Zurück im Dorm

559 22 21
                                    

Der neue Tage beginnt und ein paar Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fallen, kitzeln mich vorsichtig an der Nasenspitze.
Ich strecke mich kräftig und gähne herzhaft.
,,Jungkook?", flüstere ich schmatzend.
,,Jungkook?", frage ich erneut in die Stille, als ich keine Antwort höre.
Ich drehe meinen Kopf zu ihm und sehe eine leere Bettseite.
Er ist schon weg und ich habe es gar nicht mitbekommen.
Nervös setze ich mich auf und lausche, ob ich von irgendwoher ein seltsames Geräusch habe.
Aber die Wohnung ist von absoluter Stille erfüllt.
Ich stehe auf, geh in die Küche und mach mir erstmal einen Kaffee. Jungkook meinte heute Nacht, er würde mir einen Fahrer schicken, der mich in den Dorm bringt.
Na, wenn das Mal gut geht.

Mein Telefon klingelt und Jungkook's Name leuchtet auf dem Disyplay auf.
,,Hey", melde ich mich.
,,Hey", gibt er leise zurück. ,,Also pass auf. Der Fahrer holt dich in ca. 30 Minuten vorne an der Kreuzung ab. Es wäre zu riskant direkt vor deiner Haustür zu parken. Er steht an der Straße und du sollst dann im Vorbeigehen einfach ins Auto steigen."
,,Okay", gebe ich nur zurück.
Wenn meine Mutter jetzt wüsste, dass ich einfach so in einem fremden Land undercover in eine schwarze Limousine einsteige.
,,Geht es dir gut?", hakt Jungkook nach.
,,Ja, nur etwas nervös. Bin froh, wenn ich hier raus bin", ich blicke mich in meiner Wohnung um.
,,Okay, ich muss noch was erledigen. Wir kommen erst Mittags zurück in den Dorm, mach es dir einfach bequem", ordnet er mir an.
,,Okay. Danke, Jungkook. Wirklich", gebe ich aufrichtig zurück.
,,Schon gut", sagt er sanft. ,,Bis später."
Ich lege auf und packe in Windeseile meine Sachen zusammen.

Ich öffne vorsichtig meine Wohnungstür und spähe in den Hausgang. Auch hier ist es still und es scheint niemand auf mich zu warten.
Ich gehe die Treppen nach unten, öffne die Haustür und ....

*Blitz* *Blitz* *Blitz* *Blitz*

Ich halte schützend die Hand vor die Augen und stolpere ein paar Schritte zurück.
Die Reporter haben die Haustür umstellt und begrüßen mich mit einem blendenden Blitzlichtgewitter.
,,Frau Engels, was halten Sie von den Dating-Gerüchten zwischen Ihnen und Jungkook?"
,,Werden Sie persönlich Stellung dazu nehmen, oder wird Big Hit das Ganze wieder zu vertuschen?"
,,Können Sie mir sagen welche Boxershorts-Marke Jungkook trägt?"
Erschrocken sehe ich die Reporterin an, die mich gerade nach seinen Unterhosen gefragt hat.
Die Fragen prasseln auf mich ein und ich habe Schwierigkeiten mich durch die Einfahrt hindurch zu schlagen.
,,ICH BIN NICHT DIE, FÜR DIE SIE MICH HALTEN", schreie ich und hebe die Hände schützend über meinen Kopf.
,,ICH BIN NUR DIE NACHBARIN", lege ich noch einen drauf.
Und es scheint zu funktionieren, denn die Reporter senken ihre Kameras und wenden sich enttäuscht wieder der Haustür zu.
Für diese saubere Darbietung und klugen Einfall würde ich mir jetzt am Liebsten selbst auf die Schulter klopfen.

Ich laufe zur Kreuzung und sehe die Limousine schon an der Ampel stehen.
Ich blicke mich noch einmal um, um zu checken, ob mir jemand gefolgt ist, öffne dann schnell die Tür und lasse mich auf den Sitz fallen.
Wenige Minuten erreichen wir den Dorm und ich fühle mich endlich in Sicherheit.

Ich verbringe den Vormittag damit, die Unordnung der Jungs ein bisschen zu beseitigen. Offenbar haben sie heute morgen fluchtartig das Haus verlassen müssen, so wie es hier aussieht.
Überall liegen Kissen auf dem Boden und ein paar Legoteile von Jimin's Todesstern sind im ganzen Wohnzimmer verstreut.
Jin hat offenbar wieder auf seiner Wii gespielt, den die Kontroller liegen unachtsam auf der Couch zwischen einem Deckenhaufen.
Diese Jungs.

Gegen Mittag höre ich die Haustür ins Schloss fallen und wirres Stimmengewirr auf dem Flur ertönt.
,,Hast du gesehen, wie er ihm eine verpasst hat?", dringt Tae's Stimme an mein Ohr.
,,Ja Tae, hab ich. Und nein, wir nehmen uns kein Beispiel daran", ermahnt ihn Namjoon.
Ich höre Yoongi leise auflachen: ,,Kookies Boxtraining hat sich endlich bezahlt gemacht."
,,Yoongiii", ruft Jimin empört.
,,Leute, was ist passiert?", unterbreche ich ihre Unterhaltung, als ich plötzlich vor ihnen stehe.
Die 6 Jungs sehen mich verwirrt an.
,,W-w-was machst du...?", setzt Hobi an und sieht mich an, als hätte er gerade einen Geist gesehen.
,,Es ist zu gefährlich in meiner Wohnung. Jungkook hat mir einen Fahrer geschickt, der mich herbringt. Da fällt mir auf. Wo ist er eigentlich?", ich bemerke, dass Jungkook nicht mit nach Hause gekommen ist.
Namjoon tritt einen Schritt auf mich zu und sieht mich eindringlich ein. Er kann manchmal wirklich einschüchternd sein.
,,JK hat Soobin verprügelt. Beziehungsweise er hat ihm einen kleinen Fauststoß verpasst. Jedenfalls ist er jetzt im Krankenhaus, da sich Soobin gewehrt hat und ihm eine Schramme im Gesicht zugezogen hat."
,,Sein armes hübsches Gesicht", murmelt Yoongi gedankenverloren im Hintergrund.
Ich schlage die Hände vor den Mund.
,,ER HAT WAS?", sage ich etwas zu laut.
,,Jetzt beruhig dich, er hat uns erzählt was passiert ist. Er wird schon wieder, mach dir keine Sorgen. In ein paar Minuten müsste er da sein", versucht mich Namjoon davon abzuhalten, mich auf direkten Weg ins Krankenhaus zu begeben.
Ich lasse mich nur widerwillig zurückhalten, aber Tae schafft es schließlich mich ins Wohnzimmer und auf die Couch zu bugsieren.
Jin setzt sich neben mich und drückt mir einen der Kontroller, die ich vorhin fein säuberlich aufgeräumt habe, in die Hand und sagt: ,,Los, spielen wir ne Runde Mario Kart. Das lenkt dich ein bisschen ab."
Tae sieht ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an: ,,Dann spielen wir aber nicht die Regenbogenstrecke, nicht, dass sie uns irgendwas um die Ohren haut."
,,Meinst du das macht sie?"
,,Sie hätte vorhin fast Namjoon umgerannt, um zu Kookie ins Krankenhaus zu laufen. Namjoon umrennen traut sich sonst niemand", legt Tae nach.
,,Hmm, du hast Recht. Sie ist schon etwas verrückt", schmunzelt Jin.
,,LEUTE. Ich kann euch hören", ich sitze direkt zwischen den beiden und wedle nun mit meinen Händen vor euren Gesichtern.
,,Oh", sagen beide wie aus einem Mund und sehen mich grinsend an.

Eine gefühlte Ewigkeit später kommt endlich auch Jungkook nach Hause.
Seine rechte Wange ziert ein kleines Klammerpflaster und er sieht irgendwie müde aus.
Er begrüßt mich mit einer innigen Umarmung, als er mich auf der Couch im Wohnzimmer erblickt.
,,Alles gut gegangen?", flüstert er an mein Ohr.
,,Ja", gebe ich zurück.
,,Aber über deine Aktion heute müssen wir nochmal reden", ich löse mich aus seinen Armen und blicke in ernst an.
,,Das können wir bei mir Zuhause. Ich hol noch ein paar Sachen und dann machen wir uns auf den Weg."
,,Wohin geht ihr?", fragt Jimin, der es sich jetzt auch auf dem Sofa bequem gemacht hat, neugierig.
,,Julia bleibt eine Weile bei mir im Apartment. Ich muss zwar trotzdem arbeiten, aber ich bleibe die restliche Zeit bei ihr."
,,Ich fände es besser, wenn sie hier im Dorm bleibt", schaltet sich Namjoon plötzlich ein.
Jungkook und ich sehen in verdutzt an.
,,Au jaa", klatscht Tae eifrig in die Hände.
,,Jungkook, dein Apartment ist nicht so sicher wie der Dorm. In den Bezirk hier kommt niemand einfach so rein", fügt Namjoon hinzu.
,,Stimmt, da hast du Recht", stimmt Jungkook ihm langsam nickend zu. ,,Ist es okay, wenn du hier bleibst? Wir haben nächste Woche ab und zu verschiedene To Do's und du wärst auch nicht so viel alleine", wendet er sich an mich.
,,Klar, ich bleibe gerne hier. Ich mach mich auch nützlich und mache den Haushalt", schlage ich als kleine Gegenleistung vor.
,,Das hätte ich jetzt lieber nicht gesagt", hören wir Yoongi aus der Küche.
Wir stimmen alle in ein herzhaftes Lachen ein und Hobi zieht mich in eine Umarmung.
,,YEEEEES, jetzt haben wir ganz viel Julia-Time", schreit er mir glücklich ins Ohr.
,,Und was machen wir mit Manager Choi?", presse ich zwischen meinen Backen hervor, die Hobi mir gerade mit seinen Finger wie bei einem Baby zusammendrückt.
,,Ach, der kommt hier nie her. Um den müssen wir uns keine Sorgen machen", beantwortet Jungkook von der Seite meine Frage und versucht Hobi davon abzuhalten mir das Gesicht zu zerquetschen.
,,Hey Hobi, pass auf. Ich brauch sie noch", lacht er ihn an und versucht seinen Griff zu lösen.
,,Duuuu brauchst sie noch? Für was denn?", fragt Hobi belustigt.
Jungkook's Wangen werden Rot und er senkt den Blick.
Zum Glück sehen gerade nur Hobi und ich seine Verlegenheit.

Wir verbringen noch einen schönen Abend in gemeinsamer Runde mit gutem Essen und ein paar Kartenspielen.
Die Gesellschaft verlagert sich schließlich auf die Couch und wir lassen den Abend noch mit einem Film ausklingen.
Ich liege auf dem Rücken, Tae's Kopf ruht auf meinem Bauch und ich spiele mit einer seiner dunklen Haarsträhnen. Jungkook lehnt an Tae's aufgestellten Knien und ist wieder vollkommen in den Film vertieft. Jimin's Kopf ruht auf der anderen Seite an meiner Schulter.
Yoongi ist eingeschlafen und Hobi und Jin sind mir ihren Handys beschäftigt.
Namjoon sitzt im Sessel und sieht uns nachdenklich an.
,,Alles gut?", frage ich ihn flüsternd.
Er blickt mit etwas verschlafenem Blick zu mir herüber und nickt schließlich.
,,Jetzt fehlt nur noch Anna", murmelt er leise.......

**Guten Mittag :) Kookie hat Soobin also nochmal ordentlich eins übergebraten. Mal sehen, ob das noch Konsequenzen hat.
Heute regnets bei uns und ich bin krank, deshalb schaffe ich heute wahrscheinlich ein paar mehr Kapitel :)
Seid gespannt, was die Freunde nun alles so im Dorm erleben***

BTS: Young Forever | JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt