Ein Tag im Dorm

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Es ist Samstagmorgen und ich werde von Jungkook's Wecker aufgeweckt.
Er liegt mit dem Rücken zu mir und scheint nicht auf das nervige Klingeln zu reagieren.
,,Jungkook?", flüstere ich leise.
,,JUNGKOOK?", werde ich etwas lauter, als er sich nicht rührt.
Statt einer Antwort bekomme ich jedoch nur ein kleines Schnarchen.
Ich fische sein Handy vom Nachtisch und schalte den Wecker aus.
Er zieht mich plötzlich an sich, als ich mich über ihn beuge, um das Handy wieder zurück auf den Nachtisch zu legen.
,,Danke", flüstert er verschlafen an mein Ohr.
,,Hast du jetzt nur nicht reagiert, damit ich dir den Wecker ausmache?", frage ich entrüstet.
,,Mhm", nickt er schmatzend.
,,Idiot", gebe ich trocken zurück und er drückt mich lachend noch enger an sich.

,,Was willst du heute machen?", murmelt er in meine Haare, als ich mit meinem Kopf auf seiner Brust liege und wir irgendeine Trash-Serie ansehen.
Es ist schon 12 Uhr und wir liegen immer noch im Bett.
,,Hmm", überlege ich kurz. ,,Es ist bald Weihnachten. Gibt es hier sowas wie Weihnachtsmärkte? Ich muss unbedingt mal an die frische Luft."
,,Ja, tatsächlich gibt es einen in Seongbuk-dong. Wir können hin, wenn du willst", schlägt er mir vor, während er sich einer meiner Haarsträhnen um den Finger wickelt.
,,Au ja", ich sehe in strahlend an. ,,Aber uns kann da nichts passieren?"
,,Da ist nicht so viel los", gibt er lächelnd zurück.
,,Dann müssen wir aber bald aufstehen", ich versuche mich von ihm zu lösen, aber er drückt fest seinen Arm um mich.
,,Bleiben wir noch kurz liegen", raunt er mir ins Ohr und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
Ich sehe ihn an und drücke meine Lippen vorsichtig auf seine, als sich ein kleines Grinsen auf sein Gesicht schleicht.
,,Soooo könnt ich jeden Morgen verbringen", er streckt sich genüsslich und ich ergreife meine Chance und springe auf.
,,Heeeey", er sieht mich entrüstet an.
,,Komm schon. Stehen wir auf", ich strecke ihm lächelnd meine Hand entgegen.
Dass das nicht gut gehen kann, hätt mich mir eigentlich auch eher denken können, denn in der nächsten Sekunde sehe ich mich wieder eng an Jungkook gedrückt und verzweifelt nach Luft schnappen.
,,Nein", flüstert er an mein Ohr und eine kleine Gänsehaut breitet sich über mir aus.

,,Juuuungggkooookiiiieee", hören wir Jimin auf der anderen Seite des Flurs gegen Jungkooks Zimmertür hämmern.
Wir liegen immer noch im Gästebett und sehen uns die 5. Folge unserer Trash-Serie an.
Erschrocken halten wir die Luft an.
,,Kookie, lebst du noch? Es ist schon 2 Uhr", hören wir Jimin im Flur fragen.
Wenige Augenblicke später klopft es an der Tür des Gästezimmers.
,,Julia, ist alles okay? Brauchst du irgendwas?", fragt Jimin auf der anderen Seite.
Verdammt.
Überfordert sehe ich Jungkook an.
,,Was machen wir jetzt?", flüstere ich leise.
,,Alles gut, Jimin", quiekt Jungkook plötzlich und muss sich ein Lachen verkneifen.
,,Was zum...?", ich sehe ihn mit großen Augen an.
Hat er gerade wirklich für mich in dieser Pieps-Stimme geantwortet?
,,Sicher? Du hörst dich irgendwie krank an. Hast du dich erkältet?", fragt Jimin durch die Tür und spielt mit der Klinke.
Er wird gleich reinkommen, dass sehe ich.
Verzweifelt sehe ich mich im Raum um und mein Blick fällt auf den Kleiderschrank.
,,Jungkook?", forme ich stumm mit meinen  und Lippen und zeige auf den Schrank. ,,Da rein. JETZT!"
Er sieht mich empört an.
,,Warum?", flüstert er entrüstet.
,,Jimin kommt jetzt gleich hier rein. Und du solltest eigentlich echt nicht hier sein", gebe ich zurück.
,,Ich glaube Jimin weiß das schon", setzt Jungkook an, aber ich bin schon aufgestanden, ziehe ihn auf die Beine und schiebe ihn unter leisem Fluchen energisch in den Kleiderschrank.
Ich schließe gerade die Schranktür, als Jimin vorsichtig die Klinke hinunter drückt.
Er kommt mit der Hand vor den Augen ins Zimmer und ich sehe in fragend an.
,,Jimin, was machst du da?", lache ich leise auf.
,,Keine Ahnung, du könntest ja nackt sein", sagt er verlegen und presst sich die Hand noch ein bisschen mehr auf Gesicht.
Ich gehe zu ihm hinüber und nehme ihm die Hand runter.
,,Alles gut, Jimin. Ich bin angezogen. Lass uns runter gehen, ich hab echt Hunger", mit einem Blick zurück zum Kleiderschrank, schiebe ich Jimin vorsichtig raus auf den Flur.
Wir gehen nach unten zu den anderen, die sich gemeinsam etwas zu essen gemacht haben und setzen uns an den Esstisch.

,,Wo ist Jungkook?", fragt Namjoon und sieht mich durchdringend an.
Ich zucke nur mit den Schultern.
,,Ich glaube duschen", antwortet Jimin für mich. ,,Ich hab an seine Tür geklopft, aber er hat nicht aufgemacht."
,,Ach wirklich?", hakt Namjoon nach, sein Blick immer noch auf mich gerichtet.
Was hat er denn?
Ich blicke verlegen auf meinen Teller und schiebe mir einen Löffel Reis in den Mund.
Ein paar Minuten später kommt Jungkook frisch geduscht und mit nassen Haaren zu uns an den Esstisch und lässt sich, mit einem argwöhnischen Blick zu mir, auf einen der freien Stühle nieder.
Ich atme erleichtert aus und ignoriere ihn gekonnt.
Wir müssen es zwar eigentlich nicht mehr wirklich verheimlichen, aber immerhin wissen Hobi und Jimin immer noch nichts von uns.
Und das soll auch erstmal eine Weile so bleiben.

Ich verbringe den Nachmittag mit Tae, Jin und Hobi auf der Couch.
Wir spielen Runde um Runde Mario-Kart, wobei Hobi jedes Rennen für sich entscheiden kann.
,,Hobi, du bist echt gut", murmle ich anerkennend und lehne meinen Kopf an seine Schulter, um eine kleine Pause zu machen.
Er lacht herzlich und seine Schultern schütteln sich, sodass ich mich schnell wieder aufrichte und ihn von der Seite verzückt mustere.
,,Was guckst du mich so an?", fragt er schließlich und grinst mich an.
,,Du lachst einfach immer so süß", gebe ich ehrlich zurück.
,,Leute, nehmt euch ein Zimmer", hören wir Jungkook hinter uns, der sich gerade eine Schüssel Müsli aus der Küche holt und mir im Vorbeigehen in die Backe kneift.
,,Was machst du Kookie?", fragt Tae.
,,Ich schreib grad an einem neuen Song", gibt er zurück und sieht mich dabei an.
,,JK, es ist Samstag und wir haben frei. Morgen haben wir wieder Proben, entspann dich doch einmal und mach nichts", meint Jin und fixiert gebannt den Bildschirm. Er liefert sich gerade ein Duell mit Hobi auf der Regenbogenstrecke.
,,AAAAAHAHAHA, schon wieder gewonnen", schreit Hobi glücklich und springt durch das Wohnzimmer.
,,Verdammt", Jin vergräbt das Gesicht in den Händen und legt den Kontroller zurück auf den Couchtisch.
,,Ich geh wieder", meint Jungkook und bedeutet mir nachzukommen.

,,Wir sollten uns langsam fertig machen", murmelt er, als er mich in sein Zimmer zieht, die Tür schließt und mich mit dem Rücken dagegen drückt.
,,Wir können auch hier bleiben", flüstere ich und ziehe ihn an seinem Nacken zu mir, um ihm einen Kuss zu geben.
,,Du wolltest auf einen Weihnachtsmarkt, dann gehen wir auch auf einen Weihnachtsmarkt", lacht er leise auf und haucht mir noch einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor er sich von mir löst.
,,Los. Zieh dich um", sagt er und sieht mich erwartungsvoll an.
Da fällt es mir plötzlich wieder ein. Ich hab eigentlich gar nichts zum Anziehen dabei.
Ich habe ein paar von meinen Sachen vom Krankenhaus dabei, die Anna mir vorbeigebracht hat. Aber das sind überwiegend Jogginghosen und weite Hoodies.

,,Können wir vielleicht kurz zu meiner Wohnung? Ich hab nicht wirklich viel dabei. Nur das Zeug aus dem Krankenhaus", frage ich nach.
,,Klar", er nickt zur Bestätigung. ,,Du kannst aber auch was von mir anziehen."
,,Hmmm, so würden wir vielleicht noch weniger auffallen", denke ich laut nach und lasse mir seinen Vorschlag durch den Kopf gehen.
,,Hier", er wirft mir einen seiner Hoodies und eine Jeans zu, die er gerade aus seinem Schrank gefischt hat.
,,Umdrehen", ordne ich ihn an, als ich mich an dem Bund meiner Hose zu schaffen mache und er mich unentwegt anstarrt.
Er sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an.
,,Jeon Jungkook."
,,Okay, schon gut", er hebt abwehrend die Hände und dreht sich widerwillig um.
Ich streife mir Hose und Pulli ab und schlüpfe in seine viel zu große Kleidung. Sie riecht nach ihm und ich kann nicht anders, als den Geruch tief einzuatmen, als ich mir seinen Hoodie über den Kopf ziehe.
,,Fertig?", fragt mich Jungkook, der immer noch mit dem Rücken zu mir steht.
,,Jap", antworte ich kurz und er dreht sich zu mir um.
Er sieht mich mit großen Augen an und kommt einen Schritt auf mich zu.
,,Das steht dir ja besser als mir", sagt er leise und zieht mich an der Hüfte zu ihm heran.
Ich lache leise und er küsst mich sanft auf den Mundwinkel.
,,Das darunter sieht übrigens auch nicht schlecht aus", grinst er und sieht mit mit funkelnden Augen an.
Mir bleibt der Mund offen stehen und er deutet zur Antwort auf das Fenster, in dem wir uns gerade beide spiegeln.
,,Keine Sorge. Ich hab sofort wegguckt", lacht er leise auf, als er mein erschrockenes Gesicht sieht und gibt mir einen weichen Kuss auf die Lippen.
Jungkook zieht sich eilig um und ich entwickle plötzlich unheimliches Interesse für seine Deckenlampe.
Als hätte ich das nicht schon fast alles gesehen. Trotzdem möchte ich ihn nicht anstarren.
,,Gehen wir", er nimmt mich bei der Hand und führt mich über den Flur die Treppe nach unten.
Auf Zehenspitzen verlassen wir heimlich den Dorm.....

***Hellouu Leute :) Gehts euch gut? 💜Wie verbringt ihr euren Sonntag?****

BTS: Young Forever | JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt