Kapitel 15

312 19 1
                                        

Taehyung

Ich konnte die Tore des Schlosses schon in Sichtweite sehen, als ich plötzlich bemerkte, dass Jimin nicht mehr hinter mir war. Ein kaltes Gefühl der Besorgnis breitete sich in meiner Brust aus und ich hielt sofort an, mein Herz raste. Ohne zu zögern, drehte ich mein Pferd um und ritt so schnell wie ich konnte zurück.

„Jimin!" rief ich laut, doch es war still. Kein Antwort, keine Bewegung. Die Gedanken wirbelten in meinem Kopf, während ich den Weg zurück ritt, bis ich schließlich das Schloss erreichte.

„Namjoon!" rief ich laut, als ich den Stall betrat und ihn sah. Namjoon drehte sich um, und ich konnte sehen, dass er sofort spürte, dass etwas nicht stimmte.

„Taehyung...?" fragte er besorgt und kam auf mich zu. Noch bevor ich in ihn hineinrannte, griff er nach meinen Armen und hielt mich fest.

„Was ist denn passiert, mein Junge?" fragte er, als er in meine panischen Augen sah. Ich war außer Atem, und die Worte wollten nicht kommen. Als sie endlich über meine Lippen kamen, stotterte ich fast.

„J-Jimin... W-ölfe... Hilfe..."

Ich konnte sehen, wie sich Namjoons Augen weiteten, und bevor ich überhaupt richtig realisieren konnte, was geschah, ließ er mich los und rief laut nach den Wachen.

„Leute! Zwei von euch, geht sofort zum König und Prinzen, sagt ihnen, was passiert ist!" Zwei Männer rannten sofort los in Richtung des Thronsaals. Namjoon wandte sich dann an den Rest der Männer, die uns umgaben.

„Der Rest kommt mit mir! Der Mate des Prinzen ist in Gefahr!!" rief er, und sofort rannten die anderen Männer los, gefolgt von Namjoon, der mich wieder festhielt.

„Geh du zu Jin. Und stellt keine Dummheiten an."

Ich nickte wortlos, mein Herz immer noch schwer vor Angst. Ich wusste, dass Jin der letzte war, den ich sehen wollte, aber gerade gab es nichts Wichtigeres als Jimin. Schnell lief ich zu Namjoons Zimmer, um mich in Sicherheit zu bringen, während sie nach ihm suchten.






Jungkook

Die Nachricht über Jimin kam schneller als ich es erwartet hatte. Die Sorge packte mich sofort, und ich rannte ohne zu zögern zum Stall. Namjoon wollte, dass ich im Schloss blieb, doch in diesem Moment zählte nur eines: Jimin.

„Jungkook, du solltest—" Doch ich unterbrach ihn, indem ich mich auf mein Pferd schwang und losritt, den Gedanken an seinen Widerstand beiseite schiebend.

Namjoon folgte mir dicht, immer an meiner Seite, und als wir schließlich ein Wimmern hörten, gefolgt von einem tiefen Knurren, wusste ich sofort, dass wir Jimin gefunden hatten. Ich trieb Sky an, schneller zu reiten, die Angst und die Wut in mir brodelten.

Als ich den Ort erreichte, blieb mir der Atem fast weg: Jimin war von fünf Wölfen umzingelt. Die Tiere standen dicht bei ihm, ihre hungrigen Blicke auf ihn gerichtet. Mein Herz raste. Ich wusste, dass ich keine Zeit zu verlieren hatte.

Namjoon pfiff laut, und die Wölfe zogen sich zurück. Ich sprang vom Pferd, rannte zu Jimin und fiel neben ihm auf die Knie.

„Jimin!" rief ich, als ich seinen zitternden Körper an mich zog.

Er war völlig erschöpft und zitterte, seine Atemzüge kamen in kurzen, stoßartigen Zügen. Der Schock hatte ihn fast überwältigt. Ich summte leise, versuchte ihn zu beruhigen, während ich ihn an mich drückte und langsam von Seite zu Seite wiegte.

„Alles ist gut, Jimin... du bist in Sicherheit."

Langsam hob ich seinen Kopf mit meinen Fingern an, um ihn besser zu betrachten. Seine Augen waren weit aufgerissen, aber der Schmerz und die Angst waren noch immer in ihnen zu sehen.

„Geht es dir sonst gut? Haben sie dich verletzt?" fragte ich, meine Stimme besorgt.

Er schüttelte den Kopf, was mir einen Moment der Erleichterung brachte. Ich atmete tief durch und sah zu Namjoon, der uns mit ernster Miene beobachtete.

Ich stand auf, Jimin in meinen Armen, und führte ihn vorsichtig zu Sky.

„Es wird alles gut, Jimin. Komm, wir bringen dich zurück."

Ich ließ ihn sanft auf Sky steigen und setzte mich hinter ihn. Dann winkte ich Namjoon zu, ihm zu folgen, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Es war ein langer, beschwerlicher Weg zurück, aber ich wusste, dass wir ihn sicher nach Hause bringen würden.

-----

Überarbeitet!

Bloody Moon   [Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt