Kapitel 18

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Jimin

Mir war dieser ganze Tag so unangenehm, obwohl ich wusste, dass es eigentlich nicht so schlimm war, wie ich es mir eingebildet hatte. Nachdem ich mich bei Prinz Jungkook für mein peinliches Verhalten entschuldigt hatte, konnte ich einen verletzten Gesichtsausdruck bei ihm wahrnehmen. Doch ich musste mir das eingebildet haben, denn kaum eine Sekunde später schenkte er mir ein warmes Lächeln.

„Möchtest du noch etwas machen?" fragte er mich freundlich.

Verwirrt sah ich zu ihm auf. „Was hast du dir denn vorgestellt?"

Er hob mahnend eine Augenbraue. „Dutze mich bitte. Wir hatten doch vor Tagen darüber gesprochen."

Schnell nickte ich. „Entschuldigung... was könnte man denn noch unternehmen?"

Prinz Jungkook überlegte kurz, bevor er plötzlich nach meinem Arm griff und mich sanft durch die Flure zog. Ich ließ es geschehen, war aber ein wenig verwirrt. Wo immer er mich berührte, begann meine Haut unerklärlich zu kribbeln.

„Wo willst du denn hin?" fragte ich kleinlaut, als wir zum Stehen kamen. Er drehte sich so zu mir, dass ich nicht sehen konnte, was hinter ihm war.

„Das wirst du gleich sehen. Aber zuerst schließt du deine Augen."

Wie er mir befohlen hatte, schloss ich meine Augen und spürte, wie er sich hinter mich begab. Ein Schock durchfuhr mich, als sich seine Hände auf meine Augen legten. Ein raues Lachen war zu hören, ehe seine Stimme ertönte.

„Beruhige dich... ich bin es doch nur."

Er musste mein leichtes Aufzucken gespürt haben, aber ich schüttelte nur schnell den Kopf.

„Achtung... wir gehen jetzt."

Ich konnte die trainierte Brust des Prinzen an meinem Kopf spüren und plötzlich begann es wieder in meinem Bauch zu kribbeln. Hoffentlich war das nichts Ernstes... diese Gefühle waren neu für mich.

Nach kurzer Zeit ließ er seine Hände von meinen Augen und sagte: „Du kannst deine Augen nun öffnen, Jimin."

Als er seine Hände an meine Arme legte, spürte ich ein kleines prickeln, wie Steinschläge, die in mir durchzuckten. Als ich meine Augen öffnete, staunte ich.

Vor mir erstreckte sich ein riesiger Garten, umgeben von den Mauern des Schlosses.

„Oh wow..." entfuhr es mir erstaunt.

Prinz Jungkook lachte und ließ mich los. „Ich dachte mir schon, dass es dir gefallen könnte."

Ich nickte aufgeregt und sah mich um. Einige Bäume standen dort, ein mittelgroßer Springbrunnen plätscherte in der Mitte.

„Den Garten hat meine Mutter früher eigenhändig angelegt. Sie hatte große Freude daran, meinte mein Vater..." erklärte mir Jungkook.

„Ja, das glaube ich. Man spürt ihre harte Arbeit förmlich." erwiderte ich ehrfürchtig.

Er legte nun seine Hände auf meine Schultern und begann, diese leicht zu massieren. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, doch gleichzeitig fühlte ich mich irgendwie schwach, als ob meine Beine gleich nachgeben würden.

„Komm... ich wollte dir den Garten nur kurz zeigen und dich dann zu Bett bringen." sagte er, und ich nickte verstehend.

Als er mich in meine Gemächer führte, spürte ich weiterhin das Kribbeln in mir und mein Bauch kribbelte wieder – so seltsam und zugleich neu.

Nachdem er mich in meinem Zimmer abgesetzt hatte, wünschte er mir eine erholsame Nacht und verabschiedete sich sanft. Schnell zog ich mein Schlafgewand an und legte mich ins Bett.

Doch Schlaf wollte nicht so recht kommen. Ich wälzte mich von einer Seite auf die andere, mein Kopf war voller Fragen.

Was hatten diese Gefühle nur zu bedeuten?

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Überarbeitet!

Bloody Moon   [Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt