Him

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2 days later...

Es war schwierig positiv zu denken aber ich hatte Mum endlich erklärt, wie es mit meiner Therapie weiter ging und auch Dad nahm wie erwartet das Thema Kiffen gelassen.

Sie beide nickten dazu nur und meinten, das ich selbst entscheiden sollte was mir helfen könnte. Und vorallem waren sie beruhigt das mein Arzt mich dabei kontrollierte.

"Übertreib es nicht." Ermahnte Dad mich einmal jedoch und ich sagte nicht viel dazu, weil ich es ernst nahm. Also lief es nach der langen Therapiesitzung mit Dr. Wayne wie gewohnt weiter aber es wurde einfacher. Zwar hörten meine Gedanken nicht auf, jedoch besserte sich mein körperliches Wohlergehen um einiges und das war erleichternd.

Von meinem fast fünf stündigem Verbleibt bemerkte übrigens niemand etwas.

Mum war lange arbeiten, Dad geschäftlich wie immer unterwegs in Frankreich und Andrew kam nur zum Schlafen nach Hause...

Also war ich wie immer alleine. Daher erzählte ich ihnen auch nicht wirklich davon, wie es mir die letzten Tage erging. Wieso auch? Sie hatten zu tun, wie ich in meinem Kopf.

"Hast du mitbekommen das deine Aktion letztens mit Derek die Runde gemacht hat?" Stürzte Andrew in mein Zimmer und ich sah entnervt von meinen Hausaufgaben auf bevor ich mich seufzend umdrehte.

Letztens? Die Sache ist locker Wochen her...

Oder hatte ich schon begonnen die Zeit zu verdrängen?

"Kennst du so etwas wie anklopfen?"

Andrew erhob seinen Zeigefinger, murmelte, "Sekunde.", und verließ mein Zimmer bevor er wieder klopfte.

Etwas schmunzelnd verdrehte ich meine Augen, lehnte mich in meinem Stuhl etwas zurück und antwortete, "Ja bitte?", bevor mein werter Bruder meine Zimmer Tür wieder öffnete.

"Hast du mitbekommen, das deine Aktion-"

"Das hatten wir schon." Unterbrach ich ihn nickend. "Und weiter?"

"Du hast dir einen Namen gemacht!" Lachte Andrew lauthals. "Du bist kein Freak mehr, sondern ein Schläger, ab jetzt. Das nenne ich Image!"
Auch ich musste auflachen als ich sah wie mein Bruder in Gelächter ausbrach. "Ich war auch noch dabei, wie genial!"

Typisch Andrew...

"Egal jetzt." Wechselte er jedoch das Thema und beruhigte sich wieder. "Kommst du heute mit aufs Eis?"

Schon wieder diese Frage...

Ich hasste sie irgendwie aber dann auch wieder nicht. Zu wissen, das Andrew wahrscheinlich niemals aufgeben würde mich aus meinen vier Wänden herauszuzerren war irgendwie erleichternd. Wenigstens sorgte sich mein Bruder ein Stück weit um mich, auch wenn das alles sehr anstrengend werden würde.

Meine Social Battery war leider nicht mehr auf dem neusten Stand und das könnte dafür sorgen, das mir nach 15 Minuten Eishalle schon schlecht werden könnte.

Wer konnte das wohl schon sagen?

Jedenfalls nicht Andrew und meine Gefühle der Leere und Sinnlosigkeit änderten sich selbst nach dem Gespräch mit Dr. Wayne nicht. Es ging mir etwas besser aber nicht so weit, das ich mich sicherer fühlte.

Tief atmete ich also durch und nickte schließlich seufzend, worauf Andrew mich freudig anstrahlte. "Sehr gut, wir fahren in einer Stunde los."

So schnell er diese Worte über seine Lippen gebracht hatte, verschwand er auch wieder und knallte meine Tür zu.

kill us allWo Geschichten leben. Entdecke jetzt