre geborenen Töchter des Hauses entweder unter leidvollen Bedingungen verborgen gehalten oder umbringen lassen, - bis auf diese letzte hier. Und
nun wird sie gezwungen, mir ihre Lebensessenz zu geben, auf dass dieses Haus doch noch einen männlichen Erben erhält.
Durch mich.
- Natürlich.
Was auch sonst?
Es gibt keine einzige Edelgeborene Tochter, die ohne Not einem unedel geborenen wenn auch hoch dekorierten Magierlord des Königs ihre Energie verspricht.
Gerade begehrte Sie noch offen gegen ihren Vater auf und wurde sofort dafür mit qualvollen Leiden bestraft.
Vermutlich wirkt da einer der niederen Zauberer einen Ketten-Bann. Ich denke mal, sie werden sie also während der Hochzeit ebenfalls damit foltern, oder noch schlimmer, sie nun auch noch unter Sinnes-Gifte stellen, damit ich ihre Geschichte, der in ihrem Geiste völlig verwirrten und verderbten Tochter glauben schenke und sie später ohne noch mal nachzufragen von ihrem angeblichen Leiden erlöse.", spottete Watteom finster und Zed sah ihn nun grimmig an.
„Dann ist dies wohl auch der Grund, warum du sie heute schon schwängern sollst, derweil sie betäubt schläft.
Und sie stellten ja außerdem auch noch die Bedingung, dass die Braut danach noch weiter hier in ihrem zu Hause verweilen sollte, wo sie sich angeblich wohler fühlt und weniger verwirrt ist, derweil du dann bald schon in den Krieg ziehst, Bruder.", begriff Zed die Zusammenhänge rasch und nickte nun ebenfalls hohnspottend.

„Nun... Das werde ich nun so ganz sicher nicht mehr zulassen."
Wenn diese Frau wirklich meine Braut sein will, dann nur zu ihren eigenen Bedingungen. Und das ganz sicher auch nicht mehr länger in diesem hohen Hause verbleibend ... Unten im hiesigen Kerker.", spottete er düster und selbst Zed, der schon viel erlebt hatte, schluckte nun hörbar.
„Sie haben ihre eigene Tochter im Kerker aufbewahrt?", fragte er ihn ungläubig.

Watt nickte lediglich düster und richtete sich rasch noch die edlen, seidenen Ärmelaufschläge des langen Rockes.
„Siehe, Zed... Das hier ist die grausame adelige Landbevölkerung, von Iddhee. Noch immer zählt hier nur einzig ein männlicher Erbe, obschon die Gesetze noch unter König Arrgar geändert wurden und nun auch Töchter in die Erbfolge mit einschließt.
Jedoch scheint es hier nach wie vor verpönt zu sein, ausschließlich Töchter geboren zu haben, und dann eher einen würdigen Schwiegersohn als Nachfolger zu benennen, der nicht das Blut dieses Hauses in sich trägt, aber es sehr wohl, in seiner direkten Linie weitergibt...", befand er zornig.