Wir verbringen, nicht sehr weit entfernt vom Dorm, ein paar wirklich tolle Stunden in einer Kunstgalerie.
Namjoon erzählt mir alle möglichen kleinen Details über die Bilder und deren Künstler und ich hänge gebannt an seinen Lippen.
Es fasziniert mich, dass er mir zu wirklich jedem Bild etwas erzählen kann und ich nehme mir vor, mich ein bisschen mehr in die Materie einzulesen.
Und er hatte Recht.
Die Leute lassen uns in Ruhe und scheinen ihn nicht einmal wirklich zu registrieren.Gegen frühen Nachmittag setzen wir uns in ein kleines Cafe und bestellen uns jeweils einen Cappuccino und eine heiße Schokolade.
Ich beuge mich startbereit für meine Fragerunde über den Tisch und sehe ihn neugierig an.
,,Und nun zu dir, mein Lieber. Was ist das zwischen dir und Anna?", zwinkere ich ihm grinsend zu.
Namjoon wird ganz Rot und lächelt verlegen.
,,Wir haben uns ein paar Mal getroffen und ja....wir verstehen uns echt gut", antwortet er mir ehrlich.
,,Und seid ihr ein Paar?", versuche ich aus ihm heraus zu kitzeln und lehne mich noch ein Stückchen weiter zu ihm vor.
Er schüttelt jedoch den Kopf und ich sehe ihn enttäuscht an.
,,Nein sind wir nicht", sein trauriger Unterton ist nicht zu überhören. ,,Es ist nicht so leicht für uns eine gesunde Beziehung zu führen. Zumindest jetzt nicht."
,,Aber ihr könnt euch doch nicht immer zurückhalten? Ihr wollt doch auch irgendwann Familien?", frage ich weiter.
,,Da hast du Recht", er senkt mit einem Schmunzeln den Blick. ,,Irgendwann haben wir das auch, da bin ich mir sicher."
Ich nicke und möchte gerade zur nächsten Frage ansetzten, als er mich plötzlich unterbricht.,,Ich würde dir empfehlen das Ganze mit Jungkook zu beenden. Was auch immer da zwischen euch ist", sagt er aus heiterem Himmel heraus.
Überrascht sehe ich ihn mit schiefgelegtem Kopf an.
,,Wieso?"
,,Es ist dein Leben und deine Entscheidung und ich möchte es dir nur empfehlen. Aber der Unterschied zwischen dir und Anna ist, dass du in einem Jahr wieder gehst. Kannst du denn Schmerz am Ende ertragen? Du wirst Jungkook nie für dich alleine haben und er hat unheimlich wenig Zeit. Du würdest ihn wahrscheinlich nur alle paar Monate für eine kurze Zeit sehen können und dann wieder für eine ganz lange Zeit nicht."
Damit trifft er den Nagel auf den Kopf und er spricht genau das aus, was ich mir die ganze Zeit schon Bauchschmerzen bereitet.
,,Du hast Recht", gebe ich klein bei. ,,Darüber denke ich schon die ganze Zeit nach, wenn ich ehrlich bin."
,,Ihr habt euch beide mehr verdient, als sonst jemand auf der Welt und du tust Jungkook unheimlich gut. Aber ich bitte dich darum auf dich und dein Herz Acht zu geben", Namjoon sieht mich eindringlich an.
,,Namjoon?"
,,Yeees?", er zwinkert mir zu und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.
,,Kannst du mir mehr über den 'Fehler' erzählen, von dem du letztes Mal gesprochen hast?"
Er legt den Kopf schief und ich sehe, dass er erst einen Augenblick darüber nachdenken muss.
,,Ich vermute mal, dass es um Soobin gehen muss?", frage ich vorsichtig weiter.
Namjoon beugt sich lachend wieder nach vorne und sieht mich grinsend an.
,,Willst du das wirklich wissen?"
Ich nicke eifrig mit dem Kopf.
,,Also na gut, dann spiel ich mal ein bisschen die Plaudertasche. Ich weiß, dass Jungkook es dir niemals erzählen würde. Alsoooo", er nimmt einen tiefen Atemzug. ,,Soobin hat Jungkook die Freundin ausgespannt und sie sind seitdem nicht mehr wirklich gut miteinander. Aber da liegt nicht der eigentliche Fehler. Ihm wurde anonym ein Bild von den Beiden zugestellt und er hat es aus Versehen an einen falschen Kontakt weitergeleitet. Das Bild landete letztendlich in der Zeitung und führte zu einem kleinen Skandal."
,,Warum zu eine Skandal? Und was war der eigentliche Fehler?", hake ich nach.
,,Soobin hat zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal debütiert und wurde quasi schon mit Frauen in der Öffentlichkeit abgelichtet."
Ich rolle mit den Augen. Wie kann man den bitte so zugeknöpft sein.
,,Und was war dann der Fehler?", frage ich weiter.
,,Ich habe mit Jungkook oft über Sunhee gesprochen und ihm gesagt, dass er sich da in etwas verrennt. Jeder konnte von Anfang an sehen, dass sie nur mit ihm spielt und auf andere Dinge aus ist"."
,,Geld?", werfe ich ein.
,,Richtig, Geld und Anerkennung."
,,Aber ich will doch nicht sein Geld", sage ich empört.
,,Weiß ich doch", kichert er. ,,Aber du gehst wieder und es wird ihm weh tun. Er verrennt sich wieder in etwas, das nicht funktioniert."
Jetzt machte es Klick bei mir.
,,Der Fehler ist, dass er sich nicht wieder in jemanden verlieben soll, mit dem er keine Zukunft hat?", ich sehe ihn mit großen Augen an und Namjoon nickt zur Bestätigung mit dem Kopf.
,,Ich möchte ihn vor diesem Fehler bewahren", fügt er nachdenklich hinzu und ich fühle mich augenblicklich unwohl.
Er scheint mein Unbehagen zu bemerken und nimmt vorsichtig meine Hände in seine.
,,Ich möchte nicht, dass du denkst DU bist ein Fehler. Du bist alles andere als das. Aber bitte denk über meine Worte nach und überlege gut wie es weitergehen soll, bevor irgendeines eurer Herzen am Ende gebrochen wird."
Ich sehe ihn nachdenklich an und lasse seine Worte eine Weile auf mich wirken.Wir wechseln das Thema und versuchen noch ein bisschen über Belangloses zu reden, bevor wir bezahlen und uns auf den Weg zurück in den Dorm machen.
Ich habe das Gefühl, ich möchte eher zurück in meine Wohnung und frage vorsichtig nach: ,,Weißt du schon was von Manager Choi, Namjoon? Wegen unserer Vertuschungs-Story?"
,,Nein noch nicht. Ich denke er wird sich morgen melden", er legt mir locker den Arm über die Schulter, während wir die Einfahrt überqueren und zur Haustür laufen.Jimin, Tae und Jungkook sind noch unterwegs und ich setze mich zu Hobi, der gerade eine Serie guckt, aufs Sofa.
,,Juliaaaaa", quietscht er mich vergnügt zu und klopft auf den Platz neben sich, damit ich näher zu ihm heranrutsche.
Ich umarme ihn vorsichtig und drücke mein Gesicht an seinen Hals, als mir eine Träne die Backe hinunterkullert und mir ein leiser Schluchzer entfährt.
,,Heeeey, was ist los", Hobi streicht mir besorgt mit der Hand über den Rücken und versucht mich zu trösten.
,,Jungkook ist los", schluchze ich an seinen Hals.
,,Ach, Julia", Hobi lacht leise auf. ,,Heul dich ruhig aus bei mir."
Das war das Startsignal und ich spüre wie all meine emotionalen Dämme auf einmal brechen.,,Sorry Hobi, ich wollte dich nicht so vollheulen", ich wische mir noch einmal meine Nase an seinem T-Shirt ab.
,,Uääh, ich bin aber nicht dein Taschentuch", er schiebt mich lachend ein Stück von sich und ich sehe in mit zugequollene Augen entschuldigend an.
,,Was ist hier denn los?", fragt Yoongi, der gerade ins Wohnzimmer kommt, um seinen Schlafplatz auf die Couch zu verlegen.
,,Nichts, nichts", antwortet Hobi für uns beide. ,,Bei dir so?"
,,Ach, auch nichts. Ich brauch nur mal nen Locationwechsel", er lässt sich ächzend neben uns fallen.
Ich ziehe Yoongi an einem Arm seufzend zu mir herüber und zwinge ihn dazu seine Arme, um mich zu legen.
,,UUUghh, nicht schon wieder", versucht er sich zu wehren.
,,Stell dich nicht so an, Yoongi. Ich brauch jetzt ganz viel Liebe", ich ziehe ihn erfolgreich zu mir.
,,Na toll", murmelt Yoongi und ergibt sich seinem Schicksal.....Wir verbringen den Rest des Abends auf der Couch, wobei Yoongi immer wieder versucht sich aus meinem Klammergriff zu entwenden.
Ich ziehe ihn jedoch mit einem ,,Nein" nur noch näher an mich heran.
Ich glaube Yoongi mag keine Umarmungen.
Die anderen Drei sind immer noch nicht Zuhause und ich frage mich, was sie die ganze Zeit treiben. Nicht, dass ihnen etwas passiert ist.Gegen 23 Uhr beschließe ich schließlich mich langsam bettfertig zu machen und löse meinen Griff um Yoongi, der erleichtert aufatmet.
,,Du hast mir jetzt knapp 3 Stunden die Luft abgeschnürt. Du hörst von meinem Anwalt", reibt er sich den Nacken.
,,Sorry", murmle ich leise und reibe mir die Augen.
,,Wenn was ist, du weißt wo du mich finden kannst", fügt er sanft hinzu.
,,Danke", lächle ich zurück und blicke nochmal auf den zusammengerollten und schlafenden Hobi neben mir, der mir die letzten Stunden als perfektes Kissen gedient hat.
Wir verabschieden uns mit einem geflüsterten ,,Gute Nacht" und ich gehe langsam nach oben ins Gästezimmer, um mich umzuziehen und ins Bett zu legen.
Müde gähnend lege ich mein Handy auf den Nachtisch und überlege noch kurz, ob ich nicht doch noch einmal meine Nachrichten checken soll. Ich entscheide mich jedoch dagegen und schließe die Augen, um langsam einzuschlafen.Hätte ich doch noch einmal geguckt, hätte ich gesehen, dass Manager Choi versucht hatte mich zu erreichen.....
***Hello again :) ich nutze noch meine freie Zeit und schreibe fleißig weiter.. das Kapitel war irgendwie schwer zu schreiben, weil so viel geredet wird 🥲😂Hoffe es geht euch guuuuut💜💜****
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BTS: Young Forever | Jungkook
Fanfic,,Ich schmiege meine Wange eng an seinen Hals und nehme seinen Duft tief in mich auf. Ich bekomme Gänsehaut als er seine Arme eng um mich legt und mit seinen Händen meinen Rücken hinab streicht..."