kill us all

Him

Few Days later...

"Wie läuft es?"

Ich trank einen Schluck von meinem Tee und brauchte einen Moment, bis ich zu Wort kommen konnte.
"Ich denke es läuft soweit gut."

Dr. Wayne nickte, notierte sich etwas und lehnte sich darauf in seinem Sessel zurück. "Ich frage dich jetzt frei heraus und bitte sei ehrlich zu mir, Mika." Verwirrt nickte ich. "Ich bin Arzt und sehe deine roten Augen. Hast du vor unserem Termin so etwas wie einen Joint geraucht?"

Geschockt öffnete sich mein Mund etwas und Dr. Wayne verstand meine indirekte Antwort sofort. Auch wenn ich nichts dazu gesagt hatte.
"Ich bin der letzte der dich zurrechtweisen kann aber ich möchte es ein für alle Mal klar sagen. Wir beiden wollen doch, das du deine Krankheit verstehst und damit lernst umzugehen, nicht? Ich persönlich würde dir raten, den Kontakt mit Drogen zu vermeiden, weil Borderline in dieser Sache sehr gefährlich werden kann. Jegliche psychische Krankheit stellt ein doppeltes Risiko dar."

"Was heißt das genau?" Fragte ich interessiert, da ich tatsächlich kaum etwas davon gehört hatte. Ich wusste nur, das Borderliner oder generell psychisch kranke Menschen meist missbrauch von Drogen begingen, weil sie irgendwie ihren Probleme entfliehen wollte.

Ganz klar, das war eigentlich mein Ziel aber Dr. Wayne hatte mehr zu sagen, wie ich darauf feststellte.

"Das erkläre ich dir." Nickte mein Gegenüber also. "Ich habe erst vor kurzem eine Fortbildung in diesem Bereich gemacht und auch verstanden, das Drogen sehr schwierig werden können im Zusammenhang mit psychisch kranken Menschen. Es gibt sehr wohl Therapien mit Cannabis als Unterstützung und ich darf diese Behandlung auch anbieten, aber nur wenn sicher ist, das zusammengearbeitet wird und nicht doch tatsächlich eine Abhängingkeit entsteht oder sogar Missbrauch davon. Risken und Nebenwirkungen müssen in jedem Fall klar sein, es ist immernoch eine Droge." Verstehend nickte ich und er ebenfalls. "Wenn du mir sagst, das Cannabis dir hilft, dann können wir darüber reden das alles mit in deine Therapie einzubinden aber..." Erwartend musterte ich ihn. "Du kommst nie wieder in diesem Zustand hierher und fährst auch noch mit dem Auto. Das ist zu gefährlich!"

"Verstanden." Nickte ich. "Ich mache das nicht mehr, es tut mir leid."

Dr. Wayne schmunzelte und nickte darauf wieder. "Gut, du bist mein zweiter Patient in diesem Spektrum. Wenn du möchtest können wir uns heute über den Umgang in der Therapie mit Cannabis unterhalten."

"Das halte ich für eine gute Idee." Nickte ich und hörte seinen darauf folgenden Worten deutlich zu.
Er klärte mich über die typisch bekannten Risiken, Nebenwirkungen und gesetzliche Dinge auf, weil ich ja noch zur Schule ging und einen Führerschein besaß.
Genaustens erklärte er mir wie ich lernen musste meinen Konsum meinem Umfeld und der Zeit anpassen.
Ich sollte nicht nur so THC konsumieren, sondern immer im Zusammenhang mit einer Aktivität und ich musste mit meinen äußerlichen Reizen vorsichtig umgehen.
Dazu zählte meine Musikwahl, Hobbys und Umfelder die mich unter diesem Einfluss eventuell triggern könnten.

Jede einzelne Frage beantwortete er mir, ausführlich und genaustens. Dann verschrieb er mir verschiedene Sorten die ich probieren sollte. Mit Vorsicht.
Eine Sorte sollte ich nur zum Schlafen rauchen, die andere nur unter Tags oder wenn ich aktiver sein wollte aber angespannt war.
Meine Antidepressiva musste ich dafür jedoch langsam ausschleichen lassen, da sie Nebenwirkungen hervorrufen könnten.
Tatsächlich freute es mich nicht mehr abhängig von Psychopharmaka zu sein. Deswegen ging ich auch mit gutem Gewissen zur Apotheke und fühlte mich nach diesen zwei Stunden sehr gut. Zwar war ich müde und fertig, wie immer, jedoch war es gut auszuhalten und das Gefühl von Erleichterung war wirklich unglaublich. So hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt.