kill us all

Him

"Alter was zur Hölle...?!"
Ich schloss die Tür hinter mir und legte meinen Rucksack ab ehe ich in die Augen meines ältesten Bruders sah. "Sag mir nicht das waren die aus der Schule!"

Genervt zog ich meine Schuhe aus, warf sie irgendwo hin und wollte in mein Zimmer laufen aber Andrew musste mich natürlich anfassen und zusich drehen. "Mika, rede mit mir! Wenn du hilfe brauchst dann-"

"Ja is gut dann sage ich bescheid."
Das wars dann auch schon und ich stieg die Treppen hinauf in mein Zimmer. Dort legte ich mich erst einmal ins Bett und schloss meine Augen.

Was für ein toller Tag.
Besser hätte es nicht laufen können.

Und schon klopfte es an meiner Tür.

"Mika?"

Ich verdrehte meine Augen und zog meine Decke über meinen Kopf. "Lass mich!"

Natürlich lies sie mich nicht in Ruhe.

Meine Mutter öffnete meine Zimmer Tür und schob ein paar Umzugskartons zur Seite ehe ich ihr Gewicht auf meiner Matratze spürte. Darauf legte sich ihre Hand auf meine Schulter. "Willst du darüber reden?"

"Nein."

Leise seufzte sie. "Mika du musst darüber reden. Sprich wenigstens mit Dr. Wayne."

"Der kann mir eh nicht helfen."

Langsam nervte sie mich.

"Mika...-"

"Bitte geh einfach okay?! Ich will alleine sein..." -und sterben.

"Dann lass mich bitte wenigstens deine Nase ansehen."

Ausatmend zog ich meine Decke weg, erhob mich und wartete auf meine Mutter die mit einem Verbandskasten zurück kam. Ich lies sie ihr Ding machen und betete das sie endlich verschwinden würde. Als sie fertig war räumte sie alles wieder in den Koffer und sah mich eine Weile an. Verwirrt zuckte ich mit meinen Schultern, nur darauf legte sie eine Hand auf meine Wange. Und ich musste mich zusammenreißen sie nicht angewidert an zu sehen. Denn ich hasste es, wenn man mich unnötig anfassen musste!

Aber irgendwann wurde es mir zu viel und ich löste mich von ihr. "Danke, lass mich jetzt bitte alleine."

Das sie davon gar nicht begeistert war sah man ihr an- auch das es sie verletzte. Jedoch war ich froh das wir uns wieder distanzierten.

Nein ich hasste sie nicht.
Ich konnte es nur nicht leiden wenn man mich umsorgte und voller Liebe anblickte.

Ja, man könnte jetzt sagen, dass ich respektlos wäre aber selbst das war mir egal. Ich hasste Menschen über alles. Und ich hasste Zuneigung.

"Gut." Gab meine Mutter gequält von sich, verlies mein Zimmer. Ich schleppte mich zu meinem Schreibtisch, kramte meine Kopfhöhrer heraus und suchte unter meiner Matraze nach meiner verranzten Schachtel Zigaretten. Als ich sie fand, öffnete ich mein Fenster und kletterte hindurch um auf die Feuertreppe zu gelangen.
Mein Vater hatte es mir strengstens verboten aber mir war es egal. Beide meiner Erziehubgsberechtigten wussten das ich nie darauf hören würde was sie mir vorschrieben.

Ich war eh schon fertig genug, weil wir umgezogen waren und hatte schon genug Probleme mit mir selbst um über die Konsequenzen nach zu denken.

Hausarrest, Handy- und Fernseherentzug nutzte alles nichts. So wichtig war mir die Freiheit und mein Handy nicht- das wussten sie nur zu Genüge.

Also setzte ich mich auf die Feuertreppe, zog das Fenster hinter mir zu, damit der Rauch draussen blieb, stopfte einen Kopfhöhrer in mein Ohr und drehte "Paradise" von "the neighborhood" auf vollste lautstärke. Dabei fiel mir auf wie beschissen mein Handydisplay und mein Spiegelbild darin aussah.