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Watteom forderte sie irgendwann auf zu sagen was sie noch gerne probieren wollte... und sie deutete auf dies und jenes, was sie noch nicht kannte aber von anderen Leuten sichtlich gerne verzehrt wurde.
Manches mochte sie nicht und spuckte es heimlich wieder aus, - bis Zedderas es mitbekam und ihr grinsend zwinkernd ein Tuch hinhielt, wo hinein sie ausspucken konnte, was ihr nicht schmeckte.
Zed amüsierte sich dabei aber jedes Mal über ihr Gesicht... lachte sogar und hielt ihr dann etwas anderes das sie bereits kannte und auch mochte vor den Mund.

Hmmm... ja, schön, wie aufmerksam er doch war.

Dann kamen auf einmal Musiker zur offen stehenden Flügeltüre herein und lautes Klatschen und Jubel setzte unter den Gästen ein.

Ein Flötenspieler begann sogleich zu spielen.. Ohhh wie schön.
Ab und zu hatten sie früher Musik von weit weg gehört. Wenn im Hause Jayy ein Fest gefeiert wurde. Doch hier und jetzt Klang, die Flöte, so laut und klar und schön.
Ohhhh... und fröhlich.
Gemma kam schon wieder nicht aus dem Staunen heraus.
Eine Frau mit bunten Bändern im Haar und farbenfrohen Röcken schlug schließlich eine Handtrommel dazu... flott und anregend, passend zur lustigen Melodie der Flöte dann setzten noch andere Musiker mit ihr unbekannten Instrumenten ein und eine ganz in Schleier gewandete junge Frau tanzte sogleich mit Finger-Schellen, die die immer wieder anklingen ließ, in die Mitte des Raumes hinein und drehte sich dort zwischen den Tischen.

Oh...
So herrlich und fröhlich ...
So hätte sie auch gerne mal getanzt, dachte Gemma begeistert und hüpfte nun fast schon auf und ab.
Ja, am liebsten wäre sie sogar aufgesprungen und hätte sich einfach jubelnd und klatschend mit der Frau zusammen in der Mitte gedreht.
Aber vermutlich wäre sie dann auch bald schon hingefallen. - So ungeschickt, wie sie immer war...?!

Watteom stieß sie irgendwann wieder ein bisschen am Arm an und nickte auf ihren verwirrt fragenden Blick hin zu seiner Hand hinab. Da hielt er gerade schon ein weiteres Stück saftigen Fleisches für sie bereit, das er nun zwischen zwei dünnen silbrig schimmernden Stäben an ihre Lippen hielt...
Sie nahm es mit einem zerstreuten Nicken und Lächeln und blickte dann aber sofort interessiert auf die hübschen Bestecke hinab, die er benutzte.
Sie waren aus kunstvoll gehämmertem Silber, ein großer tiefer Löffel und fein gravierte silberne Stäbchen.

Ab und an nahmen er und auch Zed auch noch so eine große silberne Zinkengabel, für die enormen Fleischstücke oder gesottenes Gemüse, um sich diese auf ihre Teller zu laden um sie dann dort ganz exakt in kleine Häppchen zu zerteilten, bevor sie Gemma damit weiter fütterten.
Sie musste nur den Mund öffnen, kauen und schlucken ... mehr nicht.

So unvorstellbar rührend war das.
Sie war noch nie von anderen so liebevoll umsorgt worden. Also so freundlich und nett und zuvorkommend.
Denn zugleich sie das für sie taten, hielten sie nun beide je eine ihrer Hände fest in seinen Fingern.
Watteoms Daumen strich dabei mehrfach über ihren gerade durch die Musik und Aufregung flatternden Puls am Handgelenk.
Und Zedderas zwinkerte ihr zu, wann immer Gemma ihm zulächelte oder sich errötend bei ihm bedankte.
Er drückte dann auch immer ganz sanft ihre Finger, streichelte über ihren Handrücken und lehnte sich ab und zu ganz nahe zu ihr hin, sodass sie dann wieder seine herrliche Wärme spüren und sich kurz bei ihm anlehnen konnte.
Ohhhhh...
Hatte sie sich jemals vorgestellt, dass es so sein könnte, gleich zwei Männer zu heiraten? Auch noch zwei so liebevolle und gut aussehende Magier?!

Sie hatte ja schon halbwegs befürchtet, dass Watteom ihr nun noch weiter zürnen würde, weil sein Bruder so viel Lebensessenz für sie aufgewendet hatte, doch das tat er nun rein gar nicht mehr.
- Erstaunlicherweise.

Während er zu ihrem Vater böse und fast grausig anzuschauen gewesen war, ... so kalt und brutal, war er ihr gegenüber nun wieder ausgesucht höflich und freundlich und überaus aufmerksam.
Ja...
Er beschützt sie.
Er war ein Krieger.
Und Zed ... der heilte sie.
Er war ein Heiler.
Er hatte gemacht, dass ihr Rücken, der nach dem aufwachen wieder so weh getan hatte, wie sonst auch immer, nun wieder ganz gesund anfühlte. Er schmerzte sie nun gar nicht mehr!
Ja, Nichts tat nun noch weh.
Dank Zedderas.

Die Braut der Magier #Wattys2023Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt