Die Braut der Magier #Wattys2023

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Watteom war als erster bereit gewesen, ihr Gemahl zu werden.
Er hatte sie als erster verteidigt, sie zuerst beschützt, diese grausige Kette von ihrem Bein abgeschlagen, diesen alten Magier getötet der ihr ihre Essenz hatte rauben wollen und gegen ihren Vater, den Scarr of Iddhee, gekämpft.
Doch Zedderas hatte ihr dagegen noch so viel mehr von seiner Essenz gegeben.
Er hatte sie geheilt und gestern noch ihre Schmerzen blockiert... mit seinen Zaubern. Und das alles sogar so sehr, dass er darüber ganz alt geworden war...

Beide hatten sie also ihren ersten Kuss verdient, dachte sie leicht beklommen fühlend.
Aber ihr Blick wanderte nun unwillkürlich wieder zu Watteom. Er war so stark und ruhig... wie ein Fels. Egal, ob um sie herum alles im Chaos versank, und sie ein giftiges Tier fast tötet, er war die Ruhe selbst. Auch als sie geklagt hatte, ihr wäre kalt, hatte er sie einfach nur an sich gezogen. Er hatte nichts gesagt, nur das getan, was ihr gut tat.
Sie betrachtete seinen gerade weich aussehenden Mund ...
Er war sonst immer so hart und ernsthaft, so angespannt... und alle fürchteten ihn. Kayla, Seola und Vanna...

Aber sie nicht.

Sie hatte keine Angst davor ihm irgendwann all ihre Essenz geben zu müssen. Er würde sie dabei sicher nicht leiden lassen, nicht grausam sein oder brutal vorgehen... nein.
Unwillkürlich legte sie sich vorsichtig zurück auf seinen Arm und wandte sich ihm dann herumtollend zu. Sein Gesicht war dem ihren nun so nahe.
Schließlich hob sie zögernd ihre Hand an seine Wange und sofort schlug er die Augen auf, so als hätte er gar nicht mehr geschlafen und beide sahen sie sich nun an, bis Gemma schließlich all ihren Mut zusammenraffte, den Kopf hob und ihn vorsichtig auf seinen Mund küsste.
Oh...
Das fühlte sich gut an.
Es prickelte genauso schön wie Zedderas Küsse auf ihren Nacken gestern.

Schließlich legte sie sich zurück auf seinen Arm und lächelte ihn nun doch wieder etwas schüchtern fühlend an, derweil er nun wieder so ernsthaft wie immer wirkte.
Sie hatte unwillkürlich das Gefühl, sich nun erklären zu müssen, also tat sie es auch.

„Das war nun meine Entscheidung, Watteom... Du bist mein Erster Wunsch gewesen, der erste der mich befreien wollte, der erste der für mich gekämpft und mich gerettet hat...
also warst du nun auch mein erster Kuss.", wisperte sie leise und sah ihn nur ganz kurz schwer ausatmen, derweil er nun seine Hand mal wieder ganz ruhig über ihre Hand an seinem Gesicht legte und sie nur weiter Stirnrunzelnd betrachtete. Doch er sagte noch immer nichts, das machte die zunehmend unsicherer.

„Du ... bist immer so ernsthaft und nach außen hin kühl... Gestern dachte ich noch du seist vielleicht immer so kalt und müsstest das auch sein, so als Krieger-Magierlord. Aber heute weiß ich es besser, Watt. Und darum habe ich nun auch keine Angst mehr vor dir und Zed... Auch nicht davor dass ihr vielleicht doch nur ausschließlich meine Essenz haben wollt und mehr nicht. Ihr müsst mich deshalb nicht beruhigen oder noch viel mehr verwöhnen, als bisher, damit es euch nicht leid tut, wenn ihr sie irgendwann braucht und nehmt.
Sie gehört euch jetzt schon, ganz und gar!
Und ich... hatte auch gestern Nacht nicht wirklich Angst vor euch ... nur..."
Gemma unterbrach sich selbst, errötete und schluckte hart, dann blinzelte sie die aufsteigenden Tränen fort, die Watteom natürlich bemerkte und seine Hand nun so wie sie bei ihm auf ihre Wange legte... und sein Stirnrunzeln verstärkte sich noch dabei.
Ohhh...
Unwillkürlich seine Wärme genießend schloss Gemma wieder einmal die Augen und atmete zittrig aus.
„Nur...?", forderte Watteom sie schließlich sanft brummend auf weiter zu sprechen.
Sie öffnete ihre Augen wieder und runzelte nun ebenfalls die Stirn.
„Ich hab furchtbare Angst davor aufzuwachen und dann festzustellen, dass das alles doch nicht wirklich ist. Dass das hier gar nicht so passiert und es euch eigentlich doch nicht gibt... Das ich immer noch träumend unter diesen ewigen Betäubungsmitteln in meiner kleinen Zelle am Gitterfenster sitze...", flüsterte sie leise.
Die Tränen rannen ihr nun einfach so über das Gesicht und sie konnte sie auch nicht mehr aufhalten.