Rückweg

120 8 2
                                    

Ich verbrachte 2 Wochen bei meinen Onkel. Er wohnte auf dem Land und hatte ein Reisfeld. Er war zum Zeitpunkt des Unfalls in Deutschland. Doch als er davon erfuhr, machte er sich sofort auf den Weg zurück.

Er war überrascht zu hören das ich schwanger war. Aber ich genoss die Zeit und die Ruhe bei ihm. Er trauert um meinen Vater, das spürte ich, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen will.

Wir saßen wie so oft in den letzten zwei Wochen auf der Terrasse und genossen den Sonnenuntergang. „Und du willst morgen wirklich schon wieder zurück?" ich nickte. Ich musste mit Niragi reden. Die erste Woche hat er sich nicht bei mir gemeldet. Aber die letzte Woche hat er sich immer wieder erkundigt wie es mir und dem Kind ging. Auch Chishiya fragte regelmäßig nach.

Von Ann wusste ich das Niragi extrem schlechte Laune hatte und Chishiya nur noch zwischen Arbeit und seinen Bett hin und her pendelte.

Haru lag auf meinen Schoß sind schlief friedlich. „Ich muss mit ihm reden. Er dürfte sich jetzt beruhigt haben. Außerdem habe ich für übermorgen ein Termin zur Wohnungsbesichtigung ausgemacht."

„Ich hätte dich gerne lieber länger bei mir Rin." seufzt er traurig. Wie ich hatte er nun auch keine Familie mehr. Wir hatten nur noch uns beide. „ aber ihr werdet mich regelmäßig besuchen in Ordnung? Ich baue den Dachboden weiter aus, so das du mit deinen Mann und Kind später genügend Platz habt wenn ihr mich besucht" ich musste schmunzeln.

„Das ist wirklich lieb von dir Onkelchen. Ich werde dein Angebot gerne annehmen. Und zur Hochzeit kommst du ja zu uns. Also vorausgesetzt sie findet noch statt" traurig lehnte ich mich zurück.

„Ich weiß aus geheimer Quelle wie Männer ticken Rin. Er wird die Zeit gebraucht haben um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Rede in Ruhe mit ihm. Wenn er dich liebt, wird er zuhören und ihr werdet einen Weg finden das Ganze aus der Welt zu schaffen" dankbar lächelte ich ihn an.

„Danke" ich verabschiedete mich um mich hin zulegen.

Am nächsten Morgen schrieb ich in unsere Wg Gruppe wo mittlerweile auch Niragi, Aguni und Kuina drin waren. 
-kann mich jemand heute Abend vielleicht vom Bahnhof abholen?-
Es dauerte auch nicht lange bis Aguni als erstes antwortete. -wann kommst du denn an? Irgendjemand von uns wird schon Zeit haben kleine ;)- ich schmunzelte bevor ich die Uhrzeit und mein Fahrplan schickte.
-das sollten wir organisiert bekommen kleine. Wir freuen uns.-

Nachdem ich das geklärt hatte, aß ich noch zusammen mit meinen Onkel Mittag bevor dieser mich und Haru zum Bahnhof brachte. „ ich möchte aber wissen wenn das Kind kommt" lacht er als er mich umarmt. „Denn Setz ich mich ins Auto und komme zu dir." ich nickte.

Die Zugfahrt war lang und langweilig. Haru verschlief die meiste Zeit. Ich hörte Musik und las damit die Zeit schneller verging.

Gegen 21 Uhr fuhr der Zug im Bahnhof von Shibuya ein. Erleichtert nahm ich meine Sachen und stieg aus. Es regnete in Strömen. Seufzend machte ich mich auf den Weg aus den Bahnhof raus.

Mal schauen wer mich abholt. Mit Haru neben mir und dem Koffer in der Hand stand ich vor dem wenig besuchten Bahnhof und wartete. Der Regen sammelte sich in meinen Haaren und tropfte von dort weiter auf den Boden.

„Rin!" schrie eine männliche Stimme. Als ich mich zur Seite drehte sah ich wie Niragi genauso durchnässt auf mich zugerannt kam. Haru stürmte freudig auf ihn zu.

Als er bei mir ankam nahm er mich in den Arm und wirbelte mich herum. „Es tut mir leid das ich so spät bin. Ich hatte mir Anns Auto geliehen aber mir ist unterwegs der Reifen geplatzt. Also musste ich den Rest laufen" außer Atem sah er mir in die Augen bevor er mich küsste.

„Jetzt aber schnell. Du solltest aus den nassen Klamotten raus. Nicht das du noch krank wirst" er nahm glücklich meine Hand. „Aguni müsste gleich da sein."

„Bist du gar nicht mehr sauer auf mich?" er streichelte Haru der zwischen uns saß über den Kopf. „Nein. Aber darüber können wir später in Ruhe reden. Wichtig ist es erstmal dich wieder trocken zu bekommen"

Vor uns hielt ein Auto und hupte. Schnell stiegen wir ein. „Schön dich endlich wieder zusehen kleine" grinste Aguni. „Na denn mal los." er fuhr los und brachte uns sicher nachhause. „Du siehst ausgeruht aus und so langsam sieht man dein kleines Bäuchlein." er sah durch den Rückspiegel grinsend zu mir. „Mein Onkel hat es mit dem Essen einfach zu gut gemeint. Ich habe bestimmt 5kilo zugenommen" jammerte ich.

„Der Mann gefällt mir jetzt schon" grinste nun auch Niragi. „Ann sitzt bei mir und wartet und Chishiya hat 24 Stunden Schicht. Der ist vor morgen Abend nicht wieder zuhause. Also habt ihr Sturmfrei." ich bedankte mich bei ihm bevor wir ausstiegen.

„Geh duschen und dich umziehen ich mach Haru trocken" er schnappte sich ein Handtuch, legte es sich auf den Kopf und schnappte sich ein zweites womit er Haru trocken rubbelte. „Ich habe übrigens gekocht. Wenn du fertig bist können wir etwas essen" dankend nickte ich bevor ich im Bad verschwand und unter die warme Dusche trat.

Als ich aus dem Bad trat, roch es in der ganzen Wohnung schon nach Curry. Im Wohnzimmer entdeckte ich Haru der erschöpft in seinem Bett lag und schlief. In der Küche stand Niragi noch immer mit ein Handtuch um den Schultern, aber mittlerweile umgezogen am Herd und rührte in einen Topf.

„Mhh das duftet aber gut" ich schmiegte mich von hinten an ihn. „Ich hab dich vermisst Suguru" ich zog seinen Geruch tief ein. „Ich dich auch Prinzessin. Es tut mir leid das ich dich so angefahren habe. Ich war blind vor Eifersucht. Chishiya hat mich aufgeklärt und erzählt er dich geküsst dich."

Ich sah an ihm vorbei in den Topf. „du musst dich nicht entschuldigen. Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert. Ich habe übrigens morgen einen Termin für eine Wohnung. Also wenn du noch immer mit mir zusammen ziehen willst"

Er grinste. „Natürlich. Ich habe dir als Entschuldigung extra dein lieblingsgericht gemacht. Thai Curry. Ob es so schmeckt wie es soll kann ich nicht garantieren" wir lachten beide.

Herzspiele Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt