Kapitel 19

309 17 1
                                        

Jungkook

Erschöpft ließ ich mich mit einem Seufzen neben meinem Vater auf einen Stuhl nieder.

„Alles okay, mein Sohn?" fragte er und legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter. Langsam nickte ich.

„Ich glaube schon, Vater... der Tag war nur etwas zu viel für meine Nerven..."

Mitfühlend sah er mich an, ehe er sich mit einem Ächzen erhob.

„Ja, ich kann dir das nur zu gut glauben. Da lernst du ihn erst kennen und dann droht er keine Woche später schon in Lebensgefahr. Aber mache dir keine Sorgen, Jungkook. Ich werde ihn noch intensiver bewachen lassen."

Damit zog er sich aus dem Raum zurück.

„Jin?"

Sobald ich nach ihm rief, trat der große Mann mit den breiten Schultern ins Zimmer und verbeugte sich kurz.

„Bitte hör auf damit. Ich sage es dir jedes Mal."

Ich konnte ein kleines Lächeln auf Jins Gesicht erkennen, ehe seine Stimme ertönte.

„Aber jetzt bin ich im Dienst. Erst am Abend bin ich euer Diener, Majestät."

„Jajajaja... nun denn. Bring mir bitte ein Glas und den guten Whisky."

Ohne zu zögern verließ Jin das Zimmer wieder. Geduldig saß ich dort und wartete, bis Seokjin zurückkam.

Dankend nahm ich die Sachen an, als er zurückkam, und deutete ihm an, den Raum nun zu verlassen. Ich habe echt nichts gegen ihn, um genau zu sein, er ist eigentlich sowas wie mein bester Freund, aber ich brauchte nun einfach etwas Zeit für mich allein.

Ich schüttete mir das erste Glas ein und trank es dann auch direkt in einem Zug aus. Genießend schmatzte ich und lehnte mich dann mit einem weiteren Glas zurück.

Ich begann, über Jimin nachzudenken. Über das Gefühl, als ich mit ihm in der Wanne saß, als wir zusammen den Garten meiner Mutter besichtigten und wie seine Augen dabei funkelten.

Überwältigt leerte ich auch dieses Glas in einem Zug und stellte es dann ab. Ich fuhr mir über das Gesicht und durch die Haare.

Es kann doch nicht sein, dass ich immer an Jimin denken muss... an sein so schönes Lächeln... an diese, im Vergleich zu meinen, winzigen Hände...

„Herrgott, Jungkook! Jetzt reicht es auch mal!" rief ich mir selbst zu und stand auf. Ich sollte mich wohl besser schlafen legen.

Also machte ich mich auf den Weg zu meinen Gemächern, konnte mich aber nicht davon abhalten, noch einmal an Jimins Zimmer zu halten. Langsam und so leise ich konnte, öffnete ich die Türen zu seinen Gemächern und lugte vorsichtig hinein.

Das sachte Licht des Mondes fiel auf Jimins Gesicht, nur schwach, doch gerade genug, um seine Züge in einem fast magischen Glanz erscheinen zu lassen. Lächelnd stand ich noch zwei Minuten in der Tür, ehe ich mich schließlich in meine eigenen Gemächer zurückzog.

Da ich selbst zu müde war, um mich umzuziehen, legte ich mich einfach in den unbequemen Klamotten und ungewaschen ins Bett und konnte meine Augen kaum noch aufhalten. Als ich dann meine Augen schließen wollte, sah ich plötzlich sein Gesicht.

Blitzschnell öffnete ich die Augen. Und dann traf mich der Schlag – ich war Hals über Kopf in den kleinen Omega verliebt...

-----

Überarbeitet!

Bloody Moon   [Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt