Verschwunden

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Jungkook's POV:

Julia ist weg.
Sie hat gestern wohl fluchtartig die Halle verlassen und seitdem gibt es keine einzige Spur mehr von ihr.
Wir haben versucht sie auf dem Handy zu erreichen, aber selbst bei Anna ist sie nicht ans Telefon gegangen.
Ihr Zimmer ist leer und ihre Sachen liegen unberührt in ihrem Schrank.

Ich sitze, den Kopf in den Händen gestützt, in Namjoon's Zimmer und versuche mich vor einem Nervenzusammenbruch zu bewahren.
Jin, Yoongi, Jimin und Anna sind auch da und sehen mich besorgt an.
,,Sie kann nicht weit sein", versucht mich Jin zu beruhigen.
,,Ich glaube Jin hat Recht. Vielleicht ist sie heut morgen nur schon sehr früh raus und ist spazieren", meint Jimin nicht wirklich überzeugend.
Ich lache leise auf.
,,Als ob sie spazieren ist", seufze ich.
,,Wir sollten die nähere Umgebung nach ihr absuchen", schlägt Jin schließlich vor.
,,Wie willst du das machen?", wirft Namjoon ein. ,,Die Leute erkennen uns sofort. Wir können nicht einfach so draußen in der Gegend rumlaufen und sie suchen."
,,Da hat er Recht", murmle ich leise und kann meine Verzweiflung kaum überspielen.
,,Warten wir mal noch ein paar Stunden ab. Sie taucht ganz sicher wieder auf", fügt Yoongi zuversichtlich hinzu.

Der Vormittag verstreicht und auch der Nachmittag neigt sich in wenigen Stunden dem Ende zu.
Unser Abflug nach Korea rückt immer näher und ich werde von Stunde zu Stunde nervöser, weil sich Julia einfach nicht meldet.
Ich versuche sie immer und immer wieder anzurufen, aber sie hebt einfach nicht ab.
Was ist wenn ihr auf dem Weg zurück zum Hotel etwas passiert ist? Oder sie sich verlaufen hat?
Plötzlich klopft es leise an meine Zimmertür und Namjoon tritt ein.
,,Ich hab gute Neuigkeiten", sagt er erleichtert.
Ich sitze kerzengerade im Bett und sehe ihn aufgeregt an.
,,Ist Julia wieder da?", frage ich hoffnungsvoll.
,,Nein. Also zumindest nicht hier. Sie ist gestern Abend zurück nach Korea geflogen. Was hast du wieder angestellt, Jungkook?", fragt Namjoon.
,,Verdammt. Aber wieso sind ihre Sachen noch hier?", hake ich nach.
,,Sie ist anscheinend Hals über Kopf gleich an den Flughafen gefahren", antwortet Namjoon.
,,Woher weißt du das?", frage ich argwöhnisch.
,,Manager Choi hat einen Anruf aus Korea bekommen. Er hat auch sämtliche seiner Kontakte abgeklappert. Jemand hat Julia heute morgen vor ihrer Wohnung gesehen", gibt Namjoon zurück.
Ich atme erleichtert aus und reibe mir mit den Handflächen müde übers Gesicht.
Sie ist also tatsächlich einfach so zurückgeflogen.
Und das alles, weil sie mit ansehen musste wie Danbi mich gegen meinen Willen geküsst hat.
,,Hast du schon gepackt?", reißt mich Namjoon aus meinen Gedanken. ,,In ner Stunde geht's schon los."
,,Ja alles fertig. Anna hat Julia's Sachen auch schon zusammengepackt", gebe ich gedankenverloren zurück.

Eine Stunde später stehen wir, mit Julia's Koffer im Gepäck, am Rollfeld und warten darauf, dass sich die Türen unseres Flugzeuges öffnen.
,,Jungkook?", plötzlich zupft Anna vorsichtig an meinem Jackenärmel.
,,Hmm?", ich sehe sie fragend an.
,,Irgendwas ist faul. Julia geht immer ans Telefon, wenn ich sie anrufe. Oder schreibt wenigstens kurz zurück, wenn's grad nicht passt", sagt sie besorgt.
,,Sie ist in Korea, mach dir keine Sorgen", versuche ich uns beide ein bisschen zu beruhigen. ,,Ein Freund von Manager Choi ist extra zu ihrer Wohnung gefahren."
,,Ich hoffe es", Anna lehnt ihren Kopf an meine Schulter. ,,Ich mach mir echt Sorgen."
,,Es wird alles gut ausgehen, glaub mir", sage ich optimistisch, mehr zu mir selbst, als zu Anna.
Ich hoffe inständig, dass ich sie heute Abend in ihrer Wohnung antreffe und wir über alles reden können.
Wir steigen in den Flieger und wenige Minuten später befinden wir uns in der Luft und auf dem Weg zurück nach Seoul.
Die Stimmung im Flugzeug ist angespannt und keiner hat Lust sich groß zu unterhalten.
Sogar Jin verschont uns mit seinen Flachwitzen und starrt nur aus dem Fenster auf den weiten Ozean unter uns.
Es scheint für uns alle ein komisches Gefühl zu sein, ohne Julia nach Korea zurückzufliegen.
Jimin sitzt mir mit ernstem Gesichtsausdruck gegenüber und mustert mich aufmerksam.
,,Alles okay?", fragt er mich.
Ich blicke auf und sage leise: ,,Ich glaube nicht."
,,Sie ist bestimmt Zuhause", versucht er mich zu beruhigen.
Weiß Jimin inzwischen jetzt eigentlich auch schon von unserer kleinen Heimlichtuerei?
Seine Sorge um mich steht ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
Vielleicht hat Jin Recht und wir sind einfach zu auffällig gewesen.
,,Ich hoffs", murmle ich und stecke mir die Kopfhörer in die Ohren, um auf andere Gedanken zu kommen.

BTS: Young Forever | JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt