Der blonde Magier blickte kurz zu dem dunkelhaarigen hin, der sich dann zunächst einmal leise räusperte.
„Gemma of Jayy, eure Eltern schlossen mit mir einen Vertrag, über eine Zwölf-Monats-Verbindung. Jedoch will mir scheinen, dass diese so gar nicht eure Zustimmung trifft. Weshalb auch ich noch nicht offiziell den ausgehandelten Bedingungen zustimmen konnte, denn ich bin ein ehrenhafter Magier und halte mich an das Gesetz.
Gestern, als wir unsere Verbindung schließen sollten, geschah jedoch statt dessen abscheuliches, angefangen damit, dass ich eine vollkommen benommene, ja fast besinnungslose Braut dargereicht bekam, zum ersten Gespräch unter vier Augen. Schnell erkannte ich, weshalb ihr nicht bei Sinnen wart, Gemma of Jayy, und erkannte infolgedessen auch den Zauber, welchen ein böser Magier der dunkle Magie an euch probierte, wirkte.
Es kam zu einem Kampf, und infolgedessen konnten mein Magier Bruder Zedderas und ich nicht nur euer Leben retten, sondern auch eure Unversehrtheit zum Teil wiederherstellen.
Der Großmagier Hanyyol gebot uns dann, uns um euch zu kümmern und euch aus diesem verletzenden und gesetzesuntreuen Haus heraus zu schaffen. Darum brachte ich euch in mein bescheidenes Heim und wir verbrachten diese Nacht in Sorge und magischen Sitzung um eure zahlreichen Verletzungen zu heilen."
Gemma sah beide Magier nun groß an. Denn aus einem ihrer Bücher wusste sie sehr wohl, dass ein hoher Magier niemals unbezahlt, seine hohen Künste einfach irgendjemandem angedeihen ließ.
Schon gar nicht deren zwei.Sie schluckt unwillkürlich hart und fragte sich, ob damit nun tatsächlich ihr kleines Leben bereits verwirkt war, ohne noch eine weitere Bedingung für eine Verbindung stellen zu dürfen.
Doch so, als hätte der Magier Watteom ihr das Unbehagen angesehen hob er nun begütigend die Hand.
„Eure Familie ist wohlhabend, sie kann sich eure Behandlung also durchaus leisten, und ohnehin wird das Hause Jayy mich noch für ihre Anmaßung und den Versuch des Betruges entschädigen müssen, Lady Gemma, also sorgt euch nicht.", meinte er leichthin.
Gemma aber was ich da nicht so sicher.
„Ihr kennt meine Familie doch gar nicht, hohe Magier. Sie würden niemals etwas in eine wertlose Tochter wie mich investieren, außer Härten und Schläge vielleicht. Aber sicher nicht die Künste eines hohen Magiers geschweige denn deren Zwei.", flüsterte sie erschüttert und begegnete kurz dem nun gleichfalls irritierten Blick des Blonden Magiers Zedderas.„Der Betrug ging vom Hause Jayy, dem Scarr und seiner Frau aus und nicht von euch, Lady Gemma. Ihnen wird nun Betrug vorgeworfen, wie auch der Versuch, die eigene Tochter schändlich an gleich zwei Magier zu verkaufen, ohne ihre eigene Freiwillige und damit ehrenwerte Zustimmung.", sagte er freundlich zu ihr.
Gemma biss sich lediglich auf die Unterlippe und und blickte dann wieder besorgt zu seinem Magierbruder hin.
„Und ... wenn es so ist... was wird dann nun mit mir geschehen? Bleibt der Vertrag nun bestehen oder nicht?", flüsterte sie leise.
Der ziemlich attraktive Magier, der allerdings sehr unnahbar und kühl wirkte, wiegte nachdenklich den Kopf hin und her.
„Wenn ich mich so mit euch unterhalte, scheint ihr mir recht vernünftig zu sein. Mir wurde jedoch von eurer Mutter berichtet, ihr hättet eine schwere Geisteskrankheit und wäret verderbt in eurem Gemüt, weshalb ihr euch isoliertet und nun dazu entschlossen hättet, eurem hohen Hause lediglich noch einen Erben zu schenken und dann auf ehrenwerte Weise eure Lebensessenz in den Dienst eines hohen Magiers zu stellen.", erklärte er ihr nüchtern.Gemma verkrampfte sich prompt und schüttelte hastig den Kopf.
„Ich will keinen Erben für dieses Haus zeugen, Magier. Und... ich bin auch nicht krank! Das war ich auch nie! Ich bin nur...", sie stockte aber der blonde Magier seufzte bereits leise auf.
„Lasst mich raten! Ihr seid nur schlicht ein Mädchen, dass diesem edlen Haus geboren wurde und damit wohl nicht den Ansprüchen an einen Erben genügte.", vermutete er weiterhin so kühl und teilnahmslos.
Gamma errötete zutiefst, doch dann nickte sie ehrlich.
„Wir Mädchen, waren ihnen doch alle immer nur ein ständiges Ärgernis. Aber ich bin nun die letzte von uns, die noch lebt und ihnen auf diese Weise nützen kann. Denn meine lieben Schwester haben sich schon alle selbst gerichtet oder sind getötet worden.", bekannte Sie leise, und beide Magier schnaubten nun abfällig aus. Sehr laut und unfein.Oh je...
„Habe ich es nicht gesagt? Eine gut gestellte Falle, und die ungeliebte Tochter werden sie dabei auch noch gleich los!", ereiferte sich Zedderas nun aufbrausend und deutete zu Gemma hin, die sich prompt unter seinem Zorn duckte. Doch die eiskalte Ruhe des Krieger-Magierlords Watteom war für sie noch viel beängstigender.
„Sicher hätte der alte Magier, den ich hingerichtet habe, ihr gar nicht all ihre Energie entzogen, sondern nur einen guten Teil. Gerade noch genug, damit sie hätte empfangen und gebären können. Und da ich Lady Gemmas Gesicht zuvor ja nicht gesehen hatte, gingen sie wohl davon aus, dass mir ihr Alter egal sein würde. Mit gestohlener Lebensessenz ist man natürlich gleich älter aussehend."
„Deshalb auch der dichte Schleier. Und unter Schmerz-Bannfluch gehalten... damit sie nicht widerspricht!", zischte der blonde Magier-Heiler leise und sah die dann aber mitfühlend an.
„Ihr wärt nach dieser Prozedur, hätten wir sie nicht umgehend gestoppt und rückgängig gemacht, bei weitem nicht mehr so jung und schön gewesen, wie es momentan der Fall ist, meine liebe Lady.", sagte er zu ihr, bevor er dann kopfschüttelnd seufzte. „Und du hättest dich sicher auch nicht mehr lange mit einer viel zu alten Tochter des Hauses Jayy aufgehalten, welche durch ihre vielen Verletzungen fast schon gebrechlich war.", wandte er sich zuletzt noch mal an seinen Bruder, und der dunkle Magier verzog finster das Gesicht.Aber...
Nein... oh nein...
Watteom und Zedderas, hießen die beiden, rief sich, Gemma nun wieder in Erinnerung.
Sie musste sich dringend ihre Namen merken.
Zudem gab es hier noch einige weitere Ungereimtheiten, die es noch zu klären, galt.„Bitte verzeiht, hohe Magier,...doch ich hätte da gerne noch ein paar weitere dringende Fragen an euch gerichtet.", sagte sie schnell, bevor Watteom erneut zu seinem Magier Bruder sprechen konnte.
Beide Köpfe drehten sich prompt wieder zu ihr herum und erneut war ihr ganz verzagt zumute.
Und vor allem beim Blick des hohen Magiers Watteom wurde ihr ganz anders ... ihr Herz schlug prompt viel schneller.
- Vor Furcht?„Sprecht nur...", meinte Zedderas schließlich freundlich zu ihr, als sie noch kurz und wohl auch sichtlich mit sich kämpfte.
Sie sah nun also lieber ihn an, statt Watteom, diesen Miene nun so düster wie die Nacht erschien.
„Ich ... bitte euch, zu erfahren, hohe Magier... was nun aus mir werden wird? Werde ich nun wieder zurück in das Haus Jayy gebracht oder ... können wir doch noch den Vertrag schließen, der aus mir eure Zwölf-Monats-Braut macht?"———————————————————————
Wer hätte das gedacht?Danke für die Reads und Likes bisher.
Was haltet ihr von Gemma?Und was würdet ihr an ihrer Stelle tun?
Und was haltet ihr von den beiden Magiern?
Liebe Grüße
Myla
DU LIEST GERADE
Die Braut der Magier #Wattys2023
FantasyDie junge Gemma of Jayy wird schon ihr ganzes Leben lang gefangen gehalten, denn sie ist nur eine wertlose Tochter und darf damit nicht die ehrenwehrte Erbin des hohen Hauses Jayy werden. Um doch noch an einen männlichen Erben zu kommen schließen...